Sie ist der erste Anlaufpunkt für Chile Reisende. Mein geliebtes Santiago de Chile. Eine weltgewandte Stadt vollgepackt mit Kultur & Geschichte, bunten, abwechslungsreichen Vierteln, ausgezeichneten Bars & Restaurants und grünen Parkanlagen.
Viele Reisende kommen auf ihrem Weg nach Chile oder Südamerika in Santiago an. Und doch wird die Hauptstadt Chiles oft als Reiseziel übersehen und links liegen gelassen, weil viele direkt in den Süden oder Norden Chiles reisen. In Wirklichkeit gibt es in Santiago viel zu sehen, und die spezielle Lage zwischen den majestätischen Anden und dem Pazifischen Ozean bietet zahlreiche Alternativen an Ausflügen inner- und außerhalb der Stadt. Mit dem mediterranen Klima und kaum Niederschlag zwischen Oktober und Mai ist sie perfekt, um die ersten Tage in Chile zu genießen.
Zusammengerechnet habe ich in den letzten Jahren etwas über 4 Monate in der chilenischen Hauptstadt verbracht. Dieses Jahr war ich wieder längere Zeit in der Stadt und möchte gerne mit dir teilen, was die Stadt für mich so besonders macht und welche Sehenswürdigkeiten in Santiago de Chile du unbedingt entdecken solltest:
1. Parque Bicentenario – Entspanne in der urbanen Oase
Radfahren, Tretboot fahren, Joggen, faulenzen. Santiagos Parks bieten eine Menge Freizeitpotential. Rund um die Stadt findest du eine Menge gepflegter Parkanlagen. Mein Liebling unter den urbanen Oasen ist der Parque Bicentenario (Metrostation Tobalaba). Mit 27 Hektar, 4000 Bäumen, zahlreichen Radwegen, kostenlosen Sonnenliegen, einer großen Lagune und angeschlossenem Freizeitpark werden Parkträume Wirklichkeit. Hier kannst du locker einen ganzen Tag ohne Langeweile verbringen.
Mein Tipp: Trinke einen leckeren Pisco Sour auf der Terrasse im trendigen Mestizo Restaurant im nördlichen Teil des Parks. Salud!
2. Entdecke Santiago mit dem Fahrrad
Eine Stadt wie Santiago de Chile mit vielen Parks und recht nahe beieinander liegenden Sehenswürdigkeiten lässt sich super mit dem Fahrrad entdecken. Dafür gibt es Bike Santiago, einen Fahrradverleih, der über 2000 Fahrräder mit ca. 200 Stationen in der ganzen Stadt unterhält. Ziemlich cool, da du variabel bei Start und Endpunkt deiner Entdeckungstour bist.
Du erkennst Fahrräder leicht an ihrer knall – orangenen Farbe. Fahrten mit dem Fahrrad starten ab 500CLP (0,50€) für eine 30-minütige Fahrt. Du kannst sie einfach per App (Android und Iphone) reservieren und bezahlen.
3. Hoch hinaus – Erlebe Santiago de Chile von oben
Mit seinen glitzernden Wolkenkratzern, flankiert von der mächtigen Andenkordillere und den davor liegenden Hügeln bietet die Stadt einige Möglichkeiten, um coole Panoramabilder zu schießen.
Die klassische Sicht auf Santiago hast du vom Hausberg der Stadt, dem Cerro San Cristobal. Er ist eine der am häufigsten besuchen Sehenswürdigkeiten von Santiago. Hinauf kommst du entweder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der beliebtesten Variante, der Seilbahn. Der Cerro befindet sich im bohemischen Stadtteil Bellavista. (Metro Baquedano und dann über die Brücke des Rio Mapocho)
Ein anderer Spot, um Santiago von oben zu sehen, ist der Cerro Santa Lucia mitten im Centro. Ein kleiner Park mit einer spanischen Festung lädt zum Entspannen im hektischen Großstadtdschungel ein (Metro: Santa Lucia).
