Peru ist eines meiner Lieblingsländer: köstliche, facettenreiche Küche, spektakuläre Wanderungen durch die Anden und eine reiche Kultur, die überall spürbar ist. Als drittgrößtes Land Südamerikas bietet Peru auf knapp 1,3 Millionen Quadratkilometern eine unglaubliche Bandbreite an Landschaften und Erlebnissen.
Eine Reise nach Peru ist jedoch kein Mallorca Urlaub. Es erfordert etwas Planung, um das Beste aus deinem Aufenthalt herauszuholen. Mit diesen Peru Reisetipps und Hintergrundinformationen werden dir helfen, deine Reise zu organisieren und in vollen Zügen zu genießen.
Warum sollte man nach Peru reisen?
Für mich ist Peru die perfekte Mischung aus spektakulärer Natur, faszinierender Geschichte und warmherzigen Locals. Wenn ich an Peru denke, sehe ich die endlosen Weiten der Anden vor mir, höre die Brüllaffen im Amazonas-Regenwald und schmecke die Frische eines perfekt zubereiteten Ceviches in einem Restaurant in Lima.
Nicht umsonst nennt sich Peru selbst „das reichste Land der Erde„: Hier findest du wirklich alle Landschaften der Welt, vereint in einem Land: Küste, Wüste, Berge und Regenwald.
Die schneebedeckten Gipfel der Anden bieten einige der schönsten Wanderungen der Welt wie den Salkantay-Trail. Die Rainbow Mountains beeindrucken mit spektakulären, bunten Gesteinsschichten und bieten auf über 5.000 Metern Höhe einen der schönsten Ausblicke der Anden. Und natürlich das Weltwunder Machu Picchu, das für viele der Grund ist, nach Peru zu reisen. Die sagenumwobene Inkastadt in den Anden fasziniert mit ihrer spektakulären Lage, und ihrer geheimnisvollen Geschichte.
Dann gibt es den immergrünen Dschungel des Amazonas rund um Iquitos, im Manu Nationalpark oder im Tambopata Reservat, wo man die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt hautnah erleben kann – ein Paradies für Naturliebhaber. Und nicht zu vergessen die mystischen Wüstenlandschaften der Nazca-Ebene oder die Sanddünen von Huacachina, die zum Sandboarden oder Buggyfahrten einladen.
Was mich immer wieder beeindruckt, ist die Herzlichkeit der Peruaner. Egal ob in einer kleinen Dorfgemeinschaft im Colca-Canyon oder in den lebhaften Straßen Limas, überall wird man mit einem Lächeln empfangen. Die Menschen sind stolz auf ihre Traditionen, und das merkt man in ihrer Musik, ihrer Kleidung und ihrer Gastfreundschaft.
An- und Einreise
Peru ist leicht von Europa aus zu erreichen. Hier findest du alle wichtigen Informationen zur Anreise und den Einreisebestimmungen.
Einreisebestimmungen für Peru
Für Staatsangehörige aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Einreise nach Peru für bis zu 90 Tage visumfrei möglich. Du benötigst einen Reisepass, der bei der Einreise mindestens sechs Monate gültig ist. Bei der Ankunft erhältst du eine Touristenkarte („Tarjeta Andina de Migración“), die du bis zur Ausreise aufbewahren musst.
Flughäfen und Anreise
Die internationalen Flüge landen am Flughafen Jorge Chávez (LIM) in Lima. Es gibt keine Direktflüge aus Deutschland, aber gute Verbindungen aus Europa über Madrid (LATAM und Iberia), Amsterdam (KLM) oder Paris (Air France). Innerhalb Perus sind Inlandsflüge die schnellste Möglichkeit, große Distanzen zu überbrücken, insbesondere zu Zielen wie Cusco oder Iquitos.
Beste Reisezeit für Peru
Die beste Reisezeit für Peru hängt stark von den Regionen ab, die du besuchen willst, denn das Land umfasst Küsten, Hochland und Regenwald – und somit auch verschiedene Kilmazonen, die es zu beachten gilt:
- Anden und Machu Picchu: Die Trockenzeit von Mai bis Oktober ist ideal, da in diesen Monaten kaum Regen fällt und die Bedingungen für Wanderungen wie den Inka-Trail oder den Besuch von Machu Picchu am besten sind. Der Himmel ist oft klar, und die Aussicht auf die Berge ist atemberaubend.
