Kolumbien gehört zu den vielseitigsten Reiseländern Südamerikas: Hier findest du tropische Karibikstrände, grüne Anden, koloniale Städte, Kaffeeplantagen, lebendige Metropolen und unberührte Natur. Wer das Land auf eigene Faust entdecken möchte, steht schnell vor der Herausforderung, aus der Vielzahl an sehenswerten Orten eine sinnvolle Route zusammenzustellen – vor allem, wenn man nur drei Wochen Zeit hat.
In diesem Artikel stelle ich dir eine durchdachte, gut machbare Kolumbien Rundreise vor, die dich in 21 Tagen durch die spannendsten Regionen des Landes führt – von den Anden über die Kaffeezone bis an die Karibikküste. Die Strecke lässt sich mit Bussen, einem Inlandsflug und gelegentlichen Transfers problemlos bewältigen und ist für Individualreisende ebenso geeignet wie für Backpacker mit begrenztem Budget.
Neben den wichtigsten Highlights findest du hier auch persönliche Tipps, Empfehlungen für Unterkünfte, Transport und Aktivitäten.
Woche 1 – Koloniale Städte, Canyons und Kaffeeträume
Tag 1–2: Bogotá
Der Start deiner Reise führt dich wie die meisten Reisenden direkt ins Herz der kolumbianischen Anden – nach Bogotá, der pulsierenden Hauptstadt Kolumbiens auf über 2.600 Metern Höhe. Die ersten Tage in Bogotá helfen nicht nur beim Ankommen, sondern auch dabei, einen ersten Eindruck von der Vielfalt des Landes zu gewinnen: koloniale Architektur trifft auf moderne Streetart, chaotischer Verkehr auf stille Bergpanoramen.
Was du in Bogotá sehen solltest:
- La Candelaria: Besuche unbedingt das historische Zentrum mit seinen bunten Häusern, Kopfsteinpflasterstraßen und jeder Menge Streetart.
- Museo del Oro: Das Goldmuseum ist eines der bedeutendsten Museen Lateinamerikas. Es zeigt über 55.000 präkolumbische Goldartefakte.
- Monserrate: Der Hausberg von Bogotá thront auf 3.152 Metern über der Stadt und bietet einen atemberaubenden Panoramablick. Ob mit der Seilbahn, der Standseilbahn oder zu Fuß – der Weg hinauf lohnt sich!
Insidertipp:
Wenn du sonntags in Bogotá bist, schnapp dir ein Fahrrad und mach mit bei der Ciclovía. Die Hauptstraßen gehören dann den Radfahrenden, Joggern und Straßenkünstlern – Kolumbien-Feeling pur.
Mein Hotel-Tipp: Das Candelaria House Boutique ist ein charmantes, liebevoll eingerichtetes Boutique-Hotel mitten im historischen Viertel La Candelaria.
➜ Cadelaria House Boutique buchen* ➜ Mehr Hotels in Bogotá finden*Weiterreise:
Nach zwei Nächten geht’s weiter Richtung Norden – mit dem Nachtbus nach San Gil. Busreisen in Kolumbien sind günstig, sicher und zuverlässig. Tagsüber reisen lohnt sich, wenn du die Landschaft genießen willst, nachts spart es eine Unterkunft. Tickets kannst du online kaufen auf redbus.co oder Pinbus.
Tag 3–5: San Gil und Barichara
San Gil ist das kolumbianische Mekka für alle, die beim Reisen nicht nur entspannen, sondern auch etwas Action erleben möchten. Ob Rafting, Paragliding oder Canyoning – hier kommt keine Langeweile auf. Nur 45 Minuten entfernt liegt ein kleines Juwel, das für seine schönen Kolonialbauten bekannt ist: Barichara.
San Gil – meine Tipps:
- Rafting auf dem Rio Suarez oder Rio Fonce.
- Paragliding über dem Chicamocha Canyon – atemberaubend!
