Was fällt Dir ein, wenn du über die kulinarischen Besonderheiten in Südamerika nachdenkst? Welche Gerichte aus Südamerika fallen dir spontan ein? Steak, nochmal Steak und ähm…Meerschweinchen?
So ähnlich geht es vielen meiner Freunde, wenn ich von meinen Reisen in Südamerika erzähle und das Thema Essen aufkommt. Ok, stimmt, Südamerika ruft bei uns eher Abenteuerlust hervor, als das uns bei Gedanken über aufregende Gerichte das Wasser im Mund zusammen läuft. Doch eins vorweg: die Küche in Südamerika wird gnadenlos unterschätzt und bietet eine enorme Vielfalt und neue Anreize für Deine Geschmacksknospen.
Du wirst überall auf Märkten und Plätzen Street-Food finden, das auf den ersten Blick vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig aussieht, aber einfach klasse schmeckt. Zusätzlich schonst du deinen Geldbeutel, wenn du lokal isst.
Mein Tipp für unterwegs: Halte Ausschau nach dem „Menú del día“ oder „Almuerzo“, ein komplettes Mittagsmenü mit Vorspeise, Hauptgericht, Dessert und Getränk für oft nur 5-10 Euro. Die besten Restaurants erkennst du daran, dass viele Einheimische dort essen.
Natürlich kannst du in vielen Hostels auch selbst kochen und dich in Läden und auf Märkten mit lokalen Produkten eindecken. Inspiration zu neuen Gerichten findest du hier. Denn jetzt geht es kopfüber hinein in die Kochtöpfe der Latinos.
Ich stelle Dir hier 30 Gerichte vor, die du in Südamerika unbedingt probieren solltest. Buen provecho!
Die Klassiker – Must-Try für jeden Südamerika-Reisenden
1. Empanadas
Länder: Argentinien, Chile, Peru, Bolivien, Uruguay, Kolumbien
Der Klassiker unter den südamerikanischen Gerichten! Egal ob in Argentinien, Chile, Peru, Bolivien (dort heißen sie Salteñas) oder Uruguay Die köstlichen, in verschiedenen Größen (meist halbmondförmig) angebotenen Teigtaschen findest du in diesen Ländern auf den meisten Speisekarten und an jeder Straßenecke (Und sogar in 4000m Höhe in den Anden mit Lama gefüllt).
Empanadas können zum Frühstück, Mittag- und Abendessen gegessen werden. Sie können als Vorspeise oder Snack serviert werden, aber sie können auch ganz einfach eine vollständige Mahlzeit sein.
Gefüllt mit Käse (de queso) Hackfleisch (con carne) oder mit Meeresfrüchten (con mariscos) sind sie DAS Fast Food in Südamerika und dazu noch unverschämt günstig. Die für europäische Gaumen wohl ungewöhnlichste Kombination ist die chilenische Empanada de Pino, in der sich Fleisch, Oliven, Zwiebeln und Rosinen befinden.
Hier findest du einige leckere Empanada Rezepte
2. Ceviche
Länder: Peru, Ecuador, Chile, Kolumbien
Ich gebe es hiermit offiziell zu – ich bin ein Ceviche Junkie! Das Nationalgericht Perus (du findest es allerdings auch in allen anderen südamerikanischen Staaten wie Chile, Bolivien und sogar bis hoch nach Zentralamerika in Mexiko und Guatemala) besteht aus rohem Fisch oder Meeresfrüchten (Ceviche Mixto), der sogenannten Tigermilch und Gemüse.
Tigermilch? Keine Angst, die Raubkatzen wurden verschont. Leche de tigre ist der peruanische Begriff für die auf Limetten basierende Marinade, die den Fisch oder die Meeresfrüchte in einer Ceviche garen lassen. Tigermilch enthält normalerweise Limettensaft, geschnittene Zwiebeln, Chilis, Salz und Pfeffer, gemischt mit etwas Fischsaft. In Peru wird der belebende Trank oft zusammen mit Ceviche in einem kleinen Glas serviert und gilt sowohl als Mittel gegen Kater als auch als Aphrodisiakum.