- Amazonasgebiet: Die beste Zeit, um den Regenwald zu erkunden, ist die Trockenzeit von Juni bis Oktober. Die Wasserstände der Flüsse sind niedriger, was Wanderungen erleichtert und Tierbeobachtungen erleichtert.
- Küste und Lima: Die Sommermonate von Dezember bis März sind ideal für die Küstenregionen, da es warm und sonnig ist. Im Winter (Juni bis September) ist die Küste oft von einem grauen Nebel, dem „Garúa“, bedeckt, besonders in Lima.
- Titicacasee: Die Trockenzeit zwischen Mai und Oktober bietet klares Wetter und die besten Bedingungen, um die schillernden Blautöne des Sees zu genießen und Ausflüge zu den Inseln der Uros zu machen.
Während der Regenzeit kann es in den Anden und im Amazonasgebiet zu heftigen Niederschlägen kommen, was Wanderungen erschwert und Straßen unpassierbar macht. Dafür sind die Landschaften üppig grün, und es gibt weniger Touristen. Allerdings kann es passieren, dass die Wege nach Machu Picchu gesperrt sind oder die Züge nicht fahren.
Mein Tipp: Wenn du eine Rundreise durch Peru planst, sind die Übergangsmonate April und November oft eine gute Wahl, da die Wetterbedingungen in allen Regionen angenehm sind.
Bezahlen und Währung
In Peru wird mit Peruanischen Soles (PEN) bezahlt. Der Wechselkurs liegt aktuell bei 1 Euro = 4 PEN (Stand 11/24). Es lohnt sich, vor der Reise den aktuellen Kurs zu checken. Beim Bezahlen gibt es in Peru ein paar Dinge, die du beachten solltest:
Zahlungsmethoden
Kreditkarten:
Kreditkarten von Visa und Mastercard werden in Städten und touristischen Gebieten häufig akzeptiert. American Express ist seltener, aber in gehobenen Restaurants und Hotels oft möglich. Beachte, dass bei Kartenzahlungen in manchen Fällen ein Aufpreis von 5–10 % verlangt wird. Mein Tipp: Nimm immer mindestens zwei Karten mit für den Fall von Verlust oder Beschädigung.
Bargeld:
Bargeld ist in Peru unerlässlich, besonders in ländlichen Gegenden, auf Märkten oder in kleineren Restaurants und Geschäften. Die meisten Preise sind in Soles angegeben, aber US-Dollar werden oft akzeptiert, besonders in touristischen Gebieten oder bei größeren Beträgen (z. B. in Hotels oder bei Touren).
Mein Tipp: Achte darauf, kleinere Scheine und Münzen dabei zu haben, da viele Händler und Taxifahrer kein Wechselgeld für große Scheine haben.
Geldautomaten
In Städten und größeren Orten gibt es zahlreiche Geldautomaten, die Bargeldabhebungen ermöglichen. Geldautomaten der Banco de la Nación oder BBVA Continental haben oft niedrigere Gebühren und erlauben größere Abhebungen.
Automaten findest du an Flughäfen, in Banken und Einkaufszentren. In abgelegenen Regionen sind sie jedoch seltener, daher solltest du dich vorab mit Bargeld eindecken.
Viele Banken berechnen pro Abhebung eine Gebühr zwischen 10 und 20 PEN (ca. 2–5 Euro). Zusätzlich können Gebühren deiner eigenen Bank anfallen. Verwende daher eine Reisekreditkarte ohne Fremdwährungsgebühren, um Kosten zu sparen.
Geld wechseln in Peru
Wechselstuben am Flughafen sind zwar praktisch, bieten aber meist schlechtere Wechselkurse. Daher empfehle ich dir Wechselstuben („Casas de Cambio“) in Lima oder Cusco. Diese sind weit verbreitet und bieten oft bessere Kurse als Banken oder Flughäfen. Achte darauf, dass die Scheine sauber und nicht beschädigt sind, da sie sonst oft abgelehnt werden.
Trinkgeld
Trinkgeld wird in Peru geschätzt, ist aber oft nicht verpflichtend. In Restaurants sind 10 % üblich, falls es nicht bereits in der Rechnung enthalten ist. Für Tourguides sind 20-30 PEN pro Person und Tag angemessen.