- Essen im Gringo Mike’s – hier gibt es die besten Burger der Region
Barichara:
- Das Städtchen selbst ist das Highlight. Es erwartet dich mit weißen Fassaden, roten Dächern und blühenden Gärten.
- Den Camino Real wandern: Ein alter Steinpfad führt dich in 2 Stunden ins noch kleinere Guane.
- Abends in der Plaza sitzen und der Sonne beim Untergehen zusehen – Postkartenmoment.
Mein persönlicher Tipp:
Barichara hat zwar nur knapp 7000 Einwohner, aber ein paar richtig charmante Unterkünfte. Wer es ruhig mag, sollte hier übernachten und San Gil als Tagesausflug machen.
Mein Hotel-Tipp: Das Hotel Boutique Casa Encanto ist ein echtes Juwel unter den Unterkünften in einem der schönsten Dörfer Kolumbiens. Das stilvolle Boutique-Hotel verbindet rustikale Eleganz mit lokalem Kunsthandwerk und einem Hauch mediterraner Leichtigkeit.
➜ Hotel Boutique Casa Encanto buchen*Weiterreise:
Von San Gil aus geht’s per Bus nach Villa de Leyva – entweder über Tunja oder mit einem privaten Transport, wenn es komfortabler sein soll. Rechne mit ca. 6 Stunden.
Tag 6–7: Villa de Leyva
Villa de Leyva ist das Gegenteil von Lärm und Hektik. Ein koloniales Bilderbuchdorf mit einer der größten Plaza Mayors Südamerikas, umgeben von Hügeln und Weingütern. Viele Locals aus Bogotá verbringen hier ihre Wochenenden – Villa de Leyva ist sowas wie das Starnberg der Anden, nur günstiger und ohne die SUV-Kolonnen. Hier kommen meine Tipps für zwei entspannte Tage:
- Über die schöne Plaza Mayor schlendern und das Nichtstun zelebrieren.
- Casa Terracota besuchen – ein riesiges Tonhaus, das aussieht wie aus einem Märchenbuch. Der Eintritt kostet 37.000 COP.
- Marktbesuch am Samstag – hier findest du jede Menge regionale Produkte und Kunsthandwerk.
- Mach eine Weinprobe in einem der umliegenden Weingüter – zum Beispiel bei Ain Karim.
Weiterreise:
Zurück nach Bogotá mit dem Bus (ca. 4–5 Stunden), dann kurzer Inlandsflug oder per Bus in die Kaffeeregion – idealerweise nach Armenia oder Pereira. Diese Städte selbst sind nicht allzu spannend, aber perfekt zur Weiterfahrt in das wunderschöne Salento.
Woche 2 – Kaffeekultur, grüne Anden und der Zauber von Medellín
Tag 8–10: Salento & das Valle de Cocora
Willkommen im Herzen der kolumbianischen Kaffeeregion. Schon die Fahrt von Armenia oder Pereira nach Salento ist ein echtes Highlight: grüne Hügel, Nebelwälder, Kuhweiden, die aussehen wie gemalt – und mittendrin dieser bunte Ort, der sich seinen Charme trotz wachsender Beliebtheit bewahrt hat.
Salento ist klein, trubelig und trotzdem gemütlich. Hier kannst du wunderbare zwei bis drei Tage verbringen – mit einer Mischung aus Wandern, Kaffee trinken, Jeep fahren und einfach die Seele baumeln lassen.
Das solltest du machen:
- Valle de Cocora Wanderung – Das ist DER Klassiker in Salento. Mit dem Jeep (Willy genannt) geht es von der Plaza in Saltento frühmorgens zum Startpunkt, dann folgen 4–5 Stunden wandern durch Wachspalmenwälder, Hängebrücken und Nebelwald. Du kannst auch die Abkürzung nehmen, aber ehrlich: Wer schon mal hier ist, will auch alles sehen. Die Tour kannst du organisiert* oder auf eigene Faust machen.
