In San Pedro de Atacama, dem Tor zur Atacama Wüste, wimmelt es von Hotels aller Art. Doch 4 Kilometer außerhalb des Orts befindet sich versteckt in den Bergen des Catarpe-Tal ein ganz besonderes Kleinod – die Alto Atacama Desert Lodge & Spa.
Ich fliege von Santiago de Chile in die Stadt der Minenarbeiter – Calama. Am Flughafen in Calama werde ich von einer Mitarbeiterin des Hotels begrüßt. Es geht mit dem Shuttle immer tiefer in die Wüste bis nach San Pedro de Atacama. Allein der Weg dorthin ist schon spektakulär. Die rotbraune, unwirkliche Landschaft und die mächtigen, mit Schnee behangenen Andengipfel im Hintergrund.
Kurz vor der Stadt fährt man auch sogleich durch das Valle de la Luna und bekommt einen ersten Eindruck, was einen hier an sagenhaften Landschaften erwartet. Das Mondtal hat seinen Namen zurecht. Hier finden sich skurrile Steinformationen, die so ähnlich wohl auch auf dem Erdtrabanten zu finden sind. Wir lassen das Mondtal und auch San Pedro hinter uns und fahren entlang des Flusses San Pedro auf einer kleinen steinigen Straße in Richtung Alto Atacama Lodge.
Ankunft in der Alto Atacama Lodge
Allein die Lage des Alto Atacama ist sensationell. Eingebettet in die surreale Gegend des Catarpe-Tal schmiegt sich das Hotel in den Lauf des Tals hinein. Man merkt sofort, dass man sich Gedanken gemacht hat, das Hotel bestmöglich in die Natur zu integrieren. Ich mache mich gleich nach dem Check-In an die Erkundung des Hotels. Es ist einzigartig in seiner opulenten Einfachheit, in der Verwendung lokaler Materialien und handgefertigter Artefakte und seinem Dekor, das die Abgeschiedenheit und Einzigartigkeit des Ortes, an dem es sich befindet, von ganzem Herzen umfasst.
Die von der lokalen Architektur beeinflussten terrakottafarbenen Gebäude sind Teil des andinen Konzeptes, das von der Landschaftsarchitektin und Botanikerin Veronica Poblete entworfen wurde. Das Konzept verwendet lokale Flora und alte landwirtschaftliche Techniken, die mit der ökologischen Nachhaltigkeit und der starken Verbindung zur lokalen Kultur, die das Hotel entwickelt hat, in Einklang stehen.
Das Gelände verfügt über mehrere voneinander getrennte Adobe Gebäude, freundliche Lamas, und sechs herrliche Außenpools, zwei davon beheizt, die geniale Ausblicke über den Fluss und die felsigen Berge bieten. Es ist die Art von Hotel, das ein Ziel an sich ist und in dem man sich gleich rundum wohl und geborgen fühlt.
Die Zimmer in der Alto Atacama Lodge
Vor lauter Begeisterung über die Lage und das schöne Aussengelände nahm ich das Zimmer erst ein wenig später genauer unter die Lupe. Aber auch hier kann sich das Alto Atacama durchaus sehen lassen. Alle Zimmer zeichnen sich durch natürliche Texturen und Farbtöne aus und vermitteln eine entspannende Atmosphäre, die sich bereits beim Betreten bemerkbar macht.
Rustikal und doch luxuriös, verleihen die lokal gewebten Wandteppiche und Decken der ansonsten pastellfarbenen Optik einen Hauch von Farbe. Jede der 42 Suiten verfügt über einen Außenbereich mit einer einladenden Sitzecke mit Blick auf den Fluss und die Berge. Das Badezimmer hat eine Regendusche und auch hochwertige Pflegeprodukte stehen bereit.
Welchen Ausflug hättest du denn gerne?
Nachdem meine erste Neugier gestillt war, ging es an die Planung der Touren. Die sind beim Alto Atacama nämlich im Preis inklusive und werden mit einer Mitarbeiterin mit jedem Gast individuell besprochen. Ich entschied mich für eine astronomische Tour am Abend und einem Trekking durch das Mondtal am nächsten Vormittag.
Das Alto Atacama besitzt nämlich ein hauseigenes Teleskop auf einer Anhöhe nahe des Hotels. Hier stehen schwenkbare Liegen und Decken bereit, die das Sterne gucken besonders angenehm machen. In der Wüste kann es nachts nämlich ziemlich frisch werden. Um Punkt 21.30 Uhr ging es über Stufen auf einen Hügel, wo das Teleskop bereits startklar war. Ich lernte viel über die verschiedenen Sternkonstellationen, Sternbilder und Galaxien. Besonders spannend war der Blick auf den Saturn mit seinem unverwechselbaren Ring.
Am nächsten Morgen ging es nach dem ausgiebigen Frühstücksbuffet zum Trekking ins Valle de la Luna. Unser Guide erklärte die Entstehung des Tals und führte uns durch das kuriose Labyrinth aus rotem Fels und Salz.
Andine Köstlichkeiten im Restaurant
Nach den eindrucksvollen Touren meldete sich auch schon der Hunger. Im zum Hotel gehörenden Restaurant Ckelar wurde das Mittags- und Abendmenü aufgetischt. Man kann als Hotelgast ein 3-Gänge-Menü auswählen, das mit lokalen Produkten gezaubert wird. Es gibt köstliche Gerichte auf hohem Niveau, wie z.B. Lammbraten, gebratener Merluza (Seehecht) und leckere Nachspeisen wie die warme Schokoladen-Tarte oder das Rote Früchte Baiser mit Eis. Sehr lecker!
Das Restaurant arbeitet eng mit lokalen Produzenten zusammen, die es ermöglichen, frische, biologische Produkte zu liefern, die von den Köchen zu kleinen Kunstwerken veredelt werden. Auf diese Weise wird auch der lokalen Wirtschaft in der strukturschwachen Gegend etwas zurückgegeben.
Gekocht wird unter anderem mit lokal angebauten Socaire-Kartoffeln, einheimischen Quinoa und den süßen Früchten des Chañar-Baums.
Für einen Aufenthalt im Alto Atacama zahlt man etwa 1000€ pro Person / Nacht. Das klingt erstmal viel, allerdings sind auch folgende Leistungen im Preis inbegriffen, die man sonst bei einer Reise in die Atacama Wüste zusätzlich zur Unterkunft extra zahlen müsste:
- Shuttle vom Flughafen Calama zum Hotel und zurück
- Tägliche Ausflüge, die man individuell wählen kann
- großes Frühstücksbuffet
- 3-gängiges Mittags- und Abendmenü mit Getränken
- Spa Bereich mit Whirlpool, Sauna und Dampfraum
- Open Bar bis 23 Uhr
- Mountainbikes gratis für den Aufenthalt
- Kostenfreie Transfers zwischen San Pedro de Atacama und dem Hotel
Ich kann dir das Alto Atacama wärmstens ans Herz legen, wenn du vor hast, die Atacama Wüste zu bereisen und Wert auf außergewöhnliche Unterkünfte mit Wohlfühlcharakter legst.
Alto Atacama Desert Lodge & Spa buchen*Ich wurde von der Alto Atacama Desert Desert Lodge für meinen Aufenthalt unterstützt. Meine Meinung bleibt davon jedoch unberührt.
2 Kommentare
Ich wollte mir gerade den Luxus gönnen, aber der Preis liegt bei 1.000 Euro pro Nacht, nicht für 3 Tage. Viele Grüße aus Antofagasta
Habe ich geändert, danke für den Hinweis 🙂