Wie immer man nach La Paz gelangt – nachdem man einmal die Hochebene erreicht hat, die zwischen den geöffneten Armen der Andenketten liegt, scheint der Horizont kein Ende zu nehmen. Bis man plötzlich hier in 4000 Metern Höhe auf den Rand eines tiefen Kessels stößt, an dessen Wänden eine Stadt zu kleben scheint.
Eine unmögliche Lage…nein, nicht für La Paz, dem Herz und der Seele von Bolivien! Den Willkommensgruß an seine Besucher bereitet einer der schönsten Schneeberge der Anden, der sagenumwobene Illimani.
Hier kommen die 15 besten Sehenswürdigkeiten in La Paz – plus ganz viele praktische Tipps zur Anreise, Fortbewegung (mit der Seilbahn!), Hotels und Essen.
1. Teleferico La Paz – spektakuläre Ausblicke garantiert
Die Seilbahn in La Paz ist das umfangreichste urbane Seilbahnsystem der Welt und eine echte Entlastung für den Verkehr in der Stadt. Von den Kabinen aus hast du einen atemberaubenden Blick über die Dächer von La Paz – mit dem majestätischen Illimani am Horizont, der mit seinen zwei schneebedeckten Gipfeln über der Stadt thront. Kein Wunder also, dass eine Fahrt mit dem Teleférico ganz oben auf der Liste steht.
Die Seilbahnstationen findest du überall in der Stadt – einfach eine Station ansteuern, ein Ticket kaufen (entweder einzeln oder als wiederaufladbare Karte) und los geht’s! Eine Fahrt kostet 3 BOB (etwa 0,43 USD) pro Strecke – bei jedem Linienwechsel zahlst du erneut, aber selbst bei mehreren Fahrten bleibt das Ganze super günstig.
Hier sind die Seilbahn‑Linien von Mi Teleférico, dem beeindruckenden urbanen Seilbahnsystem von La Paz und El Alto:
- Rote Linie (Línea Roja): verbindet Estación Central/Taypi Uta mit dem Todesschlucht‑Charme am Cementerio/Ajayuni und endet in 16 de julio/Jach’a Qhathu – Länge ca. 2,4 km, Fahrzeit etwa 10 Minuten.
- Gelbe Linie (Línea Amarilla): führt von Libertador/Chuqui Apu über Sopocachi/Suphu Kachi und Buenos Aires/Quta Uma bis zur Station Ciudad Satélite/Qhana Pata (El Alto) – ungefähr 3,9 km, rund 13 Minuten Fahrzeit.
- Grüne Linie (Línea Verde): verläuft von Chuqui Apu/Libertador über Obrajes/Aynacha Obrajes und Alto Obrajes/Pata Obrajes nach Irpawi/Irpavi – ca. 3,7 km, etwa 16 Minuten.
- Blaue Linie (Línea Azul): startet in 16 de Julio/Jach’a Qhathu (El Alto) und führt über Plaza Libertad, Plaza La Paz und UPEA bis nach Río Seco/Waña Jawira – Länge ca. 4,7 km, Fahrzeit rund 17 Minuten.
- Orangene Linie (Línea Naranja): verbindet Estación Central/Taypi Uta mit Héroes de la Revolución/Villarroel – etwa 2,6 km, rund 10 Minuten Fahrzeit.
- Weiße Linie (Línea Blanca): führt von Plaza Villarroel nach San Jorge – ca. 2,9 km, ca. 13 Minuten.
- Hellblaue Linie (Sky Blue Line / Línea Celeste): startet an El Prado, verläuft über Chuqui Apu/Libertador – etwa 2,6 km, Fahrzeit rund 12 Minuten.
- Violette Linie (Línea Morada): führt von 6 de Marzo bis San José, etwa 4,3 km – Fahrzeit rund 16 Minuten.
- Braune Linie (Línea Café): die kürzeste Verbindung von Monumento Busch zu Las Villas (ca. 0,7 km, ca. 4 Minuten)
- Silberne Linie (Línea Plateada): verbindet 16 de Julio/Jach’a Qhathu (El Alto) mit Mirador/Qhana Pata (El Alto), Länge etwa 2,6 km, ca. 12 Minuten.