- Kaffeefinca besuchen – Zum Beispiel die Finca El Ocaso oder Don Elias. Hier lernst du, wie Kaffee angebaut wird, welche Sorten es gibt und darfst sogar selbst Hand anlegen.
- Abends auf der Plaza sitzen und Forelle essen – Trucha ist das lokale Lieblingsgericht, am besten mit Knoblauchsoße und Patacones (Chips aus Kochbananen), z.B. im sehr guten Restaurant Bernabé.
- Tejo spielen: Beim Tejo-Spiel wirfst du schwere Metallscheiben auf ein mit Schießpulver präpariertes Ziel aus Ton – wer trifft, darf sich über einen lauten Knall, eine Rauchwolke und jede Menge Applaus (oder Gelächter) freuen. Dazu fließt reichlich Bier. Die rustikale Bar Tejo La Embajada liegt unweit vom Ortszentrum Salentos und ist ein beliebter Treffpunkt für das explosive Spiel.
Mein Hotel-Tipp: Das Coclí Hotel Boutique in Salento ist eine stilvolle Oase im Herzen der kolumbianischen Kaffeeregion. Das kleine Boutique-Hotel überzeugt mit modernem Design, natürlicher Ästhetik und viel Liebe zum Detail.
➜ Coclí Hotel Boutique buchen*Weiterreise:
Von Salento geht’s mit dem Bus weiter nach Medellín – Busse von Flota Occidental (Tickets online kaufen auf Pinbus) fahren mit Zwischenstopp in Pereira. Plane einen vollen Reisetag mit dem Bus ein (ca. 7–9 Stunden). Solltest du nur wenig Zeit zur Verfügung haben, kannst du auch von Armenia aus fliegen. Das geht nonstop mit Avianca und dauert 50 Minuten.
Tag 11–13: Medellín
Medellín hat sich in den letzten 30 Jahren mehr verändert als manch andere Stadt in Hundert. Wo früher Kartelle regierten, herrscht heute Aufbruchsstimmung. Innovation, Kultur, Graffiti, Community-Projekte – die einst gefährlichste Stadt der Welt hat sich zur beliebtesten Kolumbien-Metropole gemausert.
Klar, die Vergangenheit ist spürbar, aber genau das macht den Reiz aus: Medellín ist authentisch, lebendig und wandelbar. Und sie liegt verdammt schön – eingebettet in ein Tal, umgeben von grünen Berghängen, mit mildem Klima und pulsierendem Leben.
Die Must-Sees in Medellin
- Comuna 13 Tour: Eine der beeindruckendsten Ecken der Stadt. Früher No-Go-Area, heute Streetart-Galerie, kulinarische Hot-Spots und Community-Spirit.
- Metrocable fahren: Die Seilbahn ist Teil des öffentlichen Verkehrs und führt in die Hügel der Stadt – für ein paar Pesos bekommst du einen sensationellen Panoramablick.
- Botero Plaza & Museo de Antioquia: Wenn du auf Kunst und Kultur stehst.
- Pueblito Paisa: Ein nachgebautes, typisches Dorf im Paisa-Stil auf dem Hügel Cerro Nutibara, mit weiß getünchten Häusern, Kopfsteinpflaster und Aussichtsturm. Von hier aus hast du einen tollen Blick über Medellín – vor allem zum Sonnenuntergang!
- Abends in El Poblado: Bars, Restaurants, Musik – hier pulsiert das Nachtleben. Aber Achtung: touristisch. Authentischer wird’s in Laureles oder im Zentrum.
Free Walking Tour Tipp:
Die Real City Walking Tour verschafft dir authentische Einblicke der Stadt. Unbedingt im Voraus buchen, da sie sehr beliebt ist.
Persönlicher Hinweis:
Lass dich von alten Klischees nicht abschrecken. Medellín ist heute sicherer als so einige europäische Großstädte – aber wie immer gilt: gesunder Menschenverstand und keine Wertsachen auf nächtlichen Spaziergängen.