Im Costanera Center, dem mit 300 Metern höchsten Gebäude Südamerikas hast du die Möglichkeit zum Besuch einer Aussichtsplattform, auf der dir die Stadt zu Füßen liegt . Dies ist der perfekte Platz für geniale Fotos von Santiago. Du bist nun hungrig und hast immer noch nicht genug Höhenluft geschnuppert? Dann statte dem Restaurant Giratorio mit seinem rotierenden 360 Grad Gastraum einen Besuch ab. So kannst du schlemmen und gleichzeitig die Aussicht genießen. (Metro: Los Leones)
4. Ole, Ole, besuche ein Fußballspiel
Ein Fußballspiel in Chile und speziell in Santiago mit seinen Traditionsmannschaften zu erleben, ist ein wahres Spektakel. Wenn Colo-Colo gegen Universad de Chile spielt, herrscht absoluter Ausnahmezustand und die Fanlager schaukeln sich schon vor dem Spiel mit Gesängen auf.
Chilenen lieben ihren “fútbol”. Während eines Spiels kann es ziemlich laut und rowdyhaft zugehen, also solltest du es vermeiden, unmittelbar bei den la barra (so nennen sich die fanatischen Fans) zu sitzen. Bier wie in Bundesliga Stadien suchst du hier vergeblich – Alkohol ist in chilenischen Stadien verboten.
5. Iss leckeren Fisch & Seafood
Die Hauptstadt ist nur knappe 1,5 Stunden vom Pazifik entfernt. Von daher ist Santiago für Freunde von leckerem Fisch & Seafood ein wahres Paradies. Besonders beliebt ist der Mercado Central, wo jeden Morgen frischer Fisch angeliefert wird. Du kannst hier auch selbst was zum Kochen einkaufen oder an einer Food-Tour teilnehmen. Mittags kannst du bei Donde Augusto, einem Klassiker der chilenischen Gastronomie, leckere Gerichte wie Ostiones a la parmesana (Muscheln mit Parmesan überbacken), Pastel de Jaiba (Krebssuppe) oder Gambas al pilpil (Garnelen mit scharfer Salsa) probieren.
Ebenfalls sehr gutes Seafood gibt es bei El Caramaño, wo du leckere Fischgerichte wie Merluza (Seehecht) oder Reineta (Eine Art Flunder) oder Congrio (Seeaal) serviert bekommst.
Sushi-Liebhaber finden in Santiago einige gute Optionen. Ich liebe das Etniko, ein trendiges Restaurant im Szeneviertel Bellavista mit einer exzellenten Sushiauswahl. (Calle Constitucion 172, Santiago, Chile). Ebenfalls sehr gut & authentisch: Das Goemon (Avenida Manuel Montt 38, Santiago, Chile) wo du sehr leckere japanische Ramen Suppe essen kannst.
6. La Vega Markt – Einkaufen wie die Locals
Der größte Markt der Stadt, der Mercado La Vega, wird dich auf den ersten Blick überfordern und zählt zu den Geheimtipps unter den Sehenswürdigkeiten in Santiago de Chile. Unzählige Gänge mit Obst, Gemüse, Käse, Fleisch und allem, was man sonst noch für den täglichen Bedarf benötigt. Riesige Menschenmengen quetschen sich durch die engen, dunklen Gänge und lautstark werden die Angebote des Tages kundgetan.
Der ideale Ort, um sich in Santiago selbst zu versorgen und so richtig in das typisch chilenische Markttreiben einzutauchen. Du findest aber auch Gänge, wo sich Stände mit peruanischen, kolumbianischen und venezolanischen Waren befinden.
Der La Vega Markt befindet sich südlich des Barrio Bellavista. Hier herrscht immer viel Gewusel. Du solltest ein wenig Vorsicht walten lassen und keine Wertsachen mit dir herum tragen.
7. Bailar! Musik & Tanz in Santiago
Wenn du authentische südamerikanische Rhythmen erleben willst, solltest du auf jeden Fall eine Salsa Show besuchen. Das geht am besten im Ilé Habana (Metro: Patronato / Los Leones).
