Morgens 7 Uhr, ich falle schlaftrunken aus einem Nachtbus in Valdivia. Die Augen halb geöffnet schlurfe ich durch das Terminal auf der Suche nach etwas essbarem. Ich finde eine kleine Empanaderia, möchte zahlen und dann der Megaschock. Mein Tagesrucksack liegt noch im Bus.
Ich Vollidiot, beschimpfe ich mich selbst und renne wie von der Tarantel gestochen durch das Terminal. Müde Gesichter links und rechts des Weges schauen dem wildgewordenen Gringo hinterher, der augenscheinlich ein wenig Trouble hat. Ich komme am Bussteig an und fuck it…kein Bus mehr in Sichtweite.
Rucksack weg – was tun?
In so einer Situation kann man folgendes machen: Sich heulend selbst bemitleidend auf eine Bank setzen oder der Situation stellen. Mir ist der Rucksack plus Inhalt zu wertvoll, also entscheide ich mich für Variante zwei und suche den Schalter der Busgesellschaft auf, wo mich eine der Uhrzeit entsprechend wortkarge Mitarbeiterin empfängt. Ich erkläre ihr die Situation, woraufhin sie nur meint, dass der Fahrer nun seinen wohlverdienten Schlaf benötigt und der Bus zur Reinigung müsste.
Ich kenne Südamerika mittlerweile ziemlich gut und weiß, dass man sich in keinem Fall mit der erstbesten Antwort seines Gegenübers zufrieden geben darf. Also frage ich etwas bestimmter und drohe damit die Polizei zu verständigen (Sowas wirkt oftmals Wunder). Und siehe da, Señora sueña kommt ein wenig in Wallung und ruft einen Kollegen zu Hilfe, der mich doch tatsächlich zum Bus bringen kann, der nur wenige hundert Meter entfernt auf einem Busparkplatz abgestellt wurde. Glück im Unglück, die Tasche ist noch da und ich bin wieder um einige Erfahrungen reicher.
Was soll Dir diese kleine Anekdote zeigen? Es sind (Pannen) Geschichten wie diese (und es gibt unzählige, die ich den letzten Jahren beim Backpacken in Südamerika am eigenen Leib erlebt & auch erzählt bekommen habe), die dich stärken und dir zeigen, dass auch du schwierige Situationen alleine bewältigen kannst.
Auch du kannst Südamerika alleine bereisen
Diese Art der Selbstfindung und – Stärkung wird nicht passieren, wenn du mit anderen 30 Touristen auf einer abgeschotteten 4000 Euro Bustour durch Bolivien oder Peru unterwegs bist. Darum entschied ich mich auch, alleine nach Guatemala zu reisen und mich mit Bussen bis nach Tikal zu den Maya Pyramiden durchzuschlagen.
Alleine zu reisen holt dich aus deiner Komfortzone. Du wirst Situationen überstehen müssen, die du bislang noch nicht erlebt hast. Du musst mit Menschen ins Gespräch kommen, dich verständigen, Hürden überwinden und dich an Orten bewegen, die Dir physisch und mental einiges abverlangen. Sieh es als Challenge. Das Gefühl, wenn du etwas gemeistert hast, ist ein wahrer Schatz des Reisens, den du für immer behältst und unheimlich kostbar für dein restliches Leben sein wird. Das Gute am Alleinreisen: Es gibt nur eine Person, die verantwortlich ist, welche Entscheidungen du triffst – Du selbst! Und du wirst danach ein besserer Reisender sein.
Welche Länder sind für den Einstieg gut geeignet?
Chile zum Beispiel besitzt eine recht stabile politische Lage, gute Infrastruktur und tolle landschaftliche Vielfalt zwischen Atacama-Wüste und Patagonien. Nur wenige Menschen sprechen Englisch, so dass du hier prima Spanisch lernen oder vertiefen kannst. Auch allein reisende Frauen haben hier nichts zu befürchten, da das Machotum nicht so ausgeprägt ist wie in anderen Ländern. In Backpacker Hotspots wie San Pedro de Atacama, Valparaiso oder Pucón bleibst du nicht lang allein und wirst schnell neue Bekanntschaften machen.
