Ich gebe es zu: Als ich zum ersten Mal „Cancún“ hörte, dachte ich sofort an Spring Break, überteuerte Cocktails und Hotelburgen, so weit das Auge reicht. Spoiler Alert: Das gibt es dort auch. Aber wer denkt, dass das alles ist, was diese Ecke der mexikanischen Karibikküste zu bieten hat, der verpasst etwas. Nach fast einem Jahr zwischen türkisblauem Wasser, uralten Maya-Tempeln und dem besten Ceviche meines Lebens kann ich sagen: Diese Cancún Reisetipps zeigen dir, was du in der Stadt und der Region alles erleben kannst.
Cancún Reisetipps: Warum ausgerechnet Cancún?
Mal ehrlich, die Yucatán-Halbinsel ist schon ziemlich genial gelegen. Wo sonst findest du innerhalb weniger Stunden Fahrt karibische Traumstrände, Dschungelabenteuer, Unterwasserwelten und 1000 Jahre alte Pyramiden? Diese Cancún Reisetipps helfen dir dabei, das Beste aus deiner Mexiko-Reise herauszuholen. Dazu kommt, dass das Wetter das ganze Jahr über mitspielt, auch wenn ich persönlich die Zeit von November bis April empfehlen würde, wenn es nicht ganz so drückend heiß ist und die Hurrikansaison vorbei ist.
Cancún selbst ist clever aufgeteilt: Da ist einmal die Zona Hotelera, ein 23 Kilometer langer Streifen direkt am Meer in Form einer „7“. Hier findest du die großen Resorts, Strandclubs und das berühmte Nachtleben. Und dann gibt es das echte Cancún, El Centro, wo die Einheimischen leben, arbeiten und auch deutlich günstiger essen. Spoiler: Hier schmeckt’s auch viel besser.
Die besten Strände in Cancún
Die schönsten Strände in Cancún auf einen Blick:
- Playa Delfines – perfekt zum Surfen, traumhafte Sonnenuntergänge, kostenloser Parkplatz
- Playa Norte (Isla Mujeres) – weißer Puderzuckersand, kristallklares Wasser, entspannte Insel-Atmosphäre
- Playa Maroma – ruhig und weniger touristisch, ideal für lange Spaziergänge
- Playa Chac Mool – zentral in der Zona Hotelera, gute Infrastruktur
- Playa Forum – Partybeach mit Bars und Musik, perfekt für junge Leute
Okay, ich muss zugeben, die Strände hier sind schon traumhaft schön. Der berühmteste ist wohl Playa Delfines, ein endlos langer Sandstrand mit einem Aussichtspunkt, von dem aus du die ganze Küste überblicken kannst. Am frühen Morgen oder späten Nachmittag hast du hier sogar manchmal das Gefühl, den Strand fast für dich allein zu haben.
Playa Norte auf der vorgelagerten Insel Isla Mujeres ist allerdings mein heimlicher Favorit. Das Wasser ist so klar, dass du deine Füße auch bei zwei Metern Tiefe noch perfekt sehen kannst, und der Sand ist so fein wie Puderzucker. Die Insel-Atmosphäre ist total entspannt und das komplette Gegenteil vom manchmal hektischen Cancún.
Für alle, die es etwas ruhiger mögen: Playa Maroma, etwa eine Stunde südlich, ist weniger überlaufen und perfekt zum Entspannen. Hier kannst du stundenlang spazieren gehen, ohne über Hotelkomplexe zu stolpern.
Tauchen und Schnorcheln in Cancún
Das Mesoamerikanische Riff ist das zweitgrößte Korallenriff der Welt und liegt praktisch vor der Haustür. Ich war komplett fasziniert von der Unterwasserwelt hier. In Cozumel, der Tauchinsel schlechthin, schwimmen Schildkröten, bunte Papageienfische und sogar Rochen gemütlich an dir vorbei, als wärst du unsichtbar.
Besonders beeindruckend fand ich das MUSA Unterwassermuseum zwischen Cancún und Isla Mujeres. Stell dir vor: Lebensgroße Skulpturen auf dem Meeresboden, die langsam zu künstlichen Riffen werden.