Tango ist in Chile nicht so populär wie in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, aber es finden sich trotzdem einige Orte, um den Tanz hautnah zu erleben. Ein traditioneller Tango Club ist der Buenos Aires Tango Club (Avenida Recoleta 1267). El Cachfaz bietet Tangokurse und Milongas (Tanzabende) an. Takuu Tango in Providencia hat ebenfalls Kurse und Milongas im Angebot (Metro: Cementerios, Irarrázaval)
Santiago hat eine lebendige Jazzszene. Im berühmten Club de Jazz haben sogar schon Jazzlegenden wie Louis Armstrong and Wynton Marsalis gespielt. (Plaza Nuñoa)
Wer es moderner mag und auf elektronische Musik steht, dem sei das La Feria in Bellavista ans Herz gelegt. Hier finden sich regelmäßig internationale Dj-Größen hinter den Decks.
8. Besuche Pablo Nerudas Stadthaus “La Chascona”
Als der Dichter Pablo Neruda einen heimlichen Zufluchtsort brauchte, um Zeit mit seiner Geliebten Matilde Urrutia zu verbringen, baute er sein Stadthaus La Chascona (“unordentliches Haar”, inspiriert von ihren widerspenstigen Locken). Neruda war ein leidenschaftlicher Sammler und großer Liebhaber des Meeres, was man am Speisesaal in Form einer Schiffskabine erkennen kann.
Audioführungen (auch in Deutsch) führen dich durch die Geschichte des Gebäudes mit einer umfangreichen Sammlung von Muscheln, Möbeln und Kunstwerken berühmter Freunde – leider ging während der Diktaturzeit einiges verloren oder wurde zerstört. Dazu gibt es diverse Schriften und den Literatur-Nobelpreis des 1973 verstorbenen Nerudas zu bewundern. Die Fundación Neruda, die die Häuser von Neruda (Die beiden anderen stehen Valparaiso und Isla Negra) unterhält, hat hier ihren Hauptsitz und betreibt ein hübsches Café und Souvenirladen.
Du findest La Chascona im Viertel Bellavista nahe des Cerro San Cristobal (Fernando Márquez de La Plata 0192, Eintritt CLP $7,000 = 8 €).
Wer mehr über Pablo Neruda erfahren möchte, dem empfehle ich seine lesenswerte Biografie*.
9. Lastarria – Kultur, Szeneviertel und Hipstertreff
Santiago ist eine Stadt der Barrios (Viertel), alle mit einer unverwechselbaren Persönlichkeit. Lastarria ist eines der schönsten und beliebtesten. Ein geschäftiges Viertel mit eleganter Architektur aus dem frühen 20. Jahrhundert, in der du Theater, Cafés und Restaurants, Designläden und Galerien findest. Gerade am Wochenende treffen sich hier viele junge, schick aussehende Menschen, um sich auf die Nacht einzustimmen.
Schlendere durch die südeuropäisch wirkenden Gassen vorbei an den Flohmarkt-Ständen, wo Antiquitäten, Bücher und Handwerkskunst angeboten werden. Wenn du eine kleine Auszeit vom wuseligen Stadtleben brauchst, kannst du im nahegelegenen Parque Forestal herrlich entspannen. Um nach Lastarria zu gelangen, steige an der U-Bahn-Station Bellas Artes aus und laufe ca. 300 Meter Richtung Norden.
Lastarria ist bekannt für seine guten Restaurants, die zum schlemmen einladen. Hier sind meine Favoriten:
- Bocanariz: Tolle Weinbar mit umfangreicher Auswahl und sehr leckeren Speisen.
- Chipe Libre: Diese Bar ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt für seine Pisco Kreationen, darunter natürlich der Pisco Sour. Dazu serviert man warme und kalte Vorspeisen, darunter Ceviche, und eine Vielzahl an leckeren Fleisch- und Fischgerichten.
- Le Bistro Viet: Ausgezeichnete vietnamesische Küche. Das Pho ist Weltklasse.
- Singular Restaurant: Fine-Dining im gleichnamigen Hotel. Teuer, aber gut!
- Bar Liguria: Die Bar Liguria ist eine Anomalie. Sie ist traditionsreich, aber dennoch trendig und “en vogue” mit einer energiegeladenen Atmosphäre.
