Der Amazonas-Regenwald ist das „Grüne Herz“ Südamerikas und eines der faszinierendsten Ökosysteme der Welt. Mit einer unglaublichen Vielfalt an Flora und Fauna sowie einer reichen indigenen Kultur, die bis heute tief mit dem Wald verbunden ist, bietet der Amazonas einmalige Erlebnisse, die Reisende in eine andere Welt versetzen. Doch da das Amazonasbecken fast so groß ist wie die USA und sich über neun Länder erstreckt, stellt sich die Frage, wohin genau man gehen sollte.
Es gibt zahlreiche Einstiegspunkte in dieses riesige Regenwaldgebiet, das sich über neun Länder erstreckt. In diesem Artikel zeigen wir dir die 8 besten Orte für Amazonastouren in Brasilien, Peru, Ecuador und Kolumbien.
1. Manaus, Brasilien
Manaus ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas und liegt am Rio Negro, kurz vor dessen Zusammenfluss mit dem Amazonas.
Die Stadt ist das Tor zum brasilianischen Amazonasgebiet und der ideale Ausgangspunkt für Touren in die Tiefen des Regenwaldes. Eine der faszinierendsten Attraktionen ist das Naturphänomen „Meeting of Waters“ (Encontro das Águas), wo die dunklen Fluten des Rio Negro und das sandfarbene Wasser des Solimões-Flusses zusammenfließen, aber sich kilometerweit nicht vermischen.
Auch der historische Stadtkern von Manaus mit dem pompösen Opernhaus Teatro Amazonas, einem Prunkstück aus der Kautschukboom-Ära, ist sehenswert.
In Manaus kannst du zu Flusskreuzfahrten aufbrechen, die mehrere Tage auf dem Amazonas oder dem Rio Negro entlangführen und dir die Möglichkeit geben, tief in den Regenwald einzutauchen.
Anreise
Manaus ist täglich per Flugzeug von verschiedenen brasilianischen Städten wie São Paulo, Rio de Janeiro und Brasília aus gut erreichbar.
Welche Tiere gibt es zu sehen?
In der Nähe von Manaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um auf Flusssafaris oder geführten Dschungelwanderungen die artenreiche Tierwelt zu beobachten. Häufig gesichtete Tiere sind Flussdelfine, Tukane, Kaimane, Faultiere, Brüllaffen und eine Vielzahl von Insekten und bunten Vögeln. Bei Nachtwanderungen kann man auch auf Jaguare oder Ozelots hoffen, die jedoch meist sehr scheu sind.
Unterkünfte und Touranbieter
Empfehlenswerte Lodges sind die Juma Amazon Lodge und Amazon EcoPark Jungle Lodge. Beide bieten authentische Amazonas-Erlebnisse in der Nähe von Manaus mit gut organisierten Touren und Paketen für mehrere Tage.
2. Iquitos, Peru
Iquitos ist eine isolierte Stadt im Nordosten Perus und liegt am Ucayali-Fluss, einem der Quellflüsse des Amazonas.
Sie ist die größte Stadt der Welt, die man nicht auf dem Landweg erreichen kann. Ihre Umgebung bietet Zugang zu einigen der unberührtesten Teile des Amazonasbeckens. Das nahe gelegene Pacaya-Samiria-Nationalreservat ist das größte Naturschutzgebiet Perus und bietet eine immense Biodiversität.
Anreise
Die einfachste Möglichkeit, Iquitos zu erreichen, ist per Flugzeug, z.B. von Lima. Alternativ gibt es auch Bootverbindungen entlang des Flusses, die jedoch nur für abenteuerlustige Reisende geeignet sind. Diese Route von Yurimaguas nach Iquitos führt über die Flüsse Huallaga und Marañón und dauert je nach Wasserstand in der Regel 2 bis 4 Tage.
Welche Tiere gibt es zu sehen?
In der Region um Iquitos leben Flussdelfine, Riesenschlangen wie die Anakonda, Kaimane, Faultiere, Affen und eine Vielzahl an Vogelarten wie Aras und Hoatzins. Das Pacaya-Samiria-Nationalreservat ist außerdem Heimat des seltenen Riesenotters und des majestätischen Harpyienadlers.
Unterkünfte und Touranbieter
In der Nähe von Iquitos gibt es eine Reihe schöner Lodges wie die Muyuna Lodge und die Tahuayo Lodge. Beide sind spezialisiert auf Ökotourismus und bieten nachhaltige und geführte Amazonasexpeditionen an.
3. Leticia, Kolumbien
Leticia ist eine Grenzstadt im Südosten Kolumbiens und liegt direkt am Amazonas, an der Grenze zu Brasilien und Peru.
