Eines meiner bislang schönsten Erlebnisse in Südamerika war die 3-tägige Tour mit Jeeps von San Pedro de Atacama nach Uyuni. Es geht über unbefestigte Sandpisten durch die unfassbar schöne Anden-Landschaft des Eduardo-Avaroa-Nationalpark bis zum größten Salzsee der Erde, den schneeweißen Salar de Uyuni, der sich über den südlichen Teil Boliviens erstreckt. Wie du diese wunderbare Tour planst und was es dort zu sehen gibt, erfährst du im folgenden Beitrag.
Die Wahl der richtigen Agentur
In den vergangenen Jahren hatten die Touren von und nach Uyuni einen ziemlich schlechten Ruf: Schlechte Ausrüstung oder betrunkene Fahrer waren die Hauptprobleme, mit denen man sich rumschlagen musste. Mittlerweile haben aber auch die Agenturen erkannt, dass sich hohe Qualität bei Guides, Fahrern und Autos lohnt und zufriedenen Kunden mehr wert sind als die Jagd nach dem schnellen Dollar.
Ich habe meine 3 Tages-Tour von San Pedro de Atacama nach Uyuni vorab bei Evaneos zusammen mit einem Reiseexperten geplant. So war ich von Anfang an in guten Händen und hatte jederzeit einen Ansprechpartner, der mir bei der Planung mit Rat und Tat zur Seite stand. Außerdem konnte ich auf Nummer sicher gehen, dass die vor Ort ausgesuchte Agentur zur Durchführung der Tour den Kriterien von Evaneos entspricht.
Bei der Wahl des Anbieters solltest du dich vorab im Internet informieren und die Bewertungen anderer Reisenden ansehen. Wichtiges Kriterium ist in dieser einsamen Gegend, dass die Fahrzeuge in einem guten Zustand sind und zwei Fahrer dabei sind.
Was kostet eine 3 Tages Tour von San Pedro de Atacama nach Uyuni
Bei einer solch beliebten Tour gibt es natürlich viele preisliche Unterschiede bei den Angeboten – von einfachen Budget-Touren bis hin zur privaten All-inclusive-Tour, die schnell mal in die Tausende geht. Wer vor Ort in San Pedro de Atacama (oder von Uyuni nach San Pedro) bucht und keine hohen Ansprüche an Unterkünfte und Komfort hat, zahlt für die einfache Tour zusammen mit einer Gruppe rund 250 US$, z.B. mit Cordillera Traveller.
Ablauf einer 3 Tages-Jeep Tour von San Pedro nach Uyuni
Tag 1: Um 08:00 Uhr morgens geht es mit einem Kleinbus zur bolivianischen Grenze, vorbei an den Einwanderungsbehörden von Chile und Bolivien. Hier werden die Pässe gestempelt und auf bolivianischer Seite der Eintritt für den Nationalpark bezahlt (Diese Gebühr ist aber in der Regel beim Preis für die Tour inbegriffen). Auf der bolivianischen Seite, auf einer Höhe von ca. 4000 Metern über dem Meeresspiegel, steigt man in einen 4WD-Jeep mit einer maximalen Kapazität von 6 Personen um.
Am ersten Tag befindet man sich in der traumhaften bolivianischen Hochebene und besucht Orte wie die Laguna Verde und die Laguna Blanca am Fuße des mächtigen Vulkans Licancabur. Weiter geht es in die Wüste von Dali, wo du eine surrealistische Landschaft vorfindest. Ebenfalls ein tolles Erlebnis sind die Sol de Mañana Geysire, die auf 4850 Metern vor sich hin blubbern. Die Reise endet an der traumhaft schönen Laguna Colorada, die wegen ihrer roten Farbe bekannt ist.
Die Nacht wird in Mehrbett-Zimmern zu je 6 Personen verbracht. Hier oben wird es nachts bitterlich kalt. Es ist wichtig, dass du einen warmen Schlafsack für die Nacht mitbringst, insbesondere in den kältesten Monaten von Juni bis September.
Tag 2: Am zweiten Reisetag führt die Reise durch die Siloli-Wüste, wo sich infolge von Winderosion eine Reihe von skurrilen Felsformationen gebildet haben. Später geht es weiter zu den Lagunen Honda, Chiarcota und Cañapa, die auch als die Lagunas de colores – die farbigen Lagunen – bekannt sind. Hier kannst du tolle Aufnahmen von der Landschaft mit den dort grasenden Lamas machen. Dann geht es weiter zur Salzfläche von Chiguana in der Stadt San Juan am Rande des Salar de Uyuni. Die zweite Nacht verbringst du in einem Hotel, das vollständig aus Salz gebaut wurde.