- José Ramón 277: Sehr leckere Sandwiches und eine große Bierauswahl zeichnen dieses kleine Restaurant aus.
- Holy Moly: Einer der besten Burger-Läden der Stadt!
- Wonderland Café: Dieses hübsch gestaltete Café besticht durch guten Kaffee und sein Brunch. Man sollte mit Wartezeiten rechnen, da immer sehr voll.
- Papachecos Barrio Lastarria: Sauleckere Pommes mit verschiedenen Toppings.
10. Santiago – Stadt der Museen
Das Museo Nacional de Bellas Artes (José Miguel de La Barra 650, Metrostation Bellas Artes) zählt mit seiner großen Sammlung chilenischer und südamerikanischer Kunst zu den bedeutendsten Kunstmuseen Lateinamerikas. Der im Barock- und Art Nouveau-Stil erbaute Palast gehört für mich zu den schönsten Bauwerken in Santiago. Mein Tipp: Der Eintritt ist sonntags frei.
Mein absolutes Lieblingsmuseum in Santiago ist jedoch das Museo Chileno de Arte Precolombino (Bandera 361). Wer sich für die alten Kulturen Lateinamerikas und ihre Geschichte interessiert, sollte dieses Museum auf keinen Fall versäumen. Hier findest du eine umfassende Sammlung von Kunstgegenständen, Statuen und Skulpturen aus Mittel- und Südamerika aus der Zeit vor der europäischen Entdeckung.
Weitere interessante Museen in Santiago:
- MAVI –Museo de Artes Visuales (José Victorino Lastarria 307, Metro Santa Lucia) – Visuelle & moderne Kunst
- Centro Cultural Gabriela Mistral (Av Libertador Bernardo O’Higgins 227, Metro Bellas Artes) – wechselnde Ausstellungen chilenischer Künstler
- El Museo de la Memoria y los Derechos Humanos (Matucana 501, Metro Quinta Normal) – Das Museum für Erinnerung und Menschenrechte zeigt Pinochets Schreckensherrschaft in Form von Foltergeräten, Fotografien und Dokumenten.
- Museo Nacional de Historia Natural (Metro: Quinta Normal) – Naturkundemuseum
- Centro Nacional de Arte Contemporáneo (Av. Pedro Aguirre Cerda 6100, Los Cerrillos) Das Nationale Zentrum für zeitgenössische Kunst ist ein historisches und architektonisches Juwel, das du unbedingt besuchen solltest.
11. Atme chilenische Geschichte im historischen Zentrum ein
Der spanische Feldherr Pedro de Valdivia gründete 1541 Santiago und die Statue des Eroberers auf der Plaza de Armas ist ein guter Ausgangspunkt, um der Geschichte Chiles zu folgen. Der Platz wurde von Pedro de Gamboa entworfen. Man spürt die turbulente Vergangenheit der Stadt auf dem weitläufigen Platz, flankiert von der imposanten Kathedrale, der Catedral Metropolitano mit ihrem reich verzierten Interieur.
Der Weg führt vorbei an historischen Gebäuden, die das Museum für präkolumbische Kunst, das Hauptpostamt (Casa de los Gobernadores) und das ehemalige Kongressgebäude beherbergen.
Auf dem Platz ist immer was los. Maler bieten ihre Werke an oder entwerfen gerade neue. Aber auch Schachspieler, Fotografen und schaustellende Künste sind auf dem Platz vertreten.
Von hier erreichst du den Palacio La Moneda. Die einstige Münzprägeanstalt Chiles wurde später zum Präsidentenpalast auserkoren. Auf dem großen, abgesperrten Vorplatz finden Tag für Tag Militärparaden vor der größten chilenischen Flagge der Welt statt. Traurige Berühmtheit erlangte das Gebäude als Schauplatz des blutigen Militärputsches vom 11. September 1973 gegen Salvador Allende durch den General und späteren Diktator Augusto Pinochet.
Nach den Schäden der schweren Bombardierung wurde es äußerlich renoviert. Im Untergeschoss des Palastes befindet sich das Kulturzentrum La Moneda, wo regelmäßig Ausstellungen stattfinden.