Es gibt diverse Zubereitungsformen für Ceviche und jeder hat sein „Geheimrezept“:
Regionale Unterschiede:
Chile: Mit Avocado und Palmherzen
Peru: Mit Süßkartoffeln und Mais, sehr zitronig
Ecuador: Oft mit Tomatensauce und Popcorn serviert
Wenn du selbst mal Ceviche machen möchtest, lege ich Dir das tolle Kochbuch „Ceviche – Peruanische Küche“ des peruanischen Kochs Martin Morales ans Herz!
Buch „Ceviche“ von Martin Morales kaufen*3. Asado
Länder: Argentinien, Uruguay, Chile, Paraguay
Der König unter den Grillgerichten! Asado ist mehr als nur einfaches Grillen, es ist ein soziales Ritual. Verschiedenste Fleischstücke (vom Rindersteak über Chorizo bis zu Innereien) werden stundenlang über Holzkohle gegrillt. Danach kommt man mit Familie und Freunden zusammen, zelebriert das Essen und es wird ordentlich Wein und Bier getrunken.
Was auf den Grill kommt:
- Provoleta (gegrillter Käse)
- Tira de asado (Rippchen)
- Vacío (Bauchlappen)
- Chorizo (Paprikawurst), im Brötchen mit Chimichurri-Soße Choripán genannt.
- Morcilla (Blutwurst)
4. Feijoada
Land: Brasilien
Feijoada ist das Nationalgericht des größten Landes in Südamerika, Brasilien. Ich habe das Gericht bei meiner Reise durch den Süden des Landes auf dem Weg zu den Iguazu-Wasserfällen probiert.
Es besteht aus einem (zugegeben etwas unansehnlichen) Gemisch aus schwarzen Bohnen, verschiedenen Fleischsorten (Schwein, Rind) und wird mit geröstetem Maniokmehl (Farofa), weißem Reis, warmem Grünkohl, Orangenscheiben und einer pikanten Pfeffersoße zubereitet.
Als eines der wichtigsten Gerichte der brasilianischen Küche spielt die Feijoada eine größere Rolle. Ursprünglich von versklavten Menschen aus Resten gekocht, hat sich Feijoada zu einem der wichtigsten kulinarischen Symbole Brasiliens entwickelt. Traditionell wird sie mittwochs und samstags serviert.
Sogar Jamie Oliver kocht die aufwendige Feijoada – probiere es aus!
5. Arepas
Länder: Kolumbien, Venezuela
Runde Maisfladen, die gegrillt, gebacken oder frittiert werden. Arepas sind die Seele der kolumbianischen und venezolanischen Küche. Sie können als schnellen Snack auf der Straße, als Beilage oder gefüllt als komplette Mahlzeit serviert werden.
Beliebte Füllungen:
- Huevos pericos (Rührei mit Tomaten und Zwiebeln)
- Reina Pepiada (Hühnchensalat mit Avocado)
- Pabellón (geschmortes Rindfleisch mit schwarzen Bohnen)
- Queso (Käse)
Anden-Highlights: Traditionelle Hochlandküche
6. Humitas
Länder: Peru, Ecuador, Bolivien, Chile, Argentinien
Humitas sind eines der ursprünglichsten & traditionellsten Gerichte, die du in Südamerika essen kannst, denn sie wurden sogar schon von den alten Inka verzehrt. Humitas sind besonders in der Hochlandregion der Anden sehr beliebt und werden typischerweise zum Frühstück oder zum Nachmittagskaffee gegessen.
Hierzu wird Maisbrei, bestehend aus Maiskörnern, Käse, Zwiebeln, Maismehl, Rahm und Eiern in Maisblätter eingewickelt und gekocht. Es gibt auch eine süße Variante mit einfachem Maisbrei und ordentlich Zucker.
Hier findest du ein Humitas Rezept zum nachkochen
7. Pachamanca (Peru) & Curanto (Chile)
Pachamanca ist ein typisches peruanisches Gericht und wurde mittlerweile sogar zum nationalen Kulturerbe erklärt. In der Quechua Sprache bedeutet es soviel wie „Erdtopf“. Die Nahrung direkt aus der Erde zu essen war in der Kultur der indigenen Völker ein wichtiges Ritual, um Mutter Erde (Pacha Mama) für die Fruchtbarkeit des Bodens zu huldigen. Ein Topf aus Lehm, gefüllt mit verschiedenen Fleischsorten, Kartoffeln, Mais und Gewürzen wird in einem Erdofen unter Verwendung heißer Steine gegart.