Reisekosten in Peru
Peru ist ein vergleichsweise günstiges Reiseland, insbesondere im Vergleich zu europäischen Standards. Hier gebe ich dir einen Überblick über die wichtigsten Ausgaben:
Bei den Unterkünften hast du in Peru die volle Bandbreite: Ein Bett im Schlafsaal kostet zwischen 5 und 10 Euro pro Nacht, private Zimmer starten bei 15 Euro. Doppelzimmer mit Frühstück kosten in Mittelklassehotels etwa 25–50 Euro pro Nacht. Übernachtungen in Boutique-Hotels, Öko-Lodges oder hochwertigen Hotels beginnen bei 80 Euro und können je nach Lage (z. B. Cusco oder Amazonas) deutlich teurer sein.
Peru und Essen gehört einfach zusammen. Das peruanische Essen ist superlecker und günstig zugleich. Ein einfaches Menü del día (Tagesmenü mit Vorspeise, Hauptgericht, Nachtisch) bekommst du in einem lokalen Restaurant oder an Straßenständen etwa 2–5 Euro, während ein Abendessen in einem gehobenen Restaurant etwa 15–30 Euro kostet. In Lima findest du sogar einige Sternerestaurants wie das Central oder Kjolle, die zu den besten der Welt zählen.
Ein Pisco Sour oder Bier kostet 2–5 Euro. Wasserflaschen bekommst du für 0,50–1 Euro.
Öffentliche Verkehrsmittel wie lokale Busse und Colectivos sind für kurze Strecken sehr günstig und kosten oft nur wenige Cent bis 2 Euro pro Fahrt. Langstreckenbusse, z. B. von Lima nach Cusco, kosten zwischen 30 und 50 Euro, abhängig von der Klasse (Semi-Cama oder Cama). Inlandsflüge zwischen großen Städten wie Lima und Cusco kosten etwa 50–100 Euro, abhängig von der Buchungszeit. Für eine Taxifahrt oder Uber in Städten wie Lima bezahlst du für Strecken bis zu 10 Kilometern 2–5 Euro, Uber ist oft günstiger und sicherer.
Unterkünfte in Peru
Egal, ob du die Nacht in einer rustikalen Hütte in den Anden verbringen möchtest, von deinem Hotelzimmer aus einen Blick auf den Machu Picchu erhaschen willst oder dich in einem stylischen Boutique-Hotel in Lima verwöhnen lassen möchtest: Peru ist in Sachen Übernachtungsmöglichkeiten erstaunlich vielfältig. Hier ein Überblick:
Hostels
Für Reisende mit schmalem Budget sind Hostels in Peru eine großartige Option. Besonders in Städten wie Cusco, Arequipa oder Lima gibt es viele gut geführte Hostels mit Schlafsälen, privaten Zimmern und Gemeinschaftsbereichen. Die Preise beginnen bei etwa 10–15 Euro pro Nacht.
Die beliebtesten Hostels sind oft auch Treffpunkte für andere Reisende – perfekt, um Leute kennenzulernen oder Tipps für die Weiterreise zu bekommen. Viele Hostels organisieren auch Aktivitäten wie Stadtführungen oder Kochkurse.
Mein Tipp: Schau dir bei der Buchung unbedingt die Bewertungen an, vor allem, wenn es um Sauberkeit und Ruhe geht. Hostels in Party-Hotspots wie Mancora oder Huacachina können nachts ziemlich laut sein.
Mittelklassehotels
Wer etwas mehr Privatsphäre und Komfort sucht, findet in Peru viele Mittelklassehotels, die oft familiengeführt sind. Diese Hotels sind eine gute Mischung aus authentischer Atmosphäre und modernen Annehmlichkeiten. Besonders charmant sind die Kolonialgebäude in Cusco und Arequipa, die häufig in Boutique-Hotels umgewandelt wurden.
Preise liegen zwischen 30–50 Euro pro Nacht für ein Doppelzimmer, oft inklusive Frühstück. In ländlichen Regionen kannst du auch kleinere Pensionen oder Gasthäuser finden, die eine bodenständige und persönliche Erfahrung bieten.
Luxushotels
Für Reisende, die sich etwas gönnen möchten, bietet Peru einige der besten Luxusunterkünfte in Südamerika. Stell dir vor, du wachst in einer Lodge mitten im Heiligen Tal der Inka auf oder genießt den Ausblick auf die Anden aus einem Infinity-Pool. Solche Unterkünfte kosten zwischen 150–500 Euro pro Nacht, bieten dafür aber außergewöhnlichen Service, Gourmetküche und oft geführte Aktivitäten wie Wanderungen oder Vogelbeobachtungen.