12. Trinke Pisco im Chipe Libre – Républica Independiente del Pisco
Die Nachbarn Peru und Chile streiten sich bis heute, wer der Erfinder des Traubenschnaps Pisco ist. Pablo Neruda ergriff natürlich Partei für sein Heimatland Chile und nannte ihn “unser süßes und heimtückisches Nationalgetränk”. Die coole Bar Chipe Libre – Républica Independiente del Pisco (Unabhängige Republik des Pisco) in Lastarria (José Victorino Lastarria 282) vermeidet jegliche Konfrontationen und bietet ganz neutral eine reiche Auswahl an Pisco Kreationen aus beiden Ländern an.
Pisco Sour ist natürlich der bekannteste Cocktail, der typischerweise mit Traubenschnaps, Eiweiß, Limettensaft, Zuckersirup und Bitterlikör hergestellt wird. Damit nicht genug – Die Variationen reichen von Piscola (Pisco mit Cola – sehr beliebt bei den Chileninnen) bis hin zu noch süßeren Mischungen wie dem Serena Libre. Achtung, akute Katergefahr!
13. Die Vielfalt der Barrios
Santiago ist nicht gleich Santiago. Viele unterschiedliche Barrios (Viertel) tragen zur Vielfalt des Stadtbilds bei. Jeder findet in Santiago sein Lieblingsviertel. Ich gebe dir einen kleinen Einblick in die, die man nicht auf den ersten Blick entdeckt, quasi die Geheimtipps der Barrios:
- Yungay
Barrio Yungay ist eines der ältesten Viertel von Santiago. Verblasste Herrenhäuser, kopfsteingepflasterte Straßen und jede Menge Streetart machen das Viertel aus. Das Denkmal eines Soldaten erinnert an den Sieg der chilenischen Armee gegen Peru von 1839. Die Cerveceria Nacional, die Dutzende von Bieren anbietet, könnte jedoch für viele Reisende das interessantere Ziel sein. Der hübsche Boulevard Lavaud beherbergt den berühmten Friseursalon Peluqueria Francesa, der gleichzeitig auch ein beliebtes Restaurant ist. - Barrio Italia
Eines meiner Lieblingsviertel hat sich in den letzten Jahren zum Trendviertel gemausert. Es ist eine Fundgrube versteckter Cafés im Innenhof, schicken Boutiquen & Designläden und jeder Menge Antiquitäten-Geschäften. Als erstes empfiehlt es sich, einfach einen Spaziergang in den kleinen Gassen rund um die Avenida Italia zu unternehmen. Das Viertel ist perfekt , um neue chilenische Künstler und Designer zu entdecken oder sich inspirieren zu lassen. Für eine kleine Pause zwischendurch eignet sich eines der schönen Innenhof-Cafés in der Umgebung. Das mit üppigen Planzen liebevoll gestaltete Cafe de La Candelaria an der Avenida Italia ist der ideale Ort für eine frische Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen. - Barrio Paris – Londres
Das kleinste Viertel Santiagos entstand auf dem Gelände des Franziskanerkloster Iglesia de San Francisco und besteht aus zwei sich kreuzenden Straßen, París und Londres, die von anmutigen europäischen Stadthäusern aus den 1920er Jahren gesäumt sind. Als ob ein Stück Paris im Zentrum von Santiago de Chile heruntergefallen wäre. Ein wahres Kleinod unter den Sehenswürdigkeiten Santiagos.
14. Mache eine Street-Art Tour in Santiago
Santiago ist zwar in Sachen Street-Art nicht Valparaiso, doch dank der aktiven Graffiti-Szene der Stadt findest du auch hier einige bunt bemalte Wände und Häuser. Politik und Protest vermischen sich mit farbenfroher, typisch südamerikanischer Street-Art. Die Barrios Bellavista und Yungay verfügen über die schönsten und aufwendigsten Wandbilder. Santiago Street Art Tours führt organisierte Touren an den besten Spots durch und bietet Graffiti-Kurse mit lokalen Straßenkünstlern an.