Mit den verschiedenen Linien kannst du innerhalb weniger Stunden große Teile der Stadt aus der Vogelperspektive erleben – stressfrei, umweltfreundlich und mit tollen Möglichkeiten, Fotos zu schießen. Insgesamt umfasst das Mi Teleférico-Netz derzeit zehn Linien mit über 36 Stationen und ist damit eines der weltweit größten städtischen Seilbahnsysteme
Wenn du die Berge rund um La Paz aus nächster Nähe bestaunen willst, dann schnapp dir eine Kabine der roten Linie und fahr sie bis ganz nach oben durch. Dort wartet ein spektakuläres Panorama auf dich:
- das Massiv der Cordillera Real, das sich wie eine schneebedeckte Wand hinter der Stadt erhebt
- Illimani, der höchste Berg der Region mit seinen markanten Doppelgipfeln
- Huayna Potosí, der eher dreieckige Gipfel weiter links – beliebt bei Bergsteigern.
2. Calle Jaén
Mit gerade einmal 100 Metern Länge ist die Calle Jaén im Zentrum von La Paz zwar kurz, aber historisch enorm bedeutend. Die kleine, gepflasterte Fußgängerstraße verbindet die Straßen Indaburo und Sucre und war bereits im 16. Jahrhundert eine wichtige Handelsroute – insbesondere für den Handel mit Lamas und Alpakas. Damals war sie unter dem Namen „Cabra Cancha“ bekannt und zählte zu den bedeutendsten Gassen der kolonialen Stadt.
Besonders stimmungsvoll wird es in den vielen Cafés und Bars, von denen einige ihre historische Atmosphäre bewahrt haben. Ein Highlight ist die Bar Etno (Hausnummer 722), die mit einem Zitat des Revolutionärs Pedro Domingo Murillo aufwartet: „¡Nunca se apagará!“ – „Es wird niemals erlöschen!“ Ein Verweis auf Murillos letzte Worte, bevor er 1810 von den spanischen Kolonialherren gehängt wurde.
3. Museen in La Paz
In La Paz finden Museumsliebhaber einige interessante Museen, besonders in der beliebten Calle Jaen:
Museo Costumbrista
Das Museo Costumbrista ist eine echte Schatztruhe für alle, die sich für das kulturelle und alltägliche Leben im alten La Paz interessieren. Neben Gemälden und historischen Fotografien findest du hier vor allem liebevoll gestaltete Keramik-Dioramen, die Szenen aus dem kolonialen und republikanischen Leben darstellen – etwa das traditionelle Akulliko (die Zeremonie des Kokakauens), die Feierlichkeiten zum Johannistag oder die Hinrichtung von Murillo im Jahr 1810. Außerdem zu sehen: koloniale Alltagsgegenstände, farbenfrohe Puppen in Trachten und eine kleine, charmante Cafetería für die Pause zwischendurch.
ⓘ Adresse: Calle Jaén, Ecke Calle Sucre, Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag: 09:00–13:00 und 14:30–18:30, Montag: geschlossen, Dienstag bis Freitag: 09:00–12:30 und 14:30–18:30
Museo de Metales Preciosos
Nur ein paar Schritte weiter findest du das sogenannte Goldmuseum – offiziell Museo de Metales Preciosos. In vier elegant gestalteten Ausstellungsräumen werden hier beeindruckende Funde aus Gold, Silber und Kupfer gezeigt, darunter filigrane Schmuckstücke und Ritualobjekte aus der präkolumbischen Zeit sowie Artefakte aus der Tiwanaku-Kultur. Ein kleines, aber absolut sehenswertes Museum für alle, die sich für Archäologie und indigene Kunst interessieren.
ⓘ Adresse: Calle Jaén 777, Öffnungszeiten: Montag: geschlossen, Dienstag – Freitag: 09:00–12:30 & 14:30–18:30, Samstag & Sonntag: 09:00–13:00 & 14:30–18:30)
Museo del Litoral
Ein kleines, politisch aufgeladenes Museum, das sich mit Boliviens verlorener Küstenregion beschäftigt. Im Fokus stehen historische Karten und Dokumente zum Salpeterkrieg mit Chile und Boliviens Anspruch auf einen Zugang zum Meer. Klein, aber geschichtsträchtig.