Argentinien ist etwas rauer als Chile, da die Wirtschaft bereits seit Jahren am Boden liegt. Aber auch ohne einen Travel Buddy kannst du hier unendlich „diversión“ (Spass) haben, z.b. bei Tango Stunden in der pulsierenden Hauptstadt Buenos Aires , beim Trekking in der Seenlandschaft von Bariloche oder bei einem Weintasting in Mendoza.
Ebenfalls leicht alleine bereisbar ist der unscheinbare Nachbar von Argentinien, Uruguay. Montevideo ist ein richtig cooler Spot mit tollem Strand, supernetten Locals und wesentlich weniger Touristen als in Buenos Aires. Entdecken solltest du auch auf jeden Fall die atemberaubende Küste Uruguays, z.B. das koloniale Colonia del Sacramento oder die entspannten Strandnester Cabo Polonio oder Punta del Diablo, wo du schnell mit anderen Travelern & Einheimischen in Kontakt kommst.
Besonders beliebt unter Backpackern ist natürlich Peru. Gerade der vielbereiste Süden Perus stellt für Alleinreisende kein großes Problem dar. Hier solltest du Dir Arequipa, den Titicaca-See und natürlich das Herz der Inka Welt, Cusco mit dem nahegelegenen Weltwunder Machu Picchu nicht entgehen lassen. Probiere auf jeden Fall die Comida Peruana, die peruanische Küche. Sie zählt zu den besten in ganz Südamerika.
Du bist nie allein!
Die eben genannten Länder würde ich Dir empfehlen, wenn du das erste Mal alleine unterwegs bist und noch mehr Erfahrungen sammeln willst. Du kannst deine Grenzen austesten, sehen, wie du zurechtkommst. Wenn du Dir selbst mehr zutraust, kannst du Länder wie Bolivien, Brasilien, Ecuador oder Kolumbien in Angriff nehmen. Auch hier kannst du alleine wertvolle Erfahrungen sammeln und tolle Eindrücke gewinnen.
Wichtig ist, dass du den ersten Schritt wagst. Südamerika alleine zu bereisen bedeutet nicht, dass du die komplette Reise im Alleingang absolvierst. Du wirst auf all deinen Wegen durch Südamerika neue Bekanntschaften und eventuell sogar Freundschaften schließen, mit anderen aufregende Touren unternehmen oder sogar für längere Zeit umher reisen. Sei einfach offen und neugierig auf das, was kommt. Vor Dir liegt ein wunderbarer Kontinent.
>>> Meine 3 Routenvorschläge für Südamerika <<<
Südamerika alleine bereisen – Meine praktischen 10 Tipps:
1. Trau Dich & glaube an dich selbst!
Den schlimmsten Fehler den wir machen können ist, etwas nicht zu tun, obwohl wir davon träumen. Weil du eingeredet bekommst, dass es zu gefährlich ist oder du sowas alleine nicht auf die Reihe bekommst. Hey, das kommt von Leuten, die mit großer Wahrscheinlichkeit noch nie länger gereist sind.
Einer der elementarsten Punkte, Südamerika alleine bereisen zu wollen, ist der Glaube an dich dich selbst. Realisiere, dass du es schaffen kannst, wenn du nur willst. Du wirst nach der Reise von Dir selbst als Persönlichkeit und deiner Fähigkeit, Probleme zu lösen, beeindruckt sein. Denk daran, dass dich alle Erlebnisse auf deiner Reise stärken und du unheimlich viel über dich selbst lernst.
2. Relax – Alles wird gut
Ich erinnere mich noch genau an meine erste Südamerika Reise. Nervös und angespannt geisterten die bösen „Was, wenn“ Fragen durch meinen Kopf. Was, wenn ich meinen Pass verliere. Was, wenn ich meinen Bus verpasse? Was, wenn ich kein Geld abheben kann?