Finde und buche Unterkünfte in Peru*Allgemeine Tipps für die Unterkunftssuche
- Lage: Vor allem in größeren Städten solltest du auf die Nähe zu Sehenswürdigkeiten und die Sicherheit der Gegend achten.
- Bewertungen: Plattformen wie Tripadvisor oder Google helfen, einen Eindruck von Sauberkeit, Service und Atmosphäre zu bekommen.
- Sei flexibel: In abgelegeneren Regionen sind spontane Übernachtungen oft einfacher und günstiger zu organisieren.
Buchungsplattformen: Nutze Plattformen wie Booking.com oder Airbnb, um Unterkünfte zu vergleichen und frühzeitig zu reservieren.
Sicherheit in Peru
Die meisten touristischen Gegenden in Peru – etwa Cusco, das Heilige Tal, Arequipa oder die Region um den Titicacasee – gelten als sicher. Dennoch solltest du besonders in großen Städten wie Lima oder während der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel auf deine Wertsachen achten. Kleinkriminalität wie Taschendiebstahl oder Trickbetrug ist in belebten Gegenden keine Seltenheit.
Mein Tipp: Verstaue Geld, Kreditkarten und deinen Reisepass in einem flachen Bauchgurt oder einer Geldbörse, die unter der Kleidung getragen wird. In Hotels kannst du im Safe deine Wertsachen sicher aufbewahren.
Generelles zur Sicherheit in Peru
- Nach Einbruch der Dunkelheit solltest du dich in manchen Stadtteilen von Lima (z. B. in Callao oder einige Gegenden im historischen Zentrum) und auch in anderen Städten nicht allein zu Fuß bewegen. Nutze ein offizielles Taxi oder Ridesharing-Apps wie Uber. Frage vorab in deiner Unterkunft nach sicheren Stadtteilen.
- Bunte Märkte wie der Mercado San Pedro in Cusco sind ein Highlight, aber auch ein Hotspot für Taschendiebe. Halte deine Tasche dicht am Körper, und lass dich nicht ablenken.
- Zeige keine Wertsachen (wie teure Handys und Kameras) in der Öffentlichkeit.
- Wenn du in einer neuen Stadt ankommst, erkundige dich, welche Stadtviertel/Gegenden/Straßen du meiden solltest
- Reise nur mit renommierten Reise-/Bus-/Touranbietern
Sichere Fortbewegung
Der Transport in Peru ist ein Abenteuer für sich, und auch hier gilt es, ein paar Dinge zu beachten:
- Taxis: Offizielle Taxis haben keine Taxameter, weshalb du den Preis vor der Fahrt verhandeln solltest. Um auf Nummer sicher zu gehen, nutze am besten Apps wie Uber oder DiDi, die vorher den Fahrpreis anzeigen.
- Busreisen: Die großen, renommierten Fernbusanbieter wie Cruz del Sur oder Oltursa sind sicher und komfortabel.
- Flughafentransfer: Organisere den Transport vorab (in LIma z.B. mit Quick Llama) oder nutze nur lizenzierte Taxis direkt vom Flughafengelände.
Wandern und Outdoor-Aktivitäten
Peru ist ein Paradies für Wanderer und Abenteurer, doch die Natur sollte nicht unterschätzt werden:
- Akklimatisierung: Die Höhenkrankheit ist in den Anden ein echtes Risiko, besonders in Orten wie Cusco, Puno oder Huaraz. Plane genügend Zeit zur Akklimatisierung ein, trinke viel Wasser und vermeide Alkohol. Cocatee kann bei der Höhe helfen.
- Geführte Touren: Für Trekking-Touren, wie den Salkantay Trek oder den Inka-Trail, solltest du unbedingt einen erfahrenen Guide buchen. Die Wege können anspruchsvoll sein, und eine gute Vorbereitung ist essenziell.
- Notrufnummern: Notiere dir die wichtigsten Telefonnummern, darunter die Polizei (105) und den Rettungsdienst (116).
Naturgefahren und Wetter
Peru ist ein Land extremer Landschaften, und auch das Wetter kann schnell umschlagen. Informiere dich vorab über die Gegebenheiten der Region, die du bereisen möchtest. Besonders in der Regenzeit (November bis März) kann es in einigen Gebieten (auch rund um Machu Picchu) zu Erdrutschen oder Überschwemmungen kommen.