ⓘ Adresse: Calle Jaén, La Paz, Bolivien (direkt neben dem Museo del Oro)
Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag: 09:00–13:00 und 14:30–18:30, Montag: geschlossen, Dienstag bis Freitag: 09:00–12:30 und 14:30–18:30
Museo de Instrumentos Musicales (Museum of Musical Instruments)
Ein interaktives Kleinod in der Calle Jaén, das über 2.000 Exemplare traditioneller und präkolumbischer Instrumente zeigt – inklusive Bergerollen, Knochenflöten und Panflöten. Hier darf man viele Instrumente sogar ausprobieren – ein echtes Erlebnis.
ⓘ Adresse: Jaén s/n, La Paz, Öffnungszeiten: täglich 09:30–18:00, Eintritt: ca. 10 BOB
3. Plaza Murillo
Mitten im Herzen von La Paz liegt die Plaza Murillo – ein geschichtsträchtiger Ort, der nicht nur das politische Zentrum Boliviens bildet, sondern auch Heimat von etwa einer Million Tauben! ist.
Rund um den Platz gruppieren sich einige der wichtigsten Gebäude des Landes: Allen voran der Präsidentenpalast, auch bekannt als „Palacio Quemado“ – der „verbrannte Palast“, ein Spitzname, der sich aus den zahlreichen Brandanschlägen und Umsturzversuchen in der bolivianischen Geschichte ableitet.
Direkt daneben steht das Gesetzgebungsgebäude, das vor allem durch ein kurioses Detail bekannt geworden ist: die Rückwärtsuhr über dem Haupteingang. Ja, du hast richtig gelesen – der Sekundenzeiger läuft gegen den Uhrzeigersinn! Diese sogenannte „Uhr des Südens“ (Reloj del Sur) wurde bewusst so installiert, um ein Zeichen für die indigenen Wurzeln Boliviens zu setzen und das Denken aus neuen Perspektiven zu fördern.
4. Feria El Alto – der größte Freiluftmarkt der Welt
Bekannt für seine Höhenlage, das kalte Klima, die häufigen Proteste, die geschäftigen Straßen und den dichten Verkehr, ist El Alto nichts für schwache Nerven. Auch ich als erfahrener Südamerika Reisender musste mich in dem Gewusel erstmal zurechtfinden. Dennoch genoss ich nach einiger Zeit die Atmosphäre und war gespannt, das lokale bolivianische Leben kennenzulernen, besonders auf der Feria El Alto.
Hier findet jeden Donnerstag und Sonntag der größte Freiluftmarkt der Welt statt. Auf einer Fläche von fünf Quadratkilometern bietet der Markt alles, was man sich nur vorstellen kann. Neben Dingen des alltäglichen Bedarfs finden sich hier auch kuriose Waren wie Autoteile, Sportgeräte, illegale Kopien von DVDs und Computersoftware, gebrauchte Kleidung, gefälschte Ipods und gebrauchte medizinische Geräte.
Der El Alto Markt ist nicht nur ein einzigartiges Erlebnis, sondern auch ein Ort, an dem Reisende wie bunte Hunde hervorstechen. Also ist Vorsicht geboten und du solltest deine Wertsachen und Kamera auf jeden Fall zuhause lassen.
5. Mercado de las Brujas – der Hexenmarkt
Es liegt in der Tradition der Aymara Indianer, Pachamama, der Göttin, die Mutter Erde erschaffen hat und Leben schenkt, zu huldigen und sie mit kleinen Opfergaben und Ritualen gnädig zu stimmen. Um diese Sachen zu besorgen, geht man natürlich auf einen Markt. Der weithin bekannteste Markt ist der Mercado de las Brujas, der Hexenmarkt, in altertümlichen, gewundenen Pflastergässchen entlang der Calle Santa Cruz, wo Liebes Talismane, Figuren zum Bleigießen, Zauberkräuter, Embryos von Lamas, Weihrauch und allerlei mehr kurioses angeboten wird. Coca Blätter, ein gutes Mittel gehen die Höhenkrankheit, bekommst du hier auch. (Keine Angst, die Blätter selbst sind völlig harmlos und werden oft als Tee aufgebrüht).