Tag 3: Der Höhepunkt dieser Tour ist die riesige weiße Salzfläche von Uyuni. Hier besucht man frühmorgens die Isla Incahuasi, auch Fischinsel genannt, die in der Mitte der Salzfläche liegt und spektakuläre Aussichten auf den Salar de Uyuni bietet. Frag am besten bei deinem Touranbieter, ob sie die Insel zum Sonnenaufgang besuchen. Das war für mich eines der schönsten Erlebnisse auf Reisen.
Später geht es weiter in die Stadt Colchani, die am Rand der Salzebene von Uyuni liegt und wo die Möglichkeit besteht, Souvenirs auf dem Markt zu kaufen. Anschließend fährt man nach Uyuni, von wo aus es entweder zurück nach San Pedro de Atacama geht oder man weiter in Bolivien reisen kann.
Sehenswürdigkeiten einer Tour von San Pedro de Atacama nach Uyuni:
Während der drei Tage im Altiplano bekommst du erstaunliche Sachen zu sehen, die dir ein Leben lang im Gedächtnis bleiben werden.
Laguna Verde
Die leuchtend grüne Farbe dieser Lagune kann man sehen, wenn der Wind weht, denn sie wird durch Arsen, Blei und Kupfer gefärbt. Bei Windstille sieht man das Spiegelbild des Volcán Lincacabur (5960m), was besonders für Fotografen eine echte Augenweide ist.
Sol de Mañana
Das Geysirfeld Sol de Mañana ist ein erstaunlicher Ort im Hochland zwischen Chile und Bolivien. Hier brodelt die Luft, Dampfschwaden ziehen in die dünne Andenluft und es blubbert und zischt aus den vielen Löchern im Boden. Das geothermische Feld befindet sich auf 4850 m über dem Meeresspiegel und zählt somit zu den höchsten der Erde. Sei beim Fotografieren vorsichtig, da es keine Barrieren zwischen dir und den Öffnungen gibt und es leicht zu schweren Verbrennungen kommen kann.
Laguna Colorada
Die Laguna Colorada ist einer der Hauptgründe, um die Jeep-Tour von San Pedro de Atacama nach Uyuni anzutreten. Berühmt ist die Lagune wegen ihrer roten Farbe, die durch Algen und Mikroorganismen entsteht. Über die Lagune gesprenkelt sind weiße Inseln (die Farbe kommt vom Mineral Borax), deren Farbe mit der des Wassers kontrastiert. Zusammen mit dem klaren blauen Himmel und den weit entfernten schneebedeckten Andenbergen entsteht eine Kulisse, die Fotografen aus aller Welt die Freudentränen in die Augen treibt.
Eine der größten Attraktionen der Laguna Colorada ist das Beobachten der Flamingoschwärme, die sich hier niederlassen. Drei der sechs Flamingoarten der Welt sind hier zu finden, weil der See reich an Plankton ist und den Vögeln als Nistplatz dient. Hier ist die größte Population des seltenen James Flamingos zu finden. Erstaunlicherweise galt der James-Flamingo sogar lange Zeit als ausgestorben, bis 1956 eine kleine Population wiederentdeckt wurde. Obwohl sie hier reichlich vorkommen, bleiben sie eine ständig bedrohte Spezies und werden immer noch als gefährdet eingestuft. Die beiden anderen Flamingoarten sind der häufiger vorkommende Chilenische und der Andenflamingo.
Árbol de Piedra
Der Felsbaum (Árbol de Piedra) in der Wüste von Siloli ist eine baumähnliche Felsformation mit einem dünnen Stamm und großen Felsästen. Diese Steinfigur wurde von starken Winden gebildet, die Sand tragen, der den weichen Sandstein erodiert. Cooler Fotospot!
Lagunas de colores
Die “farbigen Lagunen” bestehen aus den Lagunen Honda, Chiarcota, Cañapa, Hedionda und Blanca, die sich in unmittelbarer Nähe zueinander befinden, und alle liegen in einer herrlichen Landschaft vor dem Hintergrund atemberaubender schneebedeckter Berge. Eine Reihe von Flamingos durchstreifen die Salzebenen und Bofedales (Feuchtgebiete), die sich am Rande der Sees befinden. Mir hat die Laguna Hedionda besonders gut gefallen, aber das lag auch an der Lama-Herde, welche die ohnehin schon traumhafte Szenerie krönte.