Klar, all diese Dinge können passieren, sind extrem ärgerlich und ziehen einen runter. Doch eins habe ich mir mit fetten Großbuchstaben in mein Reisehandbuch geschrieben. Das gilt vor allem für einen oftmals ziemlich verrückten und chaotischen Kontinent wie Südamerika: Rege dich nicht über Situationen auf, die du eh nicht ändern oder beeinflussen kannst. Bleib ruhig und versuche die Situation genauestens zu analysieren und überlege dir die nächsten Schritte. Hinterher hast du was zu erzählen und eine Lektion fürs Leben gelernt.
3. Informiere dich & plane voraus
Ich bin ein großer Freund vom spontanen Reisen, von Routen, die sich unterwegs verändern und immer neuen Aktivitäten. Ich habe mir jedoch angewöhnt, mich vorab über Land und Leute so gut es geht zu informieren und einen groben Plan von den Gegebenheiten vor Ort im Hinterkopf zu haben.
Gerade in südamerikanischen Großstädten gibt es Gegenden, die du zu deiner eigenen Sicherheit unter allen Umständen meiden solltest. Je mehr Wissen du dir im Vorfeld deiner Südamerika Reise aneignest, desto besser kannst du Situationen einschätzen und abwägen.
Zudem buche ich immer für die erste Nacht bzw. die ersten Nächte ein Hostel im Voraus. Ankommen, die Gegend erkunden, evtl. schon erste Bekanntschaften machen und sich bei Locals informieren sind für mich wichtige Schritte des Reisens alleine. Im ersten Hostel entscheide ich dank Wifi dann auch, wo ich die nächsten Tage und Nächte verbringe.
4. Richtig packen, leicht reisen
Richtig packen ist das A & O einer längeren Reise, also auch für dich als Alleinreisender in Südamerika. Packe lieber weniger ein, so dass du dich komfortabel mit deinem Backpack fortbewegen kannst. Ich reise meistens mit meinem Tatonka 2 in 1 Travelpack, der auch Handgepäckfähig ist.
Ich habe mir angewöhnt, nur mit Handgepäck zu reisen und für maximal eine Woche zu packen. Innerhalb dieser Zeitspanne kehre ich sowieso immer wieder in Unterkünften ein, kann waschen und mich neu organisieren. Ich erspare mir lästige Wartezeit am Flughafen und bin generell flexibler auf meiner Reise. Sehr praktisch sind Packwürfel, die für eine bessere Aufteilung in deinem Rucksack sorgen.
Wichtig für dich zu wissen, wohin du reist, denn innerhalb Südamerika hast du viele verschiedene Klimazonen und Wetterbedingungen. Während es in Buenos Aires brütend heiß ist, hast du in der gleichen Zeit in Patagonien oft kälteres & wechselhaftes Wetter. Packe entsprechend der Reisezeit und der Reiseziele.
5. Apps & Tools, die dir das alleine reisen erleichtern
Ich bin sicher, du hast dein Smartphone oder Tablet während deiner Reise dabei. Daher solltest du Dir einige wichtige Apps vor dem Beginn deiner Reise herunterladen.
- Ich lade mir immer die aktuellen Offline Karten meines Reiseziels von Maps.me auf mein Iphone. So findest du dich auch ohne Internetverbindung jederzeit zurecht.
- Booking.com* oder Hostelworld helfen Dir, während deiner Reise die passenden Unterkünfte zu finden.
- Für Flüge innerhalb Südamerikas eignen sich Apps wie Skyscanner oder Momondo.
- Lege Dir vor der Reise eine Dropbox an, wo du alle deine wichtigen Dokumente wie Passdaten, Flüge etc. hinterlegst. Du kannst deine Dropbox jederzeit mit einer Internetverbindung verfügbar machen und hast schnellen Zugriff.
- Die Tripadvisor App oder Webseite informiert dich über alles wichtige vor Ort. Hier findest du Sehenswürdigkeiten, Touren, Hostels, Restaurants und viele wertvolle Tipps von anderen Reisenden.
- Eine Übersetzungsapp wie iTranslate (für iOS) oder Promt (für Android) kann dir helfen, wenn du noch nicht so gut spanisch sprichst und die passenden Wörter nachschlagen willst.