Ein Tipp: Wenn du mit dem Boot raus fährst, nimm unbedingt Reisetabletten mit. Die Überfahrt kann bei Wind ganz schön schaukelig werden – und niemand will seinen teuren Tauchgang mit Übelkeit verbringen.
Cenoten bei Cancún
Top 5 Cenotes rund um Cancún – diese solltest du nicht verpassen:
- Cenote Dos Ojos (50 Min. von Cancún) – zwei verbundene Cenotes, perfekt zum Schnorcheln und Höhlentauchen
- Gran Cenote (bei Tulum) – Schildkröten-Sichtungen möglich, Instagram-tauglich mit Stalaktiten
- Cenote Ik Kil (bei Chichen Itzá) – spektakulär mit herabhängenden Lianen, aber sehr touristisch
- Cenote Suytun – berühmt für den Lichtstrahl, der durch die Öffnung fällt, früh am Morgen am schönsten
- Cenote Azul – perfekt für Familien, flaches Wasser und einfacher Einstieg
Cenoten sind mit Süßwasser gefüllte Kalksteinlöcher, die durch eingestürzte Höhlen entstanden sind. Für die Maya waren sie heilig und symbolisierten Eingänge zur Unterwelt.
Cenote Dos Ojos, etwa 50 Minuten von Cancún entfernt, war für mich der absolute Wahnsinn. Du schwimmst durch kristallklares Wasser, umgeben von Stalaktiten und Stalagmiten, während Sonnenstrahlen durch die Öffnungen brechen und alles in ein mystisches Licht tauchen.
Gran Cenote bei Tulum ist perfekt für Schnorchler und du kannst mit etwas Glück sogar Schildkröten beim Schwimmen beobachten. Cenote Ik Kil nahe Chichen Itzá ist spektakulär mit seinen herabhängenden Lianen, aber auch entsprechend überlaufen.
Mein Tipp: Geh früh am Morgen oder spät am Nachmittag. Dann hast du diese magischen Orte fast für dich allein und das Licht ist am schönsten.
Maya-Ruinen rund um Cancún
Die Maya-Kultur ist in Yucatán allgegenwärtig und ihre Hinterlassenschaften sind schlichtweg beeindruckend. Chichen Itzá ist natürlich das Highlight und zu Recht eines der neuen sieben Weltwunder. Die riesige Kukulcán-Pyramide ist nicht nur architektonisch beeindruckend, sondern auch astronomisch genial durchdacht. Zur Tagundnachtgleiche wandert ein Schattenmuster die Stufen hinunter, das eine Schlange darstellt. Ein einmaliges Erlebnis!
Leider ist Chichen Itzá auch touristenmäßig sehr überlaufen. Wenn du etwas Authentisches erleben willst, fahre weiter nach Ek´ Balam. Hier kannst du noch auf die Pyramiden klettern (in Chichen Itzá ist das verboten), hast einen wahnsinnigen Ausblick über den Dschungel und weniger Menschen.
Cobá ist mein Geheimtipp für alle, die gerne einmal mit dem Fahrrad durch den Dschungel fahren wollen. Die Pyramide Nohoch Mul ist mit 42 Metern die höchste der Yucatán-Halbinsel und der Ausblick von oben ist atemberaubend. Warnung: Der Aufstieg ist nichts für schwache Nerven, da die Stufen steil und schmal sind.
Tulum verbindet das Beste aus beiden Welten: Maya-Ruinen direkt am Meer. Die Lage auf den Klippen über dem türkisblauen Wasser ist spektakulär, auch wenn die Anlage selbst kleiner ist als die anderen.
Cancún Reisetipps für Food-Lover
Das echte kulinarische Mexiko findest du in den Strassen Cancuns. Der Mercado 28 ist ein Fest für alle Sinne: Hier gibt es frische Tacos, Quesadillas und den besten Horchata der Stadt.
Der Parque de las Palapas ist abends der Place to be für Einheimische. Hier findest du authentische Cochinita Pibil (Schweinefleisch im Bananenblatt gegart), frische Ceviche und unglaublich günstige Preise. Ein Taco kostet hier etwa einen Dollar – im Hotel zahlst du das Zehnfache.
Für besondere Anlässe bietet Porfirios in der Zona Hotelera gehobene mexikanische Küche in stylischer Atmosphäre. Das Guacamole-Tasting ist legendär, auch wenn der Preis ein eher europäisches Niveau hat.