Verhalten bei politischen Unruhen
In den letzten Jahren kam es in Peru immer wieder zu politisch motivierten Protesten oder Streiks, die das Reisen im ganzen Land erschweren. Informiere dich vor deiner Reise über die aktuelle Lage, besonders wenn du in abgelegene Regionen reist. Von Demonstrationen solltest du dich möglichst fernhalten, da es zu gewaltsamen Ausschreitungen kommen kann.
Fortbewegung in Peru
Peru ist etwa 3,5 mal so groß wie Deutschland mit vielen abgelegenen Gebieten in den Anden und dem Regenwald. Von daher ist es nicht so einfach, das richtige Transportmittel zu finden. Wie du dich am besten innerhalb Perus fortbewegst, erfährst du hier:
Flüge
Wer nicht so viel Zeit in Peru zur Verfügung hat, für den sind Inlandsflüge eine zeitsparende Option. Die wichtigsten Fluggesellschaften sind LATAM, Sky Airline und JetSmart. Sie verbinden alle größeren Städte Perus.
Es empfiehlt sich, Flüge im Voraus zu buchen, besonders in der Hochsaison. Die Preise variieren je nach Strecke und Buchungszeitpunkt. Ein Flug von Lima nach Cusco kostet beispielsweise zwischen 50 und 100 Euro.
Busse
Busreisen sind die günstigste und authentischste Art, durch Peru zu reisen. Eines der renommiertesten Busunternehmen in Peru ist Peru Hop, ein Service, der sich speziell an Touristen richtet. Das Coole an Peru Hop ist, entlang einer bestimmten Route beliebig ein- und auszusteigen, wobei du entscheiden kannst, wie viel Zeit du an jedem Zielort verbringen möchtest, bevor du deine Reise fortsetzt. Sie decken vor allem den Süden Perus ab, auch scherzhaft als „Gringo-Route“ bekannt.
Wer wie die Locals und noch günstiger reisen möchte, dem empfehle ich die renommierten Busunternehmen Cruz del Sur, Oltursa und Movil Tours. Sie decken alle Landesteile ab. Bei längeren Strecken ab 6 Stunden solltest du eine Nachtfahrt buchen – so sparst du dir eine Übernachtung.
Mein Tipp für Reisen im Hochland: Während der Regenzeit (Januar bis April) kann es zu erheblichen Verspätungen kommen, insbesondere im Hochland und im Dschungel. Von daher plane dir immer einen Puffer ein.
Züge
In Peru ist Zugfahren eine rein touristische Angelegenheit und wird von den Locals eher selten genutzt. Die existierenden Bahnstrecken sind spektakulär und führen durch traumhafte Landschaften. Ich stelle dir die wichtigsten Bahnstrecken vor:
Cusco – Ollantaytambo – Aguas Calientes: Die Zugverbindung zwischen Cusco, Ollantaytambo und Aguas Calientes zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Routen in Peru – schließlich führt sie direkt zu einem der sieben Neuen Weltwunder, Machu Picchu!
Da es keine Straßen nach Aguas Calientes (auch bekannt als Machu Picchu Town) gibt, ist die Anreise mit dem Zug oder Hubschrauber die einzige Möglichkeit, den Ort zu erreichen. Alternativ kannst du von Hidroelectrica, der nächsten mit dem Auto erreichbaren Stadt, etwa drei Stunden zu Fuß gehen.
Diese Strecke wird von Peru Rail und Inca Rail bedient. Beide bieten verschiedene Serviceklassen an – von preiswerten Optionen bis hin zu luxuriösen Panoramawagen mit großen Fenstern
Cusco – Puno – Arequipa: Die Zugstrecke gehört zu den schönsten Bahnreisen in Peru und wird von PeruRail betrieben. Die Zugfahrt durch das Hochland ist eine der komfortabelsten und landschaftlich reizvollsten Möglichkeiten, von Cusco nach Puno zu gelangen. Unterwegs passierst du weite, offene Pampas, auf denen Vicuñas grasen, und fährst durch das raue Altiplano, umgeben von den schneebedeckten Gipfeln der Anden.