Die schönste Street-Art in Santiago findest du in folgenden Straßen:
- Calle Loreto (Bellavista)
- Dardignac (Bellavista)
- Antonia López de Bello (Bellavista)
- Bombero Núñez (Bellavista)
- Santa Filomena (Bellavista)
- Plaza Brasil und die umliegenden Straßen (Barrio Brasil)
- Calle Maipú (Barrio Yungay)
- Calle Esperanza (Barrio Yungay)
15. Mache eine Wein-Tour vor den Toren Santiagos
Die Gegend rund um Santiago gehört zu einem der besten Weinanbaugebiete der Welt. Hier befinden sich die renommiertesten und ältesten Weingüter Chiles, von denen einige Touren und Verköstigungen anbieten. Vor allem die Region rund um den Rio Maipo ist wunderschön gelegen, mit smaragdgrünen Weinbergen, eingerahmt von der schneebedeckten Kordillere der Anden.
Diese Weingüter sind besonders sehenswert:
- Viña Concha y Toro (Virginia Subercaseaux 210, Pirque) Metro nach Las Mercedes nehmen, von wo aus es nur eine kurze Taxifahrt in Richtung Weinberge ist. Dieses hübsche Weingut wurde 1883 gegründet und war 1994 das erste, das an der New Yorker Börse gehandelt wurde. Heute ist Concha y Toro der größte Weinproduzent in Lateinamerika.
Eintritt CLP $ 8000. Täglich 10-17 Uhr. - Viña Cousiño Macul (7100 Av Quilin) Metro bis Quilin Station, dann weiter mit einem Taxi oder zu Fuß, 30min östlich der Avenida Quilin. Das Haupthaus und der Park von Chiles ältestem Weingut (aus dem Jahr 1550) versprechen einen schönen Ausflug vom Zentrum Santiagos.
Zweisprachige Touren, Eintritt CLP $ 7000. Mo-Fr 11 Uhr, 12 Uhr und 16 Uhr, Sa 11 Uhr und 12 Uhr. - Viña Undurraga (Straße nach Melipilla, Km 34) Bus nach Talagante vom Terminal San Borja (Abfahrt alle 15 Min., Fahrtdauer 30 Min.) Bitte den Busfahrer, dich beim Weingut abzusetzen. Das Weingut, das noch von der Familie Undurraga betrieben wird, wurde 1885 gegründet. Sehenswert ist das alte Herrenhaus inmitten einer weitläufigen Parkanlage.
Eintritt CLP $ 8000. Mo-Fr 10.15, 12.00, 14.00 und 15.30 Uhr, Sa & So 10.15, 12.00 und 15.30 Uhr.
16. Skispaß in den Anden
Wie viele Hauptstädte haben hervorragende Pisten direkt vor ihrer Haustür? Nahe der Stadt findest du die Skigebiete Valle Nevado, El Colorado oder La Parva, alle nur eine bis eineinhalb Stunden entfernt. Für waghalsige Abfahrten besuche das beste Skiresort in Chile, Portillo, auf 2900 Metern Höhe. Als Anfänger und mit wenig Geld empfehle ich dir das 70 Kilometer von Santiago entfernte Lagunillas, einem kleinen Skigebiet auf 2200 Meter im Cajon del Maipo.
17. Helado, Helado! Das beste Eis Südamerikas
Chilenen lieben Süßspeisen, vor allem Eis, und Santiago ist voll mit Heladerias (Eisdielen). Wenn du im heißen chilenischen Sommer etwas Kühles und Erfrischendes suchst, ist ein Helado de Fruta, Fruchteis ohne Sahne genau das Richtige. Das beste Eis findest du bei Emporio la Rosa. Diese legendäre Heladeria zählt zu den 25 besten Eisdielen der Welt und hat schon diverse Auszeichungen erhalten. Sie haben auch einige ungewöhnliche Aromen wie Rosenwasser oder schwarzer Pfeffer im Angebot.
18. Barrio Bellavista – Clubs, Street-Art und Edelsteine
Bellavista ist DAS Ausgehviertel Santiagos und befindet sich in zentraler Lage an der Metro Baquedano. Außerdem zählt es unter Reisenden zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Santiago. Das alternative Flair dieses Barrio kommt in den vielen Kunstgalerien, bunt bemalten Häusern und der Kneipenszene mit ihrer lockeren, entspannten Atmosphäre zum Ausdruck.