Isla Incahuasi
Im Herzen des Salar de Uyuni liegt die Isla Incahuasi (auch Fischinsel genannt), eine der Hauptattraktionen dieser Tour. Der Name, der in der Muttersprache Quechua “Haus der Inkas” bedeutet, unterstreicht die Bedeutung der Insel für die Inkas. Vor Jahren, bevor es Jeeps gab, benutzten die Einheimischen die Isla Incahuasi als vorübergehenden Zufluchtsort bei der Überquerung der Salzfläche mit Mauleseln und Lamas. Die hügelige und felsige Landzunge ist die Spitze der Überreste eines alten Vulkans, der untergegangen ist, als das Gebiet vor etwa 40.000 Jahren Teil eines riesigen prähistorischen Sees war.
Die Insel ist mit einer einheimischen Kaktusart bedeckt und von einem flachen Meer aus weißen sechseckigen Salzkacheln umgeben. Diese Riesenkakteen sind teilweise Hunderte von Jahren alt und wachsen mit einer Geschwindigkeit von einem Zentimeter pro Jahr. Die meisten von ihnen sind mehr als zwei Meter hoch, einige erreichen sogar satte 10 Meter. Der starke Kontrast zu den kargen Salzebenen ist es, der die reiche Pflanzenwelt auf der Insel Incahuasi umso faszinierender macht.
Dakar Denkmal
Das Denkmal, das zur Rallye Dakar im Jahr 2014 errichtet wurde, ist zu einem Symbol der Wüste und zu einem obligatorischen Halt für die Touristen geworden, die jedes Jahr anreisen. Darüber hinaus nutzen die Gemeinden der Region die Möglichkeit, Touristen Souvenirs aus Salz in Form des weltweit einzigartigen Dakar-Symbols zu verkaufen. Besonders beliebt ist ein Bild mit den Flaggen verschiedener Nationen.
Cementerio de Trenes
Der Zugfriedhof von Uyuni, der Cementerio de Trenes, ist ein faszinierendes Freilichtmuseum mit verrosteten Überresten von Zügen aus dem 19. Jahrhundert. Die Eisenbahn wurde damals gebaut, um die örtlichen Bergwerke, La Paz und die Seehäfen Chiles miteinander zu verbinden. In den 1940er Jahren brach die Bergbauindustrie zusammen, als die Mineralien erschöpft waren.
In einem anderen Klima wären die Züge hundert Jahre nach ihrer Stilllegung in einem viel besseren Zustand gewesen, aber in Uyuni beschleunigt das Salz die Korrosion erheblich und lässt die Züge so aussehen, als seien sie bereits Jahrhunderte alt. Man kann auf die alten Wracks klettern und tolle Fotos schießen. Der Zugfriedhof ist in fast allen Salzwüsten-Touren enthalten. Um ihn ohne Menschenmassen zu besuchen, kann man mit dem Taxi für 10 BOB (1,50 €) am frühen Morgen oder späten Nachmittag von Uyuni aus dorthin fahren. Foto-Ideen findest du unter dem Hastag #traincemetery auf Instagram.
Hast du Lust auf die Jeep-Tour von San Pedro de Atacama nach Uyuni bekommen oder warst schon dort? Schreibe es gerne in die Kommentare.
6 Kommentare
Hallo Daniel, dein Blog ist fantastisch. Danke dafür! In 2 Wochen geht es auch für mich und einen Kumpel nach Südamerika, und auch diese Jeep-Tour werden wir in unsere 4 Wochen integrieren. Hast du eine Idee/ Info für uns, wie man am besten vom Flughafen in Calama nach San Pedro de Atacama kommt? Ich habe im Netz von einem Shuttle-Service “Transfer Atacma” gelesen, ist das die beste Methode? Oder fahren auch reguläre Busse/ (Züge?) am Flughafen ab? Vielen Dank im Voraus, Tom
Hallo Tom, Danke für die netten Worte! Du kannst vorab bei Transfer Pampa oder Transvip.cl einen Transfer vom Flughafen bestellen. Das ist günstig und schnell. Tolle Reise und viele Grüße Daniel
Hey!
Heißt das, dass ich mir in San Pedro de Atacama ein paar Tage sparen kann?
Für die hattest du ja ursprünglich 7 Tage vorgeschlagen, wie viele reichen mir jetzt?
VG und danke für deine ganzen tollen Beiträge!
Hallo Enno, wenn du die Jeep Tour machst, reichen in der Regel 3-4 Tage in San Pedro. Ich würde in der Zeit keine Hochlandtouren außer El Tatio Geysire machen, weil man das meiste auch auf der Jeep Tour sieht. Viele Grüße Daniel
Sind die Übernachtungen im Preis inbegriffen gewesen?
Die sind mit dabei auf der Jeep-Tour. VG Daniel