Wer Meeresfrüchte und Fisch liebt, ist bei Kiosko Verde in Puerto Juarez gut aufgehoben.
Beste Reisezeit für Cancún
Die Trockenzeit von November bis April ist ideal für einen Besuch von Cancún: Die Temperaturen bewegen sich um die 25-28°C, es gibt wenig Regen und die Hurrikansaison ist vorbei. Es ist Hochsaison und entsprechend teuer.
Von Mai bis Oktober ist Regenzeit, aber lass dich davon nicht abschrecken. Meist regnet es nur kurz am Nachmittag, danach ist wieder strahlender Sonnenschein. Dafür sind die Preise deutlich günstiger und die Cenoten haben den höchsten Wasserstand.
Hurrikansaison ist offiziell von Juni bis November, aber die meisten ziehen nördlich an Cancún vorbei, trotzdem sollte man die Zeit aufgrund starker Regenfälle meiden.
Transport und Fortbewegung: Cancún Reisetipps für unterwegs
Vom Flughafen in die Stadt kommst du am günstigsten mit dem ADO-Bus für 140 MXN (ca. 6,50€). Fahrpläne und Tickets findest du auf der ADO-Website. Das dauert zwar länger als das Taxi, ist aber super entspannt und bringt dich direkt in die Zona Hotelera oder ins Zentrum.
In Cancún selbst sind die lokalen Busse (R1 und R2) das beste Fortbewegungsmittel. Diese kosten umgerechnet 50 Cent und fahren praktisch überall hin.
Für Ausflüge zu den Cenoten oder Maya-Ruinen empfehle ich einen Mietwagen. Die Straßen sind gut ausgebaut und es gibt dir die Freiheit, abseits der Touristenpfade zu fahren. Colectivos (Sammeltaxis) sind eine günstige Alternative, aber weniger komfortabel.
Uber gibt es auch, ist aber oft ein wenig teurer als die normalen Taxis. Bei Taxis unbedingt den Preis vorher verhandeln, denn Taxameter gibt es praktisch nicht.
Isla Mujeres: Der perfekte Tagesausflug von Cancún
Nur 20 Minuten mit der Fähre von Cancún entfernt liegt die kleine Insel Isla Mujeres, die sich perfekt für einen entspannten Tagesausflug eignet. Playa Norte wurde schon mehrfach zu einem der schönsten Strände der Welt gewählt – und das völlig zu Recht.
Die Insel ist klein genug, um sie mit einem Golfcart oder Fahrrad zu erkunden. Besonders schön: der Skulpturengarten von Punta Sur und die bunten Straßen im Zentrum.
Mein Tipp: Bleib zum Sonnenuntergang und über Nacht. Während alle Tagesausflügler mit der letzten Fähre verschwinden, hast du die Insel fast für dich allein.
Nachtleben in Cancún
Cancún ist berühmt für sein Nachtleben, und das nicht ohne Grund. Coco Bongo ist die bekannteste Show, eine Mischung aus Zirkus, Konzert und Theater. Verrückt, laut und definitiv ein Erlebnis, allerdings auch ziemlich überteuert.
Für eine entspannte Atmosphäre bietet die Rooftop-Bar im Hotel Marriott einen fantastischen Blick über die Lagune, ohne dass du Hotelgast sein musst.
Madala Beachclub ist der Place to be für alle, die bis in die frühen Morgenstunden tanzen wollen. Sehr touristisch, aber die Stimmung ist meistens großartig.
Unterkünfte in Cancún: Vom Backpacker-Hostel bis zum Luxusresort
Die Unterkunftswahl in Cancún kann echt überwältigend sein, denn von günstigen Hostels bis hin zu riesigen All-Inclusive-Palästen ist alles dabei. Aber erst stellt sich die Frage: Zona Hotelera vs. El Centro: wo solltest du übernachten?
Die Zona Hotelera ist das touristische Herz mit direktem Strandzugang, aber auch entsprechend teuer und ziemlich künstlich. El Centro, das echte Cancún, ist authentischer, günstiger und du bist mittendrin im mexikanischen Leben. Du brauchst aber etwa 20-30 Minuten zum Strand.