Sprache und Verständigung
Die Amtssprache ist Spanisch, und Quechua wird in den Andenregionen häufig gesprochen. In touristischen Gebieten spricht man oft Englisch, doch ein paar Grundkenntnisse in Spanisch sind hilfreich. Nutze Apps wie Duolingo vorab, um ein paar Sätze zu lernen.
Essen und Trinken in Peru
Peru gilt als eine der spannendsten kulinarischen Destinationen der Welt – und das zu Recht! Die Küche des Landes ist unglaublich vielfältig, inspiriert von den unterschiedlichsten Kulturen und geprägt durch die beeindruckende Geografie: Küste, Anden und Amazonas sorgen für eine riesige Bandbreite an Zutaten. Egal ob Streetfood, traditionelle Gerichte oder Sterneküche – in Peru werden Foodies glücklich!
Hier einige typische Gerichte, die du auf einer Reise durch Peru probieren solltest:
- Ceviche: Ceviche ist nicht nur das Nationalgericht Perus, sondern auch ein absolutes Muss für jeden Besucher. Frischer Fisch, mariniert in Limettensaft, mit roten Zwiebeln, Aji (eine Art milde Chile) und Koriander – einfach, aber perfekt. Dazu gibt’s oft Camote (Süßkartoffel) und gerösteten Mais. Besonders an der Küste, z. B. in Lima, findest du die besten Cevicherías. Mein Tipp: Bestelle Ceviche mittags – es wird frisch zubereitet und schmeckt am besten, wenn der Fisch gerade vom Markt kommt.
- Lomo Saltado: Dieses Gericht ist ein perfektes Beispiel für den Einfluss asiatischer Kulturen auf die peruanische Küche. Lomo Saltado sind Rindfleischstreifen, die mit Zwiebeln, Tomaten in Sojasauce angebraten werden. Serviert wird es mit Reis und Pommes Frites.
- Ají de Gallina: Dieses Hühnchengericht in einer cremigen, leicht scharfen Sauce aus gelben Chilis (Ají Amarillo), Nüssen und Milch ist pures Soulfood. Dazu gibt es gekochte Kartoffeln, Eier und Oliven.
Getränke
- Pisco Sour: Kein Besuch in Peru ist komplett ohne einen Pisco Sour. Dieser Cocktail wird aus Pisco (einem Traubenbrand), Limettensaft, Zuckersirup, Eiweiß und einem Hauch Angostura-Bitter gemixt. Die perfekte Balance aus süß und sauer macht ihn zum idealen Aperitif.
- Chicha Morada: Dieses alkoholfreie Getränk wird aus lila Mais gekocht und mit Ananas, Zimt und Nelken gewürzt. Es schmeckt nicht nur herrlich, sondern ist auch reich an Antioxidantien. Du bekommst es fast überall – von Straßenständen bis hin zu Restaurants.
- Coca-Tee: In den höher gelegenen Regionen wie Cusco oder Puno gehört Coca-Tee (Tee aus den Blättern der Coca-Pflanze) zum Alltag. Er hilft gegen die Höhenkrankheit und wirkt belebend. Keine Sorge, die Blätter haben keine berauschende Wirkung, wie es oft angenommen wird.
SIM-Karten, Internet und Stromversorgung in Peru
SIM-Karten
Prepaid-SIM-Karten von Claro oder Movistar sind günstig und einfach in Läden der Anbieter, aber auch in Supermärkten, an Flüghäfen oder Minimärkten erhältlich. Sie bieten Pakete mit Datenvolumen und Minuten, oft schon ab 5 €.
Wenn du dich nicht auf die Suche nach einer physischen Sim-Karte machen möchtest, empfehle ich dir vor der Reise den Kauf einer E-Sim, z.B. bei Airalo.
Internet
WLAN gehört auch in Peru zur Grundausstattung jedes Hotels. Auch viele Cafés, besonders in größeren Städten wie Lima oder Cusco, bieten Internet an.
WLAN und 4G ist in Peru zwar weit verbreitet, schwankt aber nach Region. In abgelegenen Gebieten wie Huaraz oder Iquitos kann der Empfang eingeschränkt sein.
Steckdosen
In Peru werden Steckdosen des Typs A und C genutzt, wie in den USA. Nimm also einen Reisestecker mit. Die Netzspannung beträgt 220 Volt.