- Ebenfalls praktisch ist ein Währungsrechner. Für Android gibt es die Easy Currency App , iPhone Nutzern kann ich den Finanzen100 Umrechner ans Herz legen.
6. Lerne Locals kennen
Einer der besten Gründe für das alleine Reisen ist, dass du in Kontakt mit der lokalen Bevölkerung kommst. Du bist quasi gezwungen, dich mit fremden Menschen zu unterhalten. Jedes Land in Südamerika besitzt eine einzigartige Kultur und wie kann man die besser kennenlernen als mit Locals, die dich zu Orten führen, die nicht in deinem Lonely Planet stehen? Die meisten Menschen in Südamerika sind sehr neugierig auf Reisende und man knüpft schnell neue Kontakte. Couchsurfing (Cool: Die Hangout Funktion, mit der du dich für verschiedene Aktivitäten verabreden kannst) eignet sich perfekt, um Einheimische zu treffen oder bei Ihnen zu übernachten.
7. Lerne die Sprache
Wer bereits schon mal in Südamerika war, der weiß, das die meisten Menschen wenig bis gar kein Englisch sprechen. Das Bildungsniveau ist vor allem in ländlichen Gebieten eher niedrig und viele Einheimische benötigen es schlicht und einfach auch nicht.
In vielen Situationen als Alleinreisender wirst du ohne Spanischkenntnisse aufgeschmissen sein, sei es beim Buchen eines Busses oder im Notfall bei einem Arzt oder der Polizei. Spanisch zu sprechen macht dich selbstbewußter und deine Reise nach Südamerika um einiges einfacher. Du kommst viel leichter mit Locals in Kontakt und kannst so mehr über die Kultur erfahren. Einen Spanischkurs kannst du bereits vor deiner Südamerika Reise easy von zuhause aus online machen.
8. Sicherheit
Ein wichtiger Aspekt beim Thema alleine Reisen ist die Sicherheit. Sei Dir bewusst, das du als reisender (=reicher) Europäer immer ein potentielles Ziel für Langfinger und Betrüger sein wirst. Bereite dich vor, indem du all deine wichtigen Dokumente wie Pass, Kartennummern und Reisedokumente scannst und in der Cloud, deinem Email Postfach oder in deiner Dropbox speicherst. Im Falle eines Verlusts, Missbrauchs oder Überfalls hast du so noch vollen Zugriff auf deine Daten. Unter der Notfallnummer 116-116 kannst du Karten aller Art sperren lassen.
Generell solltest du all deine Wertgegenstände dicht am Körper tragen und Wertgegenstände nicht öffentlich zur Schau stellen. Dafür eignen sich Bauchtaschen*, die du unter der Kleidung tragen kannst. Meide Menschenansammlungen und trage auf Märkten oder in öffentlichen Verkehrsmitteln deinen Rucksack vor dem Körper. Höre auf dein „Bauchgefühl“ und halte die Augen offen. Meide Situationen und Orte, die dir nicht geheuer sind.
Solltest du überfallen werden, leiste keinerlei Widerstand und rücke deine Sachen raus. Spiele nicht den Helden – viele Gangster sind drogenabhängig, unberechenbar und skrupellos. Gehe umgehend zur Polizei und erstatte Anzeige. Die brauchst du später für die Versicherung. Ich habe in Südamerika für den Fall der Fälle immer einen zweiten, alten Geldbeutel mit wenig Geld in der Tasche. Gerade soviel wie ich in der jeweiligen Situation benötige.
Ein gutes Gimmick, besonders für alleinreisende Frauen: Ein Reisealarm*, den du in deiner Hosentasche mitnehmen kannst und der im Notfall einen ohrenbetäubenden Lärm von sich gibt und ne Menge Aufmerksamkeit erregt.
Beliebt bei Taschendieben überall in Südamerika ist der sogenannte Mayo Trick, wo dir eine Person Mayo, Ketchup oder andere Flüssigkeiten auf die Kleidung schüttet, während eine andere, augenscheinlich hilfsbereite Person, helfen möchte, dich wieder sauber zu machen. Achtung, das dient nur zur Ablenkung und deine Taschen sind schneller leer, als du „Hola“ sagen kannst.