Die lebendige Stadt ist eine der besten Ausgangspunkte, um den westlichen Teil des Amazonas zu erkunden. In der Nähe befindet sich der Naturpark Amacayacu, der für seine Wasserstraßen, gigantischen Bäume und vielfältigen Tierarten bekannt ist. Besonders bemerkenswert ist die kulturelle Vielfalt, da sich hier Einflüsse aus Kolumbien, Brasilien und Peru mischen. Der Markt von Leticia ist ein hervorragender Ort, um lokale Produkte zu entdecken und die einheimische Küche zu probieren.
Anreise
Leticia ist per Flugzeug von Bogotá aus erreichbar (Avianca fliegt mehrmals die Woche), und das Flugzeug ist die einzige Anreisemöglichkeit. Ein kurzer Transfer von etwa 10 Minuten bringt dich vom Flughafen ins Stadtzentrum.
Welche Tiere gibt es zu sehen?
Der Amacayacu-Nationalpark ist berühmt für seine pinken Flussdelfine, Faultiere, Affenarten und die beeindruckende Vogelwelt. Auch Riesenotter und verschiedene Reptilienarten können gesichtet werden. Flussexpeditionen bieten oft spektakuläre Sichtungen.
Unterkünfte und Touranbieter
Amazon Tour Leticia bietet unvergessliche Amazonas-Erlebnisse in und um Leticia. Der Anbieter ist spezialisiert auf verschiedene Tourpakete, die von dreitägigen Dschungelabenteuern bis hin zu mehrtägigen Erkundungen reichen. Zu den Highlights gehören Bootsfahrten, Wildtierbeobachtungen und Aufenthalte in traditionellen Amazonas-Lodges, wie der Amazon Acai Lodge, die mitten im Regenwald liegt und authentische Naturerfahrungen ermöglicht.
4. Puerto Maldonado, Peru
Puerto Maldonado liegt im Südosten Perus in der Nähe der Grenze zu Bolivien und Brasilien an den Ufern des Fluss Madre de Dios, einem Nebenfluss des Amazonas.
Puerto Maldonado ist bekannt für seine Nähe zum Tambopata-Nationalreservat und dem Manu-Nationalpark, beides riesige, geschützte Regenwaldgebiete, die beide zusammen so groß wie Costa Rica sind. Hier findet man eine erstaunliche Artenvielfalt, darunter einige der letzten unberührten Primärregenwälder. Diese Region bietet eine weniger feuchte Regenzeit als der zentrale Amazonas und ist daher besonders attraktiv für Naturliebhaber und Vogelfreunde.
Anreise
Puerto Maldonado ist per Flugzeug (LATAM) von Cusco und Lima aus gut zu erreichen. In die umliegenden Gebiete gelangt man meist per Boot von Puerto Maldonado aus.
Welche Tiere gibt es zu sehen?
Die Gegend zählt zu den artenreichsten der Welt. Jaguar, Kaimane, Riesenameisenbären, Tapire und über 600 Vogelarten lassen sich hier beobachten, darunter bunte Aras, die sich an den berühmten „Clay Licks“ versammeln, wo sie Mineralien aufnehmen. Besonders eindrucksvoll ist auch die große Anzahl an Reptilien und Amphibien.
Unterkünfte und Touranbieter
In der Nähe von Puerto Maldonado gibt es renommierte Lodges wie die Inkaterra Reserva Amazonica und die Refugio Amazonas Lodge. Beide bieten komfortable Unterkünfte und einmalige Amazonas-Erlebnisse.
5. Yasuni-Nationalpark, Ecuador
Der Yasuni-Nationalpark liegt im Osten Ecuadors und ist Teil des größeren Amazonasbeckens. Yasuni gehört zu den artenreichsten Regionen der Erde und ist bekannt für seine Rolle als Zufluchtsort vieler indigener Stämme, darunter die Waorani und die Kichwa. Es ist einer der entlegensten und biologisch vielfältigsten Orte der Welt, der sich perfekt für Ökotouristen und Fotografen eignet.
Anreise
Von Quito aus kann man in die kleine Stadt Coca fliegen und dann eine etwa zweistündige Bootsfahrt auf dem Fluss Napo unternehmen, um die Lodges im Park zu erreichen.
Welche Tiere gibt es zu sehen?
In Yasuni findet man über 600 Vogelarten, Jaguare, Flussdelfine, Kaimane, und unzählige Insekten- und Pflanzenarten. Besonders bemerkenswert ist die hohe Biodiversität bei Amphibien und Reptilien, die diesen Park zur Artenvielfalt-Hochburg machen.