Ähnlich zubereitet wird das in Südchile oft gekochte Curanto. Schon vor 6000 Jahren aßen die Urvölker Chiles, die Mapuche-Indianer, Curanto – damals wie heute zubereitet mit heißen Steinen in einem ausgehobenen Erdloch. Besonders beliebt ist auf der größten Insel Chiles, Chiloé. Meeresfrüchte aller Art, darunter Mies- und Venusmuscheln, außerdem Hühnchen, scharf gewürzte Würste, Kartoffeln, Möhren kommen unter die Erde. Abgedeckt wird das Ganze mit großen Blättern der Nalca-Pflanze.
8. Salteñas
Land: Bolivien
Die bolivianische Version der Empanada, aber noch saftiger! Der Teig ist leicht süßlich, die Füllung besteht aus Fleisch, Kartoffeln, Erbsen und einer köstlichen Brühe, die beim ersten Biss herausläuft. Vorsicht ist geboten, sonst landet alles auf der Hose!
Mein Tipp: Morgens zwischen 10-12 Uhr sind sie am frischesten.
9. Cuy (Meerschweinchen)
Länder: Peru, Ecuador, Bolivien
Ja, du hast richtig gelesen! Meerschweinchen ist in den Anden eine Delikatesse und wird dort seit über 5000 Jahren gezüchtet. Das Fleisch ist proteinreich und schmeckt ähnlich wie Kaninchen. Meist wird Cuy gegrillt oder gebraten und komplett serviert.
Kulturelle Bedeutung: Cuy spielt eine wichtige Rolle bei den Zeremonien in den Anden und ist ein Zeichen von Wohlstand.
Gerichte von der Küste
10. Chupe de Camarones
Länder: Peru, Chile
Eine cremige Garnelensuppe aus den Küsten- und Vorandenregionen, besonders beliebt in Arequipa in Peru. Mit Kartoffeln, Mais, Eiern, Milch und Garnelen ist sie perfekt für kühle Abende.
12. Jalea
Länder: Peru, Ecuador
Frittierte Meeresfrüchte (Fisch, Calamari, Garnelen) serviert mit Yuca, Salsa Criolla und Limetten. Knusprig, frisch und unglaublich lecker! Die peruanische Antwort auf Fish & Chips.
13. Caldillo de Congrio
Land: Chile
Eine legendäre chilenische Fischsuppe von der Pazifikküste in Chile. Hauptzutat ist der Congrio, ein Meeraal, dessen festes, weißes Fleisch perfekt mit den Aromen von Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Karotten und Kräutern harmoniert.
Das Gericht wurde durch Pablo Neruda weltberühmt, der ihm in seiner „Ode an den Congrio“ ein poetisches Denkmal setzte. Serviert wird das Caldillo de Congrio meist dampfend heiß in einer Tonschale, ideal in den kühlen Abendstunden.
14. Moqueca
Land: Brasilien
Moqueca ist eines der bekanntesten Gerichte Brasiliens. Ein duftender Fischeintopf, der das Lebensgefühl der Küste perfekt einfängt. Seine Wurzeln liegen sowohl in der afrikanischen als auch in der indigenen Küche, und je nach Region (Bahia oder Espírito Santo) schmeckt er ein wenig anders.
Die Basis: frischer Fisch oder Meeresfrüchte, langsam geschmort in einer Sauce aus Kokosmilch, Tomaten, Zwiebeln, Paprika, Knoblauch, Koriander und dem leuchtend roten Dendê-Öl (Palmöl). Das Ergebnis ist cremig, würzig und einfach unwiderstehlich.
Serviert wird Moqueca meist mit Reis und Farofa, und am besten genießt man sie barfuß, mit Meeresrauschen im Hintergrund und einem kühlen Caipirinha in der Hand.