Für „normalere“ Ansprüche findet man auch Läden mit den typisch bunten Stoffen und Textilen, Kunsthandwerk, Gold – Silber – und Bronzeschmuck, Charangos (Mandolinen, aus Gürteltierpanzer gefertigt) und natürlich die weltberühmten Panflöten, die Zampoñas, die du sicher aus der ein oder anderen Fußgängerzone kennst. Leider hat der Markt aufgrund des Touristenansturms viel von seiner Ursprünglichkeit eingebüßt.
6. Street-Art in La Paz
Ich war absolut begeistert von der Street Art in La Paz. Überall begegnen dir Cholitas (die Frauen mit den Hüten), Alpakas und die typischen, farbenfrohen Andenstoffe, kunstvoll und kraftvoll auf Hauswände und Mauern gebracht.
Die Street Art hier erzählt Geschichten – von Identität, Widerstand und Stolz. Die Künstler*innen greifen indigene Symbole und moderne Themen gleichermaßen auf und verwandeln graue Wände in bunte Erzählungen. Wer mehr erfahren und sehen möchte, sollte sich unbedingt auf eine geführte Street-Art-Tour durch La Paz begeben. Die Locals kennen die versteckten Ecken und erzählen dir die Hintergründe zu den Werken – eine perfekte Mischung aus Kunst, Politik und Kultur.
➜ Street Art Tour buchen*8. Death Road mit dem Mountainbike
Die Death Road, die sich problemlos als Tagesausflug von La Paz aus unternehmen lässt, ist zugleich nervenaufreibend und atemberaubend. Dieses Mountainbike-Abenteuer auf dieser berüchtigten Straße (die mittlerweile für den Verkehr gesperrt ist, führt gefährlich nah an steilen Abhängen entlang. Trotz des Nervenkitzels ist es ein riesiger Spaß – und ich kann diese Tour definitiv empfehlen, denn unterwegs bekommt man einige der schönsten Landschaften Boliviens zu sehen.
Das Radfahren gilt überraschend als sicher, vorausgesetzt, man bucht bei einem seriösen Anbieter. Ich kann Altitude Travel wärmstens empfehlen.
7. Miraflores
Es lohnt sich, einen Abstecher in den Stadtteil Miraflores zu machen – allein schon wegen der Aussicht auf die Stadt. Du kannst Miraflores auf einem Skyway erkunden. Das sind hoch angelegte Fußgängerwege, die Miraflores durchziehen. Neben Universitäten, Krankenhäusern ist hier auch auch das Fußballstadion – Estadio Hernando Siles – beheimatet. Hier gewinnt die bolivianische Nationalmannschaft nicht selten aufgrund der enormen Höhe – den anderen Mannschaften geht einfach zu schnell die Puste aus.
Wenn man Miraflores verlässt, hat man einen weiten Blick auf die Hochhäuser von La Paz, deren Umrisse sich hinter einer Grünfläche abheben, die abfallend zum „Teatro al aire libre“ (Freilufttheater) führt, an dem sich das größte Wandgemälde der Stadt befindet, welches zahlreiche historische Figuren der bolivianischen Geschichte, u.a. den Gründer der Stadt, Alonso de Mendoza und den Aymara Häuptling Tupac Katari zeigt.
8. Mirador Killi Killi
Wenn du ein Gefühl für die Stadt bekommen willst, ist dieser Aussichtspunkt ein wunderbarer Ort dafür. Ich persönlich liebe es, eine neue Stadt zuerst von oben zu sehen – das hilft mir, die Dimensionen, Strukturen und Besonderheiten besser zu verstehen. Vom Mirador Killi Killi aus wird sofort klar: La Paz liegt in einem riesigen Talkessel, umgeben von steilen Hängen, die sich terrassenartig mit Häusern vollziehen.