Mein Hotel-Tipp: Das 574 Hotel in Medellín ist ein charmantes Boutique-Hotel im trendigen Stadtteil Laureles.
➜ 574 Hotel Medellin buchen*Tag 14: Tagesausflug nach Guatapé
Guatapé ist ein kunterbuntes Juwel im Herzen Antioquias, nur etwa zwei Stunden von Medellín entfernt – und definitiv kein Geheimtipp mehr, aber trotzdem ein absolutes Muss. Das kleine Dorf ist berühmt für seine farbenfrohen Häuser, die mit sogenannten Zócalos verziert sind – liebevoll gestaltete Reliefs, die Szenen aus dem Alltag oder fantasievolle Motive zeigen.
Ein Spaziergang durch die engen Gassen fühlt sich an wie ein Spaziergang durch eine Open-Air-Galerie. Das eigentliche Highlight ist jedoch der Piedra del Peñol, ein gigantischer Felsmonolith, den man über 740 Stufen erklimmen kann. Von oben hast du einen spektakulären Blick auf die umliegende Seenlandschaft – ein Labyrinth aus türkisblauen Wasserarmen und grünen Inseln.
Was du in Guatapé nicht verpassen darfst:
- El Peñol erklimmen – 740 Stufen, die sich lohnen. Der Blick auf die verzweigte Seenlandschaft ist fast kitschig schön.
- Mit dem Boot über den Stausee – am besten unter der Woche, wenn’s leerer ist.
Zurück nach Medellín:
Abends bist du wieder zurück in der Stadt, bereit für die letzte Woche deiner Kolumbienreise: die Karibik ruft.
Weiterreise:
Von Medellín nimmst du einen Flug nach Santa Marta, z.B. mit Avianca.
Woche 3 – Karibik-Vibes, Dschungelpfade & koloniales Flair
Tag 15–16: Minca
Du landest entweder direkt in Santa Marta (Flug ab Medellín, ca. 1 Stunde) oder nimmst notfalls den Bus – das dauert allerdings lange, ermüdende 18 Stunden. Von Santa Marta geht’s per Collectivo oder Mototaxi hoch nach Minca – ein kleines, charmantes Bergdorf in der Sierra Nevada.
Obwohl es in Minca fast immer bewölkt ist und nach Dschungelregen riecht, ist genau das Teil des Charmes: grün, feucht, lebendig. Es ist der perfekte Zwischenstopp zwischen Stadt und Strand.
Das kannst du in Minca machen:
- Wasserfälle entdecken – z. B. der Pozo Azul oder der etwas abgelegenere Marinka-Wasserfall.
- Aussichtspunkt Los Pinos: Für sportliche Wanderer oder Mountainbiker: Der Weg ist steil, aber die Aussicht über den Dschungel bis zur Karibikküste ist spektakulär.
- Yoga & Wellness – viele Unterkünfte und Geschäfte bieten Kurse oder Massagen an.
Mein Hotel-Tipp: Die nachhaltige Sol de Minca Eco Lodge ist ein verstecktes Paradies oberhalb des kleinen Ortes Minca – eingebettet in dichten Dschungel, mit einem atemberaubenden Blick auf die Berge und die Karibikküste.
➜ Sol de Minca Eco Lodge buchen*Tag 17–18: Tayrona-Nationalpark – Das Strandparadies
Von Minca nimmst du den Bus oder ein Taxi zum Tayrona-Nationalpark. Der Park liegt etwa eine Stunde östlich von Santa Marta und gehört zu den landschaftlich spektakulärsten Nationalparks des Landes: dichter tropischer Regenwald trifft auf goldgelbe Strände und türkisfarbenes Meer.
Der Hauptzugang ist der El Zaino-Eingang. Du erreichst ihn mit dem öffentlichen Bus (Richtung Palomino) oder per Taxi/Transfer von Minca oder Santa Marta.