15. Encebollado
Land: Ecuador
Der ultimative Katerkiller Ecuadors! Encebollado ist das inoffizielle Nationalgericht und ein kräftiger Fischeintopf, der vor allem an der Küste Kultstatus hat.
Die Hauptzutaten sind frischer Thunfisch, Maniokwurzel (Yuca) und reichlich Zwiebeln, daher der Name “encebollado”. Gewürzt wird mit Koriander, Kreuzkümmel, Chili und Limette, was dem Gericht seinen unverwechselbaren, leicht säuerlich-würzigen Geschmack verleiht.
Serviert wird Encebollado traditionell mit dünn geschnittenen roten Zwiebeln, Avocado und einem Spritzer Limettensaft. Dazu gibt es meist Bananenchips (chifles) oder Popcorn.
16. Arroz con Mariscos
Länder: Peru, Ecuador, Chile, Kolumbien
Ein spektakuläres Meeresfrüchte-Reisgericht, das die Schätze des Pazifiks vereint! Saftiger Reis wird mit Garnelen, Muscheln, Tintenfisch, Krabbenfleisch und manchmal auch Fisch gekocht. Die Basis bildet meist eine würzige Sofrito-Mischung aus Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Paprika und Ají (gelbe Chili).
Regionale Unterschiede:
- Peru: Mit Ají amarillo für eine leuchtend gelbe Farbe und charakteristische Schärfe
- Ecuador: Oft mit Kokosmilch für eine cremigere Konsistenz
- Chile: Mit Weißwein und eher trocken zubereitet
Das Gericht erinnert an spanische Paella, hat aber durch die südamerikanischen Zutaten einen ganz eigenen Charakter.
Herzhaftes & Eintöpfe
17. Ají de Gallina
Land: Peru
Geschnetzeltes Hähnchen in einer cremigen, leicht scharfen gelben Chili-Sauce mit Walnüssen, Brot und Käse. Serviert mit Reis, Kartoffeln, Oliven und gekochtem Ei – Soul Food vom Feinsten!
Hier gibt es ein leckeres Rezept für Aji de Gallina
18. Cazuela
Cazuela ist ein Eintopf, den du überall in Chile finden wirst. Es gibt hunderte von Zubereitungsformen, jeweils mit regonialen Unterschieden. Meine chilenischen Freunde nennen die Cazula auch wenig liebevoll Resteessen, weil alles darin verarbeitet werden kann, was der Kühlschrank so hergibt.
Während der Eintopf in den Großstädten hauptsächlich mit Rind oder Huhn hergestellt wird, enthält er im Norden des Landes nicht selten Lama und Mais. Im Seengebiet rund um Puerto Montt ähnelt er mehr einem Gemüseeintopf und in Patagonien dürfen Schaf und Kartoffeln auf keinen Fall fehlen.
Von den Chilenen als probates Mittel gegen Hangover gepriesen, bekommst du in einigen Restaurants sogar mitten in der Nacht noch Cazuela aufgetischt.
Hier findest du ein Rezept für Cazuela
Ein traditioneller chilenischer Eintopf, der in jeder Region anders zubereitet wird. Die Basis bilden Fleisch (Rind, Huhn oder Lamm), Kartoffeln, Kürbis, Mais und Gemüse. Von Chilenen als bestes Hangover-Heilmittel gepriesen!
19. Locro
Länder: Argentinien, Ecuador, Peru, Bolivien
Ein deftiger Mais-Kartoffel-Eintopf mit Kürbis und verschiedenen Fleischsorten. In Argentinien wird Locro traditionell am Nationalfeiertag (25. Mai) gegessen und eignet sich erfekt für kalte Tage!
20. Bandeja Paisa
Land: Kolumbien
Das Gericht für den großen Hunger und Nationalgericht Kolumbiens! Ursprünglich stammt es aus der Region Antioquia, doch heute ist es im ganzen Land ein Symbol kolumbianischer Gastfreundschaft und Lebensfreude. Bandeja Paisa besteht aus einer üppigen Kombination: Reis, Bohnen, gebratene Kochbanane, Hackfleisch, Chorizo, Schweineschwarte (chicharrón), Avocado, Spiegelei und eine kleine Arepa. Alles wird zusammen auf einer großen Platte – der sogenannten bandeja – serviert.