9. Travel Buddies – Fluch und Segen zugleich
Früher oder später wirst du als Alleinreisender in Südamerika einen haben – den Travel Buddy, den man meist im Hostel kennenlernt. Der mit dir auf die nächste Tour geht oder auf (un)bestimmte Zeit mit dir herum reist. Wichtig bei der Auswahl deines Reisepartners auf Zeit ist, dass ihr den selben Reisestil pflegt und ähnlich tickt. Es macht keinen Sinn, mit jemanden zu reisen, nur um auf Teufel komm raus jemanden an seiner Seite zu haben.
Seid ihr auf der gleichen Wellenlänge, könnt ihr zu zweit (oder mit mehr Reisenden) eine Menge toller Abenteuer erleben. Wichtig ist, dass du für dich herausfindest, wann du dich jemandem anschließen solltest (z.B. beim Trekking in einer einsamen Bergregion oder in unsicheren Gegenden)
Sollte dich ein anderer Reisender in Gefahr bringen, weil er unvorsichtig oder leichtsinnig agiert, ziehe die Reißleine und trenne dich umgehend von dieser Person. Du wirst mit Sicherheit jemanden finden, der besser zu dir passt. Auch wichtig: Lass dich nicht von deinen Plänen abbringen, nur weil jemand anderes angeblich bessere hat. Gehe den Weg, den du vorher für dich bestimmt hast.
10. Reisekasse & Budget
Wichtig ist, das du vorab weißt, wie lange du reist und wie hoch dein Budget sein wird. Im Durchschnitt kannst du als Backpacker mit gemäßigten Ansprüchen 30 – 50€ / Tag kalkulieren. Aber Vorsicht: In Südamerika es gibt große regionale Unterschiede. Zum Beispiel ist Chile wesentlich teurer als das Nachbarland Bolivien. Verschaffe dir vorher einen Überblick über die Reisekosten in den jeweiligen Ländern.
Willst du möglichst viele Abenteuer erleben und an vielen Touren teilnehmen? Informiere dich über die Kosten der Touren, die du machen möchtest. Die Teilnahme an der 4-tägigen Inka Trail Wanderung in Peru erleichtert deine Reisekasse mal eben um schlappe 600-700 Euro. Die 4-6 tägige Wanderung im beliebten Torres del Paine Nationalpark gehört schon lange nicht mehr zu den günstigen Erlebnissen und schlägt für eine Übernachtung im einfachen Refugio mit 60 Euro zu Buche.
Sparen kannst du andererseits beim Essen, wenn du auf lokalen Märkten einkaufst und im Hostel kochst. Organisiere doch einfach einen Kochabend mit anderen Reisenden. So lernst du auch gleich neue Leute kennen. Ebenfalls günstig sind Unterkünfte, wenn du bereit bist auf Privatsphäre zu verzichten und ein Hosteldorm mit anderen Backpackern kein Problem für dich darstellt.
Auch beim Transport gibt es Einsparpotential. Benutze Colectivos statt Taxis. In vielen Großstädten gibt es auch eine Metro oder Microbusse. Komfortable Nachtbusse sind teurer als die simple Variante. Bitte beachte aber, dass gerade in Ländern wie Bolivien oder Ecuador günstige Busse gleichbedeutend mit Komfort- und Sicherheitsverlust sind. Wähle im Zweifelsfall lieber die teurere Variante. Das kostet dich meist nur um die 10 – 20 Euro mehr.
Flüge innerhalb Südamerikas solltest du vorab buchen, um einen günstigeren Preis zu bekommen.
Ab jetzt seid ihr noch zu dritt: Du, dein Rucksack und deine Erwartungen
Gut so! Du wirst in den nächsten Wochen und Monaten enorm viel lernen, wunderbare Menschen treffen, unfassbar leckeres Essen ausprobieren, an deine Grenzen stoßen, deinen Mut verlieren und neuen schöpfen.