Nach Anbruch der Dunkelheit herrscht in ganz Bellavista Trubel & Heiterkeit. Viele verschiedene Bars und Clubs laden dazu ein, um durch die Nacht zu feiern. Einer der berühmtesten Clubs ist die Bar Constitución auf der Calle Constitución. Live-Bands und beliebte DJs ziehen hier Locals und Touristen gleichermaßen auf die Tanzfläche.
Bellavista hat viele Stände, Geschäfte und Boutiquen, in denen du alle Arten von handgemachten Gegenständen finden kannst, von Armbändern bis hin zu Skulpturen. Die Avenida Bellavista ist voll von Orten, an denen Schmuck aus Lapislazuli verkauft werden, einem glitzernd blauen Edelstein. Hier findet ein wöchentlicher Markt für Kunsthandwerk statt, der die gesamte Länge der Calle Pío Nono einnimmt, mit Menschen aus der ganzen Stadt, die dort kaufen, verkaufen oder einfach nur umher schlendern.
Die schicken Läden rund um das beliebte Patio Bellavista (Bellavista 52) bieten Kleidung, Schmuck und Souvenirs zum Verkauf an. Hier findest du auch jede Menge Restaurants. Hipster aufgepasst! Ein besonders schöner Ort ist der Jardin Mallinkrodt 170 in der gleichnamigen Straße. Hier stehen einige Food-Trucks und bieten leckeres Essen in einem coolen Hinterhof an, der so auch in Berlin existieren könnte.
19. Schlemme wie die Santiaguinos
Probiere bei deinem Besuch in Santiago traditionelle Gerichte wie Pastel de Choclo (Ein Maisauflauf mit Fleisch und Gemüse). Wer Hot Dogs mag, kommt an der chilenischen Variante Completo mit der typischen Mischung aus Avocadocreme (In Chile heißt sie übrigens Palta), Tomaten und einer ordentlichen Portion Mayonnaise nicht vorbei.
Sehr beliebt ist auch Churrasco, ähnlich dem Completo, aber statt der Wurst wird hier ein großes Stück gegrilltes Rindfleisch zwischen das Brötchen gelegt. Empanadas (Teigtaschen mit herzhafter Füllung) findest du an jeder Ecke. Die Empanada de Pino mit Ei, Hackfleisch und Rosinen ist die typisch chilenische Variante. Die besten gibt es meiner Meinung nach bei La Tinita (Antonio Bellet 58, Local 1, Providencia) im Stadtteil Providencia.
Mein Tipp: Wer auf innovative Küche steht, dem sei das Peumayen (Constitución 136) in Bellavista an Herz gelegt. Hier werden alte Gerichte der Mapuche- und Quechua Indianer auf moderne Weise neu interpretiert. Es kann gut sein, dass sich ein Stück Lama auf dem Teller wiederfindet. Sehr lecker, aber nicht ganz günstig.
20. Der Friedhof von Santiago
Du wirst jetzt denken, ich spinne, einen Friedhof unter den Sehenswürdigkeiten von Santiago zu erwähnen. Dies ist kein gewöhnlicher Friedhof. Er gleicht nämlich einem riesigen Freiluftmuseum mit seinen vielen Statuen und prächtigen Mausoleen.
Alle bis auf zwei der chilenischen Präsidenten (Bernardo O’Higgins und Diktator Augusto Pinochet) sind hier begraben. Die beeindruckenden Grabstätten eines jeden Staatsmanns sind zwischen 2 und 3 Stockwerken hoch und aufwendig verziert. Der Friedhof besitzt mit dem Grab von Erich Honecker auch ein Stück deutscher Geschichte. Wenn du Santiago im Oktober besuchst, halte Ausschau nach den Dia del Muertes Touren. Nächste Metro: Cementerios.
Praktische Tipps zu Santiago de Chile
Hier erhältst du alle wichtigen Informationen, die du für einen Besuch von Santiago de Chile benötigst:
Wie komme ich in Santiago de Chile vom Flughafen in die Stadt?