21. Pabellón Criollo
Land: Venezuela
Das Nationalgericht Venezuelas: geschmortes Rindfleisch, schwarze Bohnen, Reis und gebratene Kochbananen. Die Komponenten symbolisieren die ethnische Vielfalt des Landes.
22. Seco de Chivo
Länder: Ecuador, Peru
Ein aromatischer Ziegen- oder Lammschmortopf, der seinen Namen „Seco“ (trocken) paradoxerweise trotz der saftigen Zubereitung trägt. Das Fleisch wird stundenlang in einer würzigen Marinade aus Bier, Chicha (Maisbier), Knoblauch, Kreuzkümmel, Koriander und Naranjilla (eine säuerliche Frucht) geschmort, bis es butterzart vom Knochen fällt. In der Küstenregion Ecuadors wird oft Bier verwendet, im Hochland eher Chicha.
Serviert wird es Seco de Chivo mit Reis, Avocado, gebratenen Kochbananen und Curtido (eingelegten Zwiebeln)
23. Pastel de Choclo
Land: Chile
Ein süßlich-herzhafter Auflauf mit einer Schicht aus Hackfleisch, Oliven, Rosinen und Hühnchen, bedeckt mit einer Maispasten-Kruste. Wird in Tontöpfen serviert und ist besonders im chilenischen Sommer beliebt.
Street Food & Snacks
24. Anticuchos
Länder: Peru, Bolivien
Vegetarier und Veganer – hier bitte nicht weiterlesen! Anticuchos sind am Spieß gegrillte Rinderherzen, die du überall in den Straßen von Peru und Bolivien findest. Die Bezeichnung stammt wahrscheinlich aus der Sprache der Quechua Indianer – „anti uchu“, was soviel heißt wie Mischung aus den Anden. Das Fleisch wird in Essig, Chilis und Gewürzen mariniert und über Holzkohle gegrillt. Überraschend zart und würzig.
Noch Mutigere können auch Anticuchos de lengua (Zunge) probieren.
25. Sopaipillas
Länder: Chile, Argentinien, Peru
Diese kleinen Kürbisfladen sind das perfekte Streetfood. Kürbisfleisch wird in kleine Stücke geschnitten und anschließend in Salzwasser weichgekocht. Danach werden die Kürbisstücke mit Mehl, etwas Öl oder Butter zu einem zähen Teig geknetet. Der Teig wird etwa 1–2 cm dick ausgerollt und mit einer runden Form werden die Sopaipillas ausgestochen.
Anschließend werden sie in heißem Öl ausgebacken und in süßer Version mit Toppings wie Honig, Manjar (die chilenische Version von Dulce de Leche, eine unverschämt köstliche karamellartige Creme) oder einem Mus aus Obst gegessen. Magst du es lieber herzhaft, hast du die Auswahl zwischen Pebré (eine scharfe Soße aus Chili, Tomaten, Zwiebeln und Koriander), Guacomole oder Aji.
26. Tamales
Länder: Kolumbien, Ecuador, Peru, Venezuela
Gedämpfte Maismehl-Päckchen, die in Bananenblättern oder Maisblättern gewickelt werden. Die Füllung variiert und reicht von Fleisch über Gemüse bis zu süßen Varianten. Ein echter Frühstücksklassiker!
27. Llapingachos
Länder: Eucador
Llapingachos sind kleine, mit Käse und Zwiebeln (in der nicht vegetarischen Variante mit Hackfleisch) gefüllte Kartoffelplätzchen und ein echter Street Food Klassiker aus Ecuador. Dazu isst man Chorizo, Spiegeleier oder Avocado und garniert das Ganze mit verschiedenen Soßen wie Erdnuss- Chili oder Tomatensoße.
Süßes & Desserts
28. Alfajores
Länder: Argentinien, Uruguay, Chile, Peru
Zwei Butterkekse gefüllt mit Dulce de Leche (karamellisierte Milchcreme), oft mit Kokosflocken oder Schokolade überzogen. Die argentinischen Alfajores aus Mar del Plata sind legendär, du findest diese süße Köstlichkeit aber fast überall in Südamerika!