Die bekannteste Wanderung führt vom Eingang El Zaino über verschiedene Strände bis zum Cabo San Juan, dem wohl fotogensten Spot des Parks.
Der Weg dauert etwa 2,5 bis 3 Stunden, je nach Tempo und Fotopausen. Er führt durch dichten Regenwald, vorbei an riesigen Felsbrocken, Affen, Leguanen, Palmenhainen und mehreren Stränden.
Strände entlang der Strecke:
- Cañaveral – rau und wild, hier ist Baden verboten
- Arrecifes – wunderschön, aber starke Strömung
- La Piscina – erster Strand, an dem du gefahrlos schwimmen kannst
- Cabo San Juan – das Postkartenmotiv mit dem Pavillon auf dem Felsen, beliebt zum Schwimmen und Übernachten in Hängematten.
Mein Tipp: Starte möglichst früh – der Park öffnet um 7 Uhr. So hast du noch Ruhe beim Wandern, mildere Temperaturen und bessere Chancen auf ein schattiges Plätzchen am Cabo.
Wichtig zu wissen:
Es herrscht ein Badeverbot an den meisten Stränden wegen starker Strömungen – nicht ignorieren, sonst drohen empfindliche Strafen!
Für ausländische Besucher kostet der Eintritt in den Tayrona Nationalpark aktuell 69.500 kolumbianische Pesos pro Tag in der Nebensaison und 78.000 Pesos in der Hochsaison (Stand Mai 2025). Zur Hochsaison zählen unter anderem die Zeiträume vom 1. bis 15. Januar, die Osterwoche (Semana Santa), 15. Juni bis 15. Juli sowie 15. bis 31. Dezember und alle kolumbianischen Feiertagswochenenden.
Tag 19–21: Cartagena
Das Kolumbien-Finale ist in einer Stadt, die wie gemacht ist für karibische Gelassenheit, Sonnenuntergänge auf Rooftop-Bars und Spaziergänge durch jahrhundertealte Gassen.
Was du in Cartagena machen solltest:
- Die historische Altstadt erkunden – am besten zu Fuß durch die Gassen von San Diego und Centro.
- Das Castillo de San Felipe de Barajas wurde von den Spaniern erbaut, um die koloniale Hafenstadt vor Piraten und Angriffen zu schützen, und gilt als eines der größten Militärbauwerke, das je von den Spaniern in Südamerika errichtet wurde.
- Streetfood probieren – Arepas con Huevo, frische Fruchtsäfte und köstliches Ceviche findest du an jeder Ecke
- Getsemaní entdecken: der hippe Stadtteil mit Graffiti, Streetart und Bars. Unbedingt am Abend vorbeischauen, wenn die Leute zu lauter Musik in den Straßen tanzen.
- Sonnenuntergang an der Stadtmauer – z. B. im Café del Mar oder einfach mit einem kalten Bier to go.
- Bootstrip zu den Islas del Rosario – Tagesausflug oder Übernachtung für das volle Karibikprogramm und türkisfarbenes Wasser.
Mein Cartagena-Tipp:
Die Altstadt ist wunderschön – aber auch teuer und sehr überlaufen. Wer es günstiger (und authentischer) mag, quartiert sich in Getsemaní ein.
Mein Hotel-Tipp: Das Lunalá Hotel Boutique ist ein stilvolles Boutique-Hotel im Herzen von Getsemaní, dem kreativsten Viertel Cartagenas.
➜ Lunana Hotel buchen*Rückreise: Von Cartagena kannst du entweder direkt zurück nach Europa fliegen (z.B. mit KLM über Amsterdam) oder nochmal nach Bogotá – die meisten internationalen Flüge gehen von dort.
Transport in Kolumbien – So kommst du von A nach B
Kolumbien ist ein großes Land. Wer hier drei Wochen unterwegs ist, legt schnell mal über 1.500 Kilometer zurück. Die gute Nachricht: Das Verkehrsnetz ist überraschend gut ausgebaut, und du kommst problemlos von A nach B. Du brauchst nur ein bisschen Geduld, eine ungefähre Planung – und eine ordentliche Portion Flexibilität.