Leider hat der Flughafen in Santiago de Chile (noch) keine Anbindung an das sehr gute Metro-System der Stadt. Du musst also anderweitig in die Stadt oder zum Flughafen kommen. Die teuerste Variante ist das Taxi (15.000 chilenische Pesos oder etwa 25 Euro). Die Buchung eines Flughafentransfers online oder am Flughafen kostet weniger über die Sammeltaxis von Transvip oder Delfos, der 7.000 chilenische Pesos (ca. 8€) berechnet und dich bequem und sicher zu deiner Unterkunft bringt.
Die günstigste Art, in die Stadt zu gelangen, ist mit dem Bus, der vor dem Terminal auf der rechten Seite abfährt (TurBus oder Centropuerto). Das kostet 1300 CLP (ca. 1,60 €) für eine einfache Fahrt. Du kannst an der Haltestelle Pajaritos aussteigen und mit der Metro (Richtung Los Dominicos) in die Stadt fahren. So umgehst du die nervigen Staus im Zentrum und kommst schneller ans Ziel.
Wie kann ich mich in Santiago de Chile fortbewegen?
Die Metro in Santiago ist die modernste in Südamerika und bringt dich schnell von A nach B. Kaufe eine sogenannte BIP! Karte, die du immer wieder mit einem Betrag deiner Wahl aufladen kannst. Eine gute Möglichkeit, Santiago zu erkunden, ist mit dem Fahrrad. Dafür gibt es den Verleih Bike Santiago, der sich über die ganze Stadt erstreckt. Du kannst die Fahrräder an einem Ort ausleihen und woanders wieder abstellen.
Mobiles Internet in Chile
Du brauchst bei einer Reise nach Chile nicht auf mobiles Internet verzichten. Es gibt vor Ort Sim-Karten verschiedener Anbieter wie z.B. WOM, Entel oder Movistar. Sie bieten auch Prepaid-Tarife an.
Noch einfach geht es mit einer sogenannten E-Sim, mit der du keine Sim-Karte tauschen musst und die du easy vor deiner Reise online bestellen kannst. Bei Holafly bekommst du eine E-Sim-Karte für Chile und insgesamt 16 südamerikanische Länder mit einem Datenvolumen von 6GB für 47€. So brauchst du dir keine Gedanken um hohe Roaming Gebühren und der Besorgung der Karte vor Ort machen.
Unterkünfte in Santiago de Chile
Wenn du in Santiago übernachten willst, hast du die Qual der Wahl. Die chilenische Hauptstadt hat unzählige Hotels, Hostels und Ferienwohnungen zu bieten. Ich stelle dir hier meine drei Favoriten vor.
$ Yogi House: In einem hübschen alten Haus im Stadtteil Providencia befindet sich das Yogi Hostel, eines der besten Hostels in Santiago. Die Lage des Hostels ist sehr gut, Supermarkt, Shopping Malls, Cerro San Cristobal und andere Sehenswürdigkeiten sind einfach per Fuß zu erreichen. Dorm ab 11€, Zweibettzimmer ab 25€
Yogi Hostel buchen*$ Santiago Village Hostel: Etwas teurer, aber ebenso schön ist das Santiago Village Hostel. Mit seinem einladenden Garten, der gemütlichen und stilvollen Einrichtung und dem sehr netten Personal wirst du dich pudelwohl fühlen. Du magst keine Mehrbettzimmer? Es gibt auch Doppelzimmer, dafür musst du aber tiefer in die Tasche greifen. Dorms ab 19, DZ ab 54€
Santiago Village buchen*$$$ Casa Sur Charming Hotel: Über das Casa Sur habe ich einen eigenen Beitrag geschrieben. Liebevoll kümmern sich Eduardo und seine Frau um das kleine Hotel mit nur 5 Zimmern. Absolute Empfehlung! DZ ab 135€
CasaSur Charming Hotel buchen*➡ Du reist bald nach Chile? Hier findest du die besten Hostels in Chile mit meinen persönlichen Empfehlungen.
Hast du noch mehr Tipps zu Santiagos Sehenswürdigkeiten? Schreibe sie doch einfach in die Kommentare!