29. Tres Leches
Länder: Kolumbien, Ecuador, Venezuela
Tres Leches ist ein klassisches Dessert aus Lateinamerika, das puren Genuss verspricht. Der Name bedeutet „drei Milchsorten“ und genau das macht seinen Zauber aus.
Ein luftiger Biskuitkuchen wird nach dem Backen mit einer Mischung aus Kondensmilch, gezuckerter Kondensmilch und Sahne getränkt. Dadurch wird er wunderbar saftig und cremig, ohne schwer zu wirken. Obenauf kommt meist eine Schicht Schlagsahne, manchmal mit Zimt bestäubt oder mit frischen Früchten garniert.
30. Suspiro Limeño
Land: Peru
Suspiro Limeño ist ein himmlisch süßes Dessert aus Peru, das seinem Namen alle Ehre macht („der Seufzer aus Lima“). Es heißt, der Name stammt daher, dass es so süß und zart ist wie der Seufzer einer verliebten Frau.
Die Basis bildet eine cremige Masse aus gezuckerter Kondensmilch und Eigelb, die zu einem samtigen manjar blanco gekocht wird. Gekrönt wird das Ganze von einer luftigen Baiserschicht aus geschlagenem Eiweiß, Rotwein und Zucker.
Serviert in kleinen Gläsern ist Suspiro Limeño ein Dessert voller Kontraste: warm und kalt, cremig und leicht, süß und verführerisch. Ein Klassiker, der in keinem peruanischen Restaurant fehlen darf.
Praktische Tipps für Food-Lover
Beste Orte zum Essen:
- Mercados: Lokale Märkte bieten authentisches und günstiges Essen
- Comedores populares: Einfache Restaurants für Einheimische
- Food Courts: In größeren Städten findest du hier Vielfalt unter einem Dach
- Street Food Stände: Achte auf lange Schlangen, denn dort schmeckt es meistens am besten!
Sicherheitstipps:
- Iss an belebten Ständen mit hoher Fluktuation
- Vermeide rohes Fleisch außer Ceviche (die Säure tötet Bakterien)
- Trinke nur aus versiegelten Flaschen
- Bei Meeresfrüchten: Je näher am Meer, desto besser
Vegetarisch/Vegan unterwegs:
- Frag nach „sin carne“ (ohne Fleisch)
- In Großstädten gibt es zunehmend vegane Restaurants
- Märkte sind perfekt für frisches Obst und Gemüse
Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade von Flocutus – Dein Essen ist nicht mein Essen.
Welche Gerichte aus Südamerika hast du bereits gegessen? Was würdest du besonders gerne mal probieren? Lass es mich wissen und hinterlasse einen Kommentar!
19 Kommentare
Da kann man kaum widerstehen, das schaut alles so super lecker aus. Beste Grüße, Charlotte.
Hallo,
sehen wirklich alle sehr toll aus die Gerichte.
Fejoada habe ich schon öfter probiert, es schmeckt einfach super.
Auch Empanada gefüllt mit Fleisch oder Gemüse. Was mir an Fingerfoods oder Snacks
hier noch gefehlt hat sind die Coxinhas, (Kroketten mit Hähnchenfleisch gefüllt) und vor allem die Churros
(Süßgebäck aus Lateinamerika).
danke für die leckeren informationen
Empanadas auf der Osterinsel ( Berta macht die Besten), Ceviche in Ecuador und Kolumbien…..
In Südamerika war ich noch nicht, aber deine Gerichte sind ja unglaublich interessant.Wenn es soweit ist, werde ich mir hier nochmal Anregungen holen. Verrückt, was es alles für Essen gibt und von denen wir nie gehört haben.
Lieber Daniel,
danke für diese Zusammenstellung. Ich habe das alles noch nie probiert und finde, dass sich Llapingachos und Pachamanca besonders lecker. Und da ich so schnell leider nicht nach Südamerika komme, muss ich mir hier in Berlin mal ein Restaurant suchen, wo ich mal ein paar Gerichte probieren. Oder aber mein Mann wird leib gebeten, hier mal etwas nachzukochen!