Du kannst mit dem Taxi hochfahren und den Rückweg zu Fuß anzutreten – eine schöne Kombination aus Überblick und entspanntem Stadtbummel zurück ins Zentrum.
9. Chualluma
Das Viertel sticht mit seinen kräftigen Farben sofort ins Auge, vor allem, wenn du mit der Seilbahn darüber hinwegschwebst. Doch bevor du Chualluma besuchst, solltest du die Geschichte hinter dem Viertel kennen. Denn es geht hier nicht „nur“ um bunte Fassaden.
Chualluma, ein Viertel mit überwiegend indigener Aymara-Bevölkerung, war lange geprägt von Armut, Gewalt und Alkoholismus. 2019 wurde es Teil des Projekts „Mi Barrio Mi Hogar“ (Mein Viertel, mein Zuhause). Mit Unterstützung der bolivianischen Künstlerin Knorke Leaf und begleitet von einem Team professioneller Künstler, gestaltete eine Gruppe von Bewohnern ihr Viertel neu – und verlieh ihm durch Farbe neues Leben.
Die Wandbilder erzählen die Geschichten der Menschen, die hier leben – sie bringen mit ihren kräftigen Tönen Licht und Hoffnung zurück in die Gassen. Mit der Neugestaltung hofft die Community, mehr Besucher anzulocken, um so die lokale Wirtschaft zu stärken.
10. Valle de la Luna
Das Valle de la Luna (Mondtal) ist definitiv einer der ungewöhnlichsten Orte, die ich je gesehen habe. Für diesen Ausflug musst du La Paz kurz hinter dir lassen, denn das Tal liegt etwa zehn Kilometer außerhalb der Stadt. Was dich dort erwartet, ist eine fast außerirdische Landschaft: Erosion hat die aus Sandstein und Lehm bestehenden Felsen über Jahrtausende in bizarre Krater, Obelisken und Türme verwandelt – ein echtes Naturwunder.
Fun Fact: Kein Geringerer als Neil Armstrong – der erste Mensch auf dem Mond – soll diesem Ort 1969 während eines Besuchs in La Paz den Namen gegeben haben, weil ihn die Landschaft so sehr an die Mondoberfläche erinnerte.
So kommst du ins Valle de la Luna:
- Mit dem Bus: Es fahren lokale Busse in Richtung Mallasa – Infos dazu bekommst du am besten direkt am Busbahnhof oder in deinem Hostel/Hotel. Ideal, wenn du günstig reisen möchtest und etwas mehr Zeit hast.
- Mit dem Taxi: Taxis findest du in La Paz überall. Unbedingt vor der Fahrt den Preis aushandeln, denn die Unterschiede sind oft enorm. Sicherer ist UBER, wo du den Fahrpreis vorher weißt.
- Geführte Tour: Wenn du es unkompliziert magst, kannst du auch eine organisierte Tour buchen – oft inklusive Hotelabholung, Guide und manchmal sogar weiteren Stopps.
11. Mercado Lanza
Eine der besten Sehenswürdigkeiten in La Paz ist der Mercado Lanza – ein Paradies für alle, die die lokale Küche entdecken wollen. Probiere eine kräftige Schüssel Sopa de Maní (Erdnusssuppe) oder koste Salteñas, Boliviens Antwort auf Empanadas, gefüllt mit herzhaften Zutaten wie Rindfleisch, Huhn oder Käse. Unbedingt probieren solltest du auch Api, ein süßes, warmes Getränk aus lila Mais, das perfekt zu Buñuelos passt – frittierten Teigbällchen, die meist frisch aus der Pfanne kommen.
12. Jardin Botanico
Eine Oase inmitten des urbanen Trubels – die Zeit, die du hier verbringst, wird mit Abstand die ruhigste während deines Aufenthalts in La Paz sein. Schlendere unter Palmen entlang schattiger Wege, die den Lärm des Viertels Miraflores angenehm abschirmen. Im Garten gedeihen beeindruckende 96.000 Pflanzenarten, darunter über 1.700 heimische Pflanzen Boliviens, sowie zahlreiche exotische Importe. Der Garten liegt nur 500 Meter vom Estadio Hernando Siles entfernt.