Gesundheit
Wenn du nach Peru reist, solltest du dich über mögliche gesundheitliche Risiken und Vorsorgemaßnahmen informieren. Die ungewohnte Höhe, tropische Klimazonen und unterschiedliche Hygienestandards können eine Herausforderung für deinen Körper sein. Hier findest du alle wichtigen Infos zu Krankheiten, Impfungen und Gesundheitsvorsorge für deinen Peru-Trip.
Impfungen
Für Peru sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben, jedoch werden folgende empfohlen:
- Hepatitis A und B
- Tetanus und Diphtherie
- Typhus
Bei Reisen in den Amazonas wird zudem eine Gelbfieberimpfung empfohlen. Vorsicht vor Höhenkrankheit: Akklimatisiere dich langsam und trinke viel Coca-Tee.
Mein Tipp: Lass dich etwa 6–8 Wochen vor Reiseantritt von einem Tropenmediziner beraten. Er kann die Impfungen individuell auf deine Route und deinen Gesundheitszustand abstimmen.
Höhenkrankheit (Soroche)
Die Höhenkrankheit ist ein häufiges Problem in Peru, da viele beliebte Reiseziele wie Cusco, Puno oder Huaraz auf über 2.500 Metern liegen. Die Symptome können von Kopfschmerzen und Schwindel bis zu Übelkeit und Schlafstörungen reichen. So kannst du dich vorbereiten:
- Akklimatisation: Plane ein bis zwei Tage zur Eingewöhnung ein, besonders wenn du von Lima (auf Meereshöhe) in die Anden reist.
- Langsam steigern: Reise schrittweise in höhere Lagen, wenn möglich.
- Hydration: Trinke viel Wasser, aber vermeide Alkohol und schwere Mahlzeiten.
- Coca-Tee: Der traditionelle Tee aus den Blättern der Coca-Pflanze kann die Symptome mildern.
- Medikamente: In schweren Fällen können Ärzte Medikamente wie Acetazolamid (Diamox) verschreiben, die helfen, die Sauerstoffversorgung des Körpers zu verbessern.
Mein Tipp: Apotheken in Peru verkaufen oft Sauerstoff in Dosen, der bei akuten Beschwerden Erleichterung verschafft.
Tropische Krankheiten
Malaria tritt in Peru vor allem im Amazonasgebiet auf, etwa rund um Iquitos oder Puerto Maldonado. In Städten und in großen Höhenlagen besteht hingegen kein Malariarisiko. Ob eine medikamentöse Prophylaxe für dich sinnvoll ist, solltest du vor der Reise mit deinem Arzt besprechen. Unabhängig davon sind Schutzmaßnahmen unerlässlich: Trage langärmelige Kleidung, verwende Insektenschutzmittel mit DEET und schlafe unter Moskitonetzen, um Stiche zu vermeiden.
Dengue-Fieber ist ebenfalls ein Risiko in tropischen Gebieten und wird durch tagaktive Mücken übertragen. Da es keine Impfung gegen Dengue gibt, ist ein sorgfältiger Schutz vor Mückenstichen die beste Vorsorge.
Leishmaniose, eine weitere Erkrankung, wird durch Sandmücken übertragen und tritt vor allem in den Waldregionen des Amazonas auf. Auch hier ist konsequenter Mückenschutz der einzige Schutz.
Das Zika-Virus kommt in Peru nur vereinzelt vor, stellt aber vor allem für Schwangere ein besonderes Risiko dar. Bei Reisen in tropische Gebiete ist deshalb Vorsicht geboten und ein umfassender Mückenschutz unerlässlich.
Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene
Durchfall und Magenprobleme sind die häufigsten Beschwerde bei Reisenden in Südamerika. Um Probleme zu vermeiden, hilft folgendes:
- Trinke nur abgefülltes Wasser oder abgekochtes Wasser.
- Vermeide Eiswürfel in Getränken
- Wasche Obst und Gemüse gründlich oder schäle es.
- Sei vorsichtig bei Streetfood – achte darauf, dass die Speisen frisch zubereitet und gut durchgegart sind.
Mein Tipp Nimm Elektrolytpulver mit, um im Falle von Durchfall den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust auszugleichen.
Reisekrankenversicherung
Die medizinische Versorgung in größeren Städten wie Lima oder Cusco ist gut. Private Krankenhäuser bieten in der Regel eine bessere Ausstattung als öffentliche Einrichtungen, sind aber auch teurer. Eine Reisekrankenversicherung, die auch Rücktransporte abdeckt, ist daher unverzichtbar.