Unterkünfte und Touranbieter
Zu den schönsten Lodges im Yasuni-Nationalpark gehören die Napo Wildlife Center und die Sani Lodge. Beide haben eine enge Zusammenarbeit mit der einheimischen Bevölkerung und bieten nachhaltige Tourismusprojekte an.
6. Rurrenabaque, Bolivien
Rurrenabaque liegt im Nordwesten Boliviens und ist der Einstiegspunkt für den Madidi-Nationalpark sowie die umliegenden Feuchtgebiete, die Pampas. Das kleine, entspannte Städtchen, das Reisende in die Wildnis des Madidi-Nationalparks lockt, ist eines der am wenigsten erforschten und doch artenreichsten Gebiete des Amazonas.
Die Umgebung bietet eine Kombination aus Regenwald und Savannenlandschaft und ermöglicht Tierbeobachtungen sowohl auf dem Land als auch in den Feuchtgebieten. Die Pampas-Touren sind hier besonders beliebt, da man auf dem Wasser hautnah mit Tieren in Kontakt kommen kann.
Anreise
Rurrenabaque ist mit einem kurzen Flug von La Paz oder einer abenteuerlichen Busreise erreichbar, die allerdings aufgrund des Geländes oft herausfordernd sein kann. Boliviana fliegt den Ort Montags und Mittwochs mit Zwischenstopp in Cochobamba an.
Welche Tiere gibt es zu sehen?
Die Pampas-Touren bieten die Chance, Kaimane, Schildkröten, Kapuzineraffen und zahlreiche Vogelarten zu beobachten. In den Regenwäldern des Madidi-Nationalparks leben außerdem Jaguare, Tapire, Riesenotter und pinke Flussdelfine.
Unterkünfte und Touranbieter
Empfohlene Unterkünfte sind die Madidi Jungle Ecolodge und die Mashaquipe Eco Lodge, die beide nachhaltige Touren in den Regenwald anbieten.
7. Belém, Brasilien
Belém ist eine Hafenstadt im Norden Brasiliens am Fluss Pará, der zum Amazonasbecken gehört. Die Stadt ist bekannt für seine koloniale Architektur und seine kulturelle Vielfalt, aufgrund seiner langen Geschichte als Handels- und Hafenstadt, die seit Jahrhunderten als Tor zum Amazonas dient.
Sie ist ein hervorragender Ausgangspunkt für Amazonastouren und in die Inselwelt des Marajó-Archipels. Der Mercado Ver-o-Peso, der älteste Freiluftmarkt Brasiliens, bietet einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt der Amazonas-Produkte.
Anreise
Belém verfügt über einen internationalen Flughafen mit Verbindungen zu den großen Städten Brasiliens und auch einigen internationalen Destinationen wie Fort Lauderdale in den USA.
Welche Tiere gibt es zu sehen?
In der Region um Belém kann man vor allem exotische Vogelarten, Flussdelfine, Affen und Kaimane sehen. Auf Marajó, der größten Flussinsel der Welt, gibt es auch Wildpferde und Herden von Wasserbüffeln.
Touranbieter
Amazon Star Tours bietet organisierte Flussexpeditionen rund um Belém an.
8. Tena, Ecuador
Tena liegt im Amazonas-Tiefland Ecuadors, etwa 4 Stunden südöstlich von Quito entfernt. Sie gilt als „Tor zum Amazonas“ Ecuadors und ist ein beliebter Ort für Outdoor-Aktivitäten wie Rafting und Kayaking auf dem Fluss Napo. Die Region bietet sowohl Zugang zum Regenwald als auch zu kulturellen Erfahrungen mit einheimischen Gemeinden. Der nahe gelegene Llanganates-Nationalpark ist ein verstecktes Juwel mit abgelegenen Wasserfällen und zahlreichen Wanderwegen.
Anreise
Von Quito aus ist Tena mit dem Bus oder Auto erreichbar. Die Fahrt dauert etwa vier Stunden.
Welche Tiere gibt es zu sehen?
Die Gegend um Tena bietet zahlreiche Vogelarten, Schmetterlinge, verschiedene Affenarten und eine faszinierende Insektenwelt. In den tieferen Wäldern kann man auch auf Jaguare und Ozelots hoffen, die jedoch scheu und somit schwer zu entdecken sind.
Unterkünfte und Touranbieter
Die Dschungel-Lodge Casa del Suizo liegt am Ufer des Napo-Flusses und bietet geführte Touren in den Amazonas, aber auch Tubing, Zipline und Kayaking an.