Du wirst außerhalb deiner Komfortzone leben und viele neue, aufregende Erfahrungen machen. Und du wirst wertvolle Erinnerungen & spannende Geschichten mit nach Hause nehmen. Erinnerungen, die dich dein Leben lang begleiten werden. Die dich formen und zu einem anderen, reflektierten und hoffentlich besseren Menschen machen. Deshalb reisen wir.
Siehst du, Südamerika alleine bereisen ist gar nicht so wild. Jetzt bist du bereit, dein Ticket zu buchen und durchzustarten. Wenn Dir dieser Beitrag gefallen oder geholfen hat, hinterlasse mir doch gerne einen Kommentar.
24 Kommentare
Hallo Daniel,
ich habe schon viel in deinem Blog gelesen und mich inspirieren lassen und nun wird es bald tatsächlich für mich nach Lateinamerika gehen 🙂
Nachdem ich bereits viel im Internet gesucht aber leider nicht wirklich fündig geworden bin hätte ich noch eine Frage an dich:
Kennst du eine Möglichkeit, in Lateinamerika länderübergreifend mobile Daten bezahlbar zu beziehen? (vor allem um Uber nutzen zu können)
(Ohne in jedem Land bei einer Backpackerreise eine eigene Sim Karte zu kaufen. Bisher habe ich nur eine Möglichkeit für 47€ / 2 Wochen gefunden…)
Ich würde mich freuen wenn du hier Tipps hättest 🙂
LG Alia
Hallo Alia, eigentlich ist das mit den Sim Karten vor Ort überhaupt kein Problem, die sind günstig zu bekommen. Ansonsten kannst du bei Airalo.com Esim-Karten für die einzelnen Länder kaufen. Ein Smartphone kann ja beliebig viele E-Sim verwenden. Länderübergreifend ist schlichtweg zu teuer. Gute Reise und viele Grüße Daniel
Hallo Daniel,
in meiner Mittagspause zwischen den Vorlesungen in meinem vorletzten Semester habe ich deinen Artikel gelesen und ja, er ermutigt wirklich und lässt die Freude auf die Zeit nach dem Abschluss enorm steigen!
Ich plane mehrere Monate durch Süd- und Mittelamerika zu reisen, und eben nicht bloß die HotSpots sondern auch die Menschen und Kulturen kennenzulernen.
(Durch einen Freiwilligendienst in Südamerika habe ich dahingehend bereits ein wenig Erfahrung in einem Land sammeln können.)
Um einerseits meinem Ziel des Kontakts zu Menschen und Kultur nachzukommen, sowie nicht mehrere Monate tag täglich von Ort zu Ort zu springen und ggf. den Geldbeutel bezüglich der Dauer etwas zu schonen, würde ich gerne hier und da eine Art „Work and Travel“ einbinden (oder etwas ähnliches).
Doch wie und ob das in Südamerika überhaupt möglich ist, wie man da Möglichkeiten finden kann, etc., zu all dem kann ich leider nur recht wenige Infos finden.
Kannst du mir dahingehend weiterhelfen und hast evtl. Ratschläge?
Vg Annika
Liebe Annika,
Ich freue mich sehr über deine Nachricht und das ich dich ermutigen konnte. Das macht mir Freude und ist das, was der Blog für mich ausmacht. Zu deiner Frage: Es gibt die Seite workaway.info, wo du dich mal umsehen kannst. Ansonsten hilft es auch immer, an den gewünschten Orten Hostels rauszusuchen und anzuschreiben. Viele suchen oft Leute zum mitarbeiten für eine gewisse Zeit.
Ich drücke dir die Daumen und wenn du Fragen hast, melde dich gern. Liebe Grüße Daniel
Genial, genau eine solche Seite hatte ich gesucht.
Vielen lieben Dank für den Tipp und deine Hilfe,
ich werde mich bestimmt gerne nochmal melden, wenn die Planung konkreter wird 🙂
Aber erst mal lese ich mich weiter durch deinen Blog und lasse mich inspirieren 😀
Vg Annika
Hallo Annika, das freut mich sehr. Viel Spass beim lesen und viele Grüße!