ⓘ Der Garten ist dienstags bis freitags von 09:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, an Wochenenden und Feiertagen bis 18:30 Uhr. Der Eintritt ist äußerst günstig: 3 Bolivianos für Erwachsene (rund 0,40 €) und 1 Boliviano für Kinder.
13. Cholita Wrestling
Lust auf Action? Jeden Sonntagabend findet eines der wohl skurrilsten und zugleich faszinierendsten Spektakel Boliviens statt: der Kampf der Cholitas.
Was auf den ersten Blick wie ein abgedrehtes Wrestling-Event wirkt, ist tatsächlich eine theatralische, humorvolle Show, die sich an nordamerikanischem Show-Wrestling orientiert – aber mit einem ganz eigenen bolivianischen Twist. Frauen in traditioneller Tracht, mit weiten Röcken und Bowler-Hüten, steigen in den Ring und liefern sich akrobatische, inszenierte Kämpfe – mal kämpferisch, mal komisch, aber immer mitreißend.
Was als kleine Underground-Attraktion begann, hat sich inzwischen zu einem kulturellen Highlight entwickelt, das Woche für Woche Touristen und Einheimische gleichermaßen anzieht. Und auch wenn Wrestling vielleicht nicht jedermanns Sache ist: Wer sich auf dieses schräge, aber absolut einzigartige Erlebnis einlässt, lernt eine ganz andere, verspielte und selbstbewusste Seite Boliviens kennen.
Mein Tipp: Die Kämpfe finden meist sonntags am späten Nachmittag oder Abend in El Alto statt. Am besten buchst du vorab über einen Touranbieter in La Paz, denn oft ist der Transport dorthin schon inklusive – inklusive Aussicht auf die Stadt bei Sonnenuntergang.
➜ Cholita Wrestling Tour buchen*14. San Francisco Kirche
Die Basílica de San Francisco gehört zu den bedeutendsten Wahrzeichen von La Paz und ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Verbindung kolonialer und indigener Architektur. Das imposante Bauwerk, dessen Ursprünge bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen, vereint spanischen Barock mit Aymara-Symbolik – ein Ausdruck der kulturellen Verschmelzung, die Bolivien bis heute prägt.
Ein Highlight ist der Aufstieg auf das Kirchendach: Von dort bietet sich ein spektakulärer Blick über die Altstadt und das Häusermeer.
15. Muela del Diablo
Die Muela del Diablo – zu Deutsch „Teufelszahn“ – ist ein beliebtes Ausflugsziel ganz in der Nähe von La Paz und ein echter Geheimtipp, wenn du Lust auf Wandern, Mountainbiken und Natur abseits des Stadttrubels hast.
Der markante, zackige Felszahn ragt auf 3.852 Metern in den Himmel und verdankt seinen Namen seiner ungewöhnlichen zahnähnlichen Form. Schon die Anfahrt bietet großartige Ausblicke, aber wer es bis zur Basis oder gar auf einen der umliegenden Trails schafft, wird mit einer spektakulären Rundumsicht auf das Andenpanorama belohnt.
Zur Muela del Diablo kommst du entweder mit dem Taxi, einem lokalen Minibus (am besten in Richtung Mallasa oder Pedregal fragen) oder – für die besonders Motivierten – zu Fuß. Letzteres dauert ab dem Stadtrand etwa eine Stunde bergauf auf einem steilen Pfad. Die Route ist zwar machbar, aber anspruchsvoll. Deshalb unbedingt daran denken: genug Wasser, Snacks und Sonnenschutz einpacken!
Die 7 Stadtteile von La Paz
- Casco Viejo: Casco Viejo ist die Altstadt und das ehemalige Zentrum von La Paz. Dort findest Du Museen, Hotels, Geschäfte und wichtige Gebäude wie die Alcadia Municipal de La Paz und die Zentralbank von Bolivien. Am Plaza Murillo liegen der Regierungspalast und der Nationalkongress.