Hier findest du eine Übersicht der wichtigsten Fortbewegungsmittel und was du dabei beachten solltest:
Inlandsflüge
Gerade bei längeren Distanzen – zum Beispiel von Bogotá an die Karibikküste oder von Medellín in die Kaffeeregion – spart ein Inlandsflug Zeit, vor allem bei nur dreo Wochen Urlaub.
Diese Airlines fliegen zuverlässig durchs Land:
- Avianca – die größte und komfortabelste Airline
- LATAM – solide Mittelklasse, meist pünktlich
- Wingo – Billigflieger mit günstigen Preisen, Gepäck und Sitze kosten extra.
Mein Tipp: Flüge möglichst früh buchen, vor allem in der Ferienzeit. Achte beim Preisvergleich darauf, ob Aufgabegepäck enthalten ist – bei Billigflügen kann das schnell teurer werden als gedacht.
Busse
Wer Kolumbien wirklich erleben will, fährt Bus. Die Fernbusse sind zuverlässig, relativ komfortabel und ideal, um die Landschaft zu genießen oder auch einfach mal die Augen zuzumachen. Viele Routen werden sowohl tagsüber als auch nachts angeboten – Letzteres spart eine Übernachtung, perfekt, wenn du mit wenig Budget reist.
Die besten Anbieter für Langstreckenfahrten:
- Expreso Bolivariano – guter Standard, pünktlich und landesweit unterwegs
- Expreso Brasilia – besonders stark im Norden und an der Karibikküste
- Copetran – deckt viele Routen ab, oft günstiger
- Flota Occidental, Berlinas oder Rápido Ochoa – gut auf kürzeren Strecken
Fast alle Anbieter bieten verschiedene Komfortklassen, von „normal“ (einfacher Sitz, ohne Service) bis hin zu „Ejecutivo oder „VIP“ (mit verstellbaren Liegesitzen und Snacks). Was alle Klassen gemeinsam haben: Klimaanlagen, die voll aufgedreht sind. Also: Pullover, Schal und eventuell Socken einpacken.
Tickets buchen:
Geht online über Plattformen wie busbud.com, Pinbus oder redbus.co, oder direkt an den Busterminals – gerade bei kurzfristigen Fahrten oft günstiger. Plane bei Überlandfahrten immer etwas Zeitpuffer ein, denn Staus, Regen oder spontane Straßensperrungen sind in Südamerika keine Seltenheit.
Innerstädtische Fortbewegung
In den Städten ist der Verkehr oft chaotisch, aber es gibt viele günstige Möglichkeiten, sich fortzubewegen.
Taxi-Apps:
In Bogotá, Medellín, Cali und Cartagena funktionieren Uber, InDriver, DiDi und teilweise Cabify.
Normale Taxis:
Vorsicht bei der Abrechnung: Taxis haben oft keine Taxameter. Immer vorher den Preis absprechen oder per App bestellen, dann gibt’s keine Überraschungen. Und bitte niemals einfach nachts irgendwo in ein Taxi steigen, das nicht über eine App oder ein Hotel vermittelt wurde.
Busse & Transportsysteme:
- Bogotá: TransMilenio – ein Schnellbussystem mit eigenen Spuren, günstig, aber zu Stoßzeiten extrem voll.
- Medellín: Einziger Ort in Kolumbien mit U-Bahn – modern, effizient und sicher. Auch die Seilbahnen gehören zum Netz.
- Kleinbusse/Collectivos: Fahren meist feste Routen durch Stadtviertel oder auf Kurzstrecken zwischen Orten. Billig, oft unübersichtlich – aber charmant, wenn man den Durchblick hat.
- Mototaxis: Vor allem in kleineren Orten, an der Karibikküste oder in Bergregionen wie Minca beliebt. Nur für Mutige oder kurze Strecken.