Viele Grüße
Diana
Hallo Daniel,
wow, die Küche Südamerikas wird wirklich unterschätzt und ich muss da unbedingt mal für ein paar Monate hin, um mich durch zu futtern. Ich esse ja auch am liebsten irgendwo an der Straße, zusammen mit Einheimischen und nehme, was gut riecht und was gut geht. Außer Empanadas und Ceviche kenne ich nicht. Ich wiederhole: NICHTS! Als Foodie. Das heißt, dass die Küche irgendwie noch nicht im Rest der Welt angekommen ist. Und dass ich da echt mal hin will. Klingt alles sehr interessant! Danke für die schöne Zusammenstellung!
Liebe Grüße
Barbara
Lieber Daniel,
mein Gott, so viele Gerichte von denen ich noch nie in meinem Leben gehört habe. Und sie alle sehen sehr authentisch und unglaublich lecker aus. Mich würden besonders die Humitas und die Ceviche sehr interessieren. Hoffentlich komme ich mal dazu, sie vor Ort zu probieren. Danke dir für den Exkurs. 🙂
Viele liebe Grüße
Kathi
Hallo Daniel,
Empanadas sind voll mein Ding! Auch Ceviche finde ich toll. Das gibt es ja eher selten hier in Deutschland aber im Nikkei Nine in Hamburg wird es serviert und schmeckt großartig. Ich kann deine Leidenschaft als sehr gut verstehen.
Viele liebe Grüße
Sabine
Moin Daniel, sehr schöne Zusammenstellung… meine Favoriten sind ganz klar Empanadas, gefolgt von Ají de Gallina und Ceviche… bis auf Llapingachos und Pachamanca hatte ich schon alles auf dem Teller, an Curanto bin ich in Puerto Montt haarscharf vorbeigeschrammt…das nächste Mal schlage ich dann zu… LG, Eddy
Hallo Daniel,
obwohl es bei uns hauptsächlich asiatische Küche gibt muss ich sagen das liest sich alles extrem lecker. Ein Freund von uns ist Argentinier und wann immer wir grillen, muss er das dann übernehmen. Die Begabung dabei liegt irgendwie in den Genen denke ich. Auch Empanadas macht er wirklich super leckere. Die anderen Gerichte habe ich leider noch nicht probieren können, das muss jetzt aber schnellstens nachgeholt werden.
Viele Grüße
Victoria
Huhu 🙂 Die Argentinier sind da wirklich die Cracks, was Fleisch und Grillen angeht. Saludos, Daniel
Hallo, ich merke beim Lesen, dass Südamerika nicht unbeding für Vegetarier geeignet ist 😉 Scheint mir alles sehr fleischlastig zu sein. Wie waren deine Erfahrungen vor Ort? Gibt es auf den Karten auch noch mehr vegetarische Gerichte? Die Humitas hören sich wirklich gut an, aber damit kriege ich keinen Urlaub überbrückt..
VG Simone.
Hallo Simone, Südamerika ist fleischlastig, allerdings gibt es wahnsinnig tolle Märkte, wo man sich günstig frisches Obst und Gemüse kaufen kann. Ansonsten gibt es auch in den GRoßstädten auch immer mehr vegetarische und sogar vegane Restaurants. Viele Grüße Daniel
Ich würde gerne sopaipillas und llapingachos essen. Mir gefällt dein Podcast und auch dein Blog sehr gut. Ich möchte gerne nach Costa Rica reisen und wünsche mir darüber Infos.
Vielen Dank Britta. Ein Beitrag zu Costa Rica kommt demnächst in Form eines Gastbeitrags. Liebe Grüße!
Ich war zwar noch nie in Peru, aber Ceviche kenne ich trotzdem. Meine erste Ceviche habe ich auf einer Food Tour durch Miami Beach gegessen – gekocht von einem Peruaner. Seitdem bestelle ich mir immer Ceviche, wenn ich sie irgendwo auf der Speisekarte sehe. Vielleicht ist das ein Grund, auch mal nach Peru zu fahren?
Hallo Monika, Peru ist nicht nur wegen des guten Essens eine Reise wert – es lohnt sich auch, wenn man ein Fan von eindrucksvoller Landschaft ist. Und Ceviche bekommst du an jeder Straßenecke 😉