Daniel
Hi Daniel, toll geschrieben und viele wertvolle Tipps, die ich mir nochmal in Ruhe durchlese.
Ich möchte im September in Ecuador allein noch was unternehmen, nachdem meine Reisegruppe nach 7 Tagen wieder heimfliegt.
Somit sind Deine Infos super für mich.
Lieben Dank ,
lg Silvia
Das freut mich sehr! Viel Spass in Ecuador und gute Reise!
Mein Sohn will allein nach Südamerika. Er spart bis zu mehreren Monaten, um reisen zu können. Er will in wenigen Monaten so viele Länder wie möglich besuchen.
Hallo Daniel,
ich reise mitte Juli mit einer Freundin nach Montevideo, die ab Anfang August dort ihr Auslandspraktikum beginnt. Ich selbst reise dann von Anfang August für zwei Wochen alleine, das erste Mal.
In den zwei Wochen möchte ich keine weite Strecke zurück legen, um die Zeit nicht in einem Bus/Flugzeug zu „verplempern“. Hast du einen Tipp, wo ich „in der Nähe“ (mir ist bewusst, dass die Entfernungen da drüben eine andere Dimension haben ;-)) hinreisen könnte?
Ich gehe sehr gerne Wandern, eine geführte Mehrtageswandertour fände ich wahnsinnig schön. Leider spreche ich kein Spanisch, ich bin aber dabei die wichtigsten Vokabeln zu lernen.
LG, Jana
Liebe Jana 🙂 Montevideo ist natürlich nicht der perfekte Ausgangspunkt für Wanderungen. Da müsste man schon rüber nach Argentinien und dann entweder in den Süden Richtung Patagonien oder in den argentinischen Nordwesten. Das sind allerdings auch sehr lange Busfahrten. Ich würde mal nach einem günstigen Flug schauen – das geht ja recht flott dann. Ansonsten ist die Ilha Santa Catarina im Süden von Brasilien auch sehr schön zum Wandern und für Wassersport. Liebe Grüße Daniel
Lieber Daniel,
da sind wirklich viele gute Tipps dabei. Und ich kann bestätigen, dass alleine Reisen echt kein Problem ist, wenn man sich ein bisschen vorbereitet, sogar als Frau 😉 Und die ein oder andere Panne passiert einfach und sogar einen Überfall überlebt man. Spanisch kann allerdings wirklich nützlich sein. Viele Grüße, Svenja
Liebe Svenja, danke für deinen Kommentar. Ich habe in Südamerika auch viele alleinreisende Frauen getroffen und die waren durchweg begeistert. Ein wenig Spanisch hilft immer, das stimmt. Liebe Grüße Daniel
Hallo Daniel,
Vielen Dank für deine tollen Worte. Ich bin gerade in Peru (alleine, als blonde, sehr hellhäutige Frau) unterwegs und wurde vorgestern ausgeraubt (ich war aber auch zu leichtsinnig). Habe etwas meinen Mut für meine Reise verloren. Deine Worte haben mich aber aufgebaut. Mein nächstes Ziel ist Copacabana, ich hoffe da geht jetzt alles gut. Nochmal: vielen Dank!
Liebe Grüße Prisca
Liebe Prisca,
Das ist ja eine schreckliche Erfahrung und tut mir leid. Aber materielles ist immer ersetzbar, zum Glück ist dir nichts passiert. Es freut mich sehr, dass mein Artikel dir Mut gemacht hat. Genieße dieses traumhafte Land noch (oder jetzt erst recht 😉
Liebe Grüße Daniel
Hallo Daniel
Vielen Dank, Dein Beitrag hat mich extrem inspiriert. Mit meinen jungen 19 Jahren sind meine Eltern ziemlich beunruhigt hinsichtlich Sicherheit und trauen mir nicht wirklich zu, alleine zu Reisen (Das liegt vielleicht auch daran, dass sie nie eine längere Reise angepackt haben). Meine ganze (reiseunerfahrene) Familie will mir einreden, dass die Welt ausserhalb Europas sowieso nur Leid wäre. Naja, jedenfalls plane ich meine Reise nach Peru für 4-5 Wochen, Spanisch hatte ich bereits 2 Semester und ich werde noch ein paar Online-Kurse durchsuchten. Ich möchte diese Reise jetzt endlich anpacken und bin überzeugt, mit vielen Erfahrungen zurückzukommen und die Welt sowie mich von einer anderen Seite sehen zu können. Ich bin nicht wirklich auf die Hilfe meiner Eltern angewiesen, trotzdem möchte ich sie zumindest ermutigen, was schlägts Du mir da vor?