- Zona Central: Zona Central ist als „die Mitte“ bekannt. Hier befinden sich Geschäfte, Hotels und viele Botschaften. Es gibt auch mehrere Wohnhäuser sowie Restaurants und Diskotheken.
- Sopocachi: Sopocachi ist eines der ältesten Wohnviertel der Stadt.
- San Pedro: San Pedro ist einer der ältesten Stadtteile. Sein Zentrum bildet die Plaza Sucre am rechten Ufer des Flusses Choqueyapu. In San Pedro liegt das Gefängnis und der Mercado Rodriguez, einer der größten und ältesten Märkte von La Paz.
- Miraflores: Miraflores ist von der Innenstadt deutlich getrennt. In diesem Stadtteil wohnen mittlerweile etwa 45.000 Einwohner. Miraflores ist als Erholungsort bekannt, beherbergt ein großes Einkaufszentrum, bedeutende Universitäten und Krankenhäuser. In Miraflores befindet sich Stadion von La Paz, das Estadio Hernando Siles. Es ist das höchstgelegene Fußballstadion der Welt.
- Zona Norte: Zona Norte ist besonders durch seine Industrie geprägt. In Zona Norte beginnt auch die Autobahn, die La Paz mit der Stadt El Alto verbindet.
- Zona Sur: Die Zona Sur ist der tiefste Punkt in La Paz und liegt auf einer Höhe von (nur!) 3.200 m. Dieser Stadtteil ist das größte Wohnviertel von La Paz. Die Zona Sur verzeichnete in letzter Zeit ein starkes Wachstum und gilt als Wohnviertel der wohlhabenden Schichten.
Wer sich einer organisierten Tour durch La Paz anschließen will, sollte mal bei Red Cap Walking Tours vorbeischauen.
Anreise nach La Paz
Flüge nach La Paz sind relativ teuer und werden von Europa meist mit Zwischenstopp in Lima angeboten (LATAM). Es bietet sich an, bei einer Reise durch den Süden von Peru La Paz mit in die Reiseplanung zu integrieren, da es eine gute Busverbindung von Puno am Titicaca-See nach La Paz (über Copacabana) gibt.
Empfehlenswerte Unterkünfte in La Paz
$$ Casa Anami
Das Anami Hotel Boutique in Sopocachi ist ein stilvoll restauriertes Schmuckstück aus den 1920er Jahren – ideal für alle, die in La Paz nicht einfach nur übernachten, sondern ankommen wollen. Mit nur acht liebevoll eingerichteten Zimmern bietet es eine ruhige, persönliche Atmosphäre fernab vom Trubel, aber nur wenige Minuten von Seilbahn, Zentrum und kulturellen Hotspots entfernt.
➜ Anami Hotel buchen*➡ Weitere Unterkünfte in La Paz findest du hier
Restaurants & Bars in La Paz
- Namas Te (C. Zoilo Flores # 1334 Almost Esq, La Paz) Tolles vegetarisches & veganes Restaurant mit schönem Innenhof
- Pacena La Saltena (Loayza 233 Edif. Mcal. de Ayacucho | Sopocachi) Die besten Salteñas (die bolivianischen Empanandas) in ganz La Paz.
- Diesel Nacional (Av 20 de Octubre 2271) Leckere Drinks in einem Ambiente wie aus einem Tarantino Film – muss man gesehen haben!
- Go Green (Av. Montenegro, San Miguel) Frische Salate und vegane Bowls – perfekt für ein gesundes, leichtes Mittagessen. Populär bei Expats und modernen Reisenden.
Hast du La Paz schon besucht? Welche La Paz Sehenswürdigkeiten kannst du empfehlen? Verrate es mir in den Kommentaren.
3 Kommentare
Vielen Dank! Besser als mein Bolivien- Reiseführer.
Ein sehr schöner Bericht, der das Wesen von La Paz auch erkennen lässt =).
Mich haben dir Märkte in La Paz fasziniert. Das Viertel El Alto habe ich auch besucht, die Aussicht auf den Illimani und den Talkesser war einfach spektakulär.
Viele Grüße
Vielen Dank Paul 🙂