➜ Unterkünfte in Cancun suchen*Cancún Urlaub buchen: So findest du die besten Deals
Wann solltest du einen Urlaub nach Cancun buchen? Das ist die Millionen-Dollar-Frage. Grundsätzlich gilt: Für die Hochsaison (Dezember bis April) solltest du 2-3 Monate vorher buchen. Für die Nebensaison kannst du auch kurzfristig Schnäppchen finden.
Pauschalreisen können tatsächlich günstiger sein, genau wie All-Inclusive-Resorts. Anbieter wie Voyage-Prive haben gute Angebote und bieten einen unbeschwerten Urlaub mit viel Komfort.
Insider-Tipp für All-Inclusive-Fans: Buche nur die ersten paar Tage All-Inclusive, den Rest individuell. So hast du den Komfort am Anfang, aber auch die Freiheit, das echte Mexiko zu entdecken.
Was du bei der Buchung beachten solltest:
- Transferkosten einrechnen: Der Flughafen ist 30 Minuten entfernt
- Reiseversicherung: besonders in der Hurrikansaison ein Muss
- Hotelbewertungen lesen, besonders bei günstigeren Optionen
- Lage checken: manche sogenannten „Cancún-Hotels“ sind 45 Minuten entfernt
Cancún Reisetipps: Budget und Kosten
Budget-Übersicht: Was kostet Cancún wirklich?
Unterkünfte pro Nacht:
- Hostel/Backpacker: 15-30 €
- Mittelklasse-Hotel: 50-120 €
- Luxusresort: 200-500+ €
Essen & Trinken:
- Straßenessen: 2-5 €
- Lokales Restaurant: 10-15 €
- Gehobenes Restaurant: 30-50 € pro Person
- Bier (lokal): 1-2 €
- Cocktail: 3-5 € lokal / 10-15 € im Resort
Transport:
- Lokale Busse: 0,50 €
- Taxi in der Stadt: 5-15 €
- Flughafen-Transfer: 15-25 € (Bus) / 50-70 € (Taxi)
- Mietwagen: 25-40 € pro Tag
Aktivitäten:
- Cenote-Besuch: 5-15 € Eintritt
- Chichen Itzá: 25 € Eintritt
- Schnorchel-Tour: 40-80 €
- MUSA Unterwassermuseum: 60-90 €
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Praktische Cancún Reisetipps: Was du wissen solltest
Packliste für Cancún – diese Dinge brauchst du wirklich:
- Badeschuhe mit Profilsohle – unverzichtbar für Cenotes und felsige Strandabschnitte
- Wasserdichte Handyhülle – für Unterwasserfotos in Cenotes und beim Schnorcheln
- Leichte Jacke oder Hoodie – Klimaanlagen sind eiskalt, Abende können kühl werden
- Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor – die Sonne ist hier kein Scherz
- Insektenschutz – besonders wichtig bei Dschungel- und Cenote-Ausflügen
- Wasserfeste Kamera oder GoPro – für die unglaublichen Unterwasserwelten
- Leichte, lange Kleidung – Schutz vor Mücken und Sonne bei Ruinen-Besuchen
- Trinkflasche – Plastik vermeiden und Geld sparen
- Spanisch-Wörterbuch oder App – öffnet Türen und Herzen der Einheimischen
Die wichtigsten Sicherheits- und Geldtipps im Überblick:
- Wertsachen immer im Hotelsafe lassen
- Nicht mehr Bargeld mitführen als nötig
- Pesos am Geldautomaten abheben statt Dollar wechseln (bessere Kurse)
- Trinkgeld einplanen: 10-15% in Restaurants, 1-2 Dollar täglich für Zimmerservice
- Offizielle Taxis oder Uber nutzen, keine „Piraten-Taxis“
- Nachts nicht allein in schlecht beleuchteten Gegenden unterwegs sein
- Lokale SIM-Karte kaufen: Telcel oder AT&T, etwa 10 Dollar für eine Woche
Sprache: Spanisch ist die Landessprache, aber in den Touristengebieten sprechen viele Englisch. Ein paar Grundkenntnisse in Spanisch öffnen aber viele Türen und Herzen.
Internet: WiFi gibt es fast überall kostenlos. Eine lokale SIM-Karte von Telcel oder AT&T kostet etwa 10 Euro mit ausreichend Datenvolumen.