Liebe Grüsse
Elias
Hallo Elias, erstmal danke für deine schönen Worte. Ich denke, dass sich deine Eltern einfach mal auf diversen Seiten umschauen sollten, um sich zu informieren. Denn oft ist es doch das unzureichende Wissen und Vorurteile, die bei Südamerika vorherrschen. Schau doch vielleicht mal eine Dokumentation mit ihnen über Peru, damit sie merken, was das für ein herrlicher Flecken Erde ist und wie freundlich und hilfsbereit die Menschen dort sind. Ich wünsche Dir auf jeden Fall viele tolle neue Eindrücke und eine spannende Reise. Du wirst es nicht bereuen!
Hi Daniel, super Artikel, der mir als zukünftige Backpackerin Mut macht und meine Freude steigert. Ich plane nämlich ca 3 Monate durch Mittel- und Südamerika zu reisen – alleine. Daher bin ich gerade fleißig am Recherieren 🙂 Insbesondere um rauszufinden, ob meine geplanten Ziele in 3 Monaten realistisch sind zu schaffen.
Aber da ich auch im April in Portugal dabei bin, kann ich mir von dir vielleicht noch den ein oder anderen Tip holen 🙂
Liebe Grüße
Isabell
Hallo Isabell, das freut mich, wenn ich dich inspirieren kann, alleine diesen tollen Kontinent zu entdecken. Gerne gebe ich Dir auf der Nomadweek noch mehr Tipps. Liebe Grüße und bis April
Daniel
Hallo Daniel,
ich habe viel auf deinem Blog geschmöckert und finde ihn toll und sehr lesenswert. Auch deine ganzen Tipps sind klasse. Für mich geht es am 29.03. los. Ich starte in Peru, wandere auf dem berühmten Inka- Trail nach Maccu Picchu, fliege danach auf die Galapagos Inseln und beobachte das Schlüpfen der Riesenschildkröten am Strand. Meine Reise führt mich durch Ecuador, Kolumbien, den Regenwald Panamas, Guatemala und nach Mexico. Immer an der Westküste entlang durch die USA, geht es bis hoch nach Kanada. In Vancouver endet mein Abenteuer und ich fliege zurück nach Deutschland. Alles in allem 4 Monate. Gibt es die Chance mit dir per Mail oder whatsapp in Kontakt zu treten? Da ich allein reise bin ich bei manchen Dingen noch unsicher und würde mich über deine Hilfe sehr freuen 🙂
LG Josie
Liebe Josie, das freut mich das dir mein Blog gefällt 🙂 gerne kannst du mir eine Nachricht unter Kontakt mit deiner Nummer für Whatsapp zukommen lassen, dann versuche ich so gut es geht zu helfen. Liebe Grüße aus Brasilien, Daniel
Könnte ich genau so unterschreiben! 🙂
Ich war als Alleinreisende in Peru und Bolivien unterwegs und es gab da diesen Moment, als innerhalb zwei Wochen eine Kreditkarte gehackt und die Andere im ATM stecken geblieben ist und ich kein Bargeld mehr hatte. Ich hatte keine Ahnung, wie es weitergehen sollte. Aber diese Situation hat mich letztendlich so vieles gelehrt (auch über mich selbst) und nun weiß ich, ich kann alles schaffen und so was hält mich nicht auf wieder nach Südamerika zu reisen!
LG, Luisa
Hallo Luisa,
Das mit den Karten ist auch immer so ein Problem 😉 Aber letzlich sind es genau diese Erfahrungen die einen stärker machen und resistent gegen zukünftige Problemchen. Lg Daniel