„So wie Thailand vor 40 Jahren“, sagte Manni zu mir, als wir an einem der einsamen, weiten schwarzen Sandstrände in Nuqui saßen und das Meer beobachteten. Er fügte hinzu: „Präge dir diesen Ort ganz genau ein, er wird nicht mehr lange so bleiben, genau wie Thailand, Bali und co.“
Wohlgemerkt, Manni arbeitet seit über 30 Jahren als Flugbegleiter bei der Lufthansa und hat schon sehr viel von der Welt gesehen. Also weiß er, wovon er spricht. Das war 2023, als ich selbst Kolumbiens Paradies – ähm, Pazifikküste – kennenlernte. Was du wissen musst: Erst seit etwa fünf Jahren ist Kolumbiens Pazifikküste touristisch erschlossen, also noch ein echter Geheimtipp.
Aber klar, im Umkehrschluss gibt es dazu auch noch nicht so viele Informationen (wie denn auch, es waren ja noch nicht so viele Reiseblogger, Influencer und Co. da). In diesem Artikel verrate ich dir alles über das Pazifik-Paradies Nuquí und gebe dir Tipps für deine Reiseplanung.

Kolumbiens Pazifikküste: Nuqui, Bahia Solano und Ladrilleros
Zu deiner Orientierung: Die Pazifikküste erstreckt sich von Tumaco an der Grenze zu Ecuador bis zum Darien-Dschungel an der Grenze zu Panama. Der dichte Dschungel, die unberührte Natur und die wilden Gewässer gehören zu den artenreichsten Regionen der gesamten Erde. Kaum zu glauben, dass von den insgesamt 1.448 km Küstenlinie unter den Reisenden bisher nur Ladrilleros bei Buenaventura, Bahia Solano und Nuquí mehr oder weniger bekannt sind.
Doch mir hat besonders das kleine Fischerdorf Nuquí angetan. Deshalb erfährst du in diesem Artikel alles, was du über Nuquí wissen solltest – von der Anreise über die Unterkünfte bis hin zu dem, was du auf keinen Fall verpassen darfst. In diesem Sinne: Welcome to paradise.
Nuqui – das Fischerdorf und seine Strände
Jeder spricht immer von Nuquí. Es gibt sogar ein Lied von der berühmten kolumbianischen Band Choquitown mit dem Titel „Nuquí“. Hier singen sie: „Yo ya me voy tras de ti a las playas de Nuquí“, was übersetzt heißt: „Ich folge dir an die Strände von Nuquí“.
So wie es der Songtext sagt, ist es auch: Du kommst zwar in Nuquí an, aber tatsächlich bleibst du nicht dort, sondern gehst weiter an die Strände von Nuquí. Natürlich kannst du auch in Nuquí bleiben, aber es ist ein kleines Fischerdorf, in dem nicht viel passiert und das leider auch nicht den schönsten Strand hat.
Einmal in Nuquí angekommen, kannst du entweder mit dem öffentlichen Speedboat (aka Taxi), das einmal täglich um 13 Uhr vom Touristenhafen abfährt, für 65.000 COP (ca. 16 €) die Strände von Nuquí ansteuern. Sag dem Bootsfahrer einfach, in welches Dorf oder zu welcher Unterkunft du gebracht werden möchtest.
Viele Unterkünfte organisieren auf Wunsch auch einen privaten Bootstransfer direkt vom Flughafen zur Unterkunft – am besten vorher kurz abklären. Denn das Boot ist nicht nur das Haupt-, sondern eigentlich das einzige Verkehrsmittel ab Nuquí.
Meine Empfehlung zum Übernachten: Termales, Nuqui
Die Strände von Guachalito, Coquí, Joví, Termales und Morromico zählen zu den Schönsten von Nuquí. Als Übernachtungsort würde ich dir auf jeden Fall das Dorf Termales empfehlen. Termales ist ein kleines, buntes und freundliches Dorf, das eine Strandbar mit einer tollen Aussicht bietet, wo du abends auch einen leckeren Cocktail zum Sonnenuntergang trinken kannst.
Außerdem ist Termales für mich einer der besten Ausgangspunkte, um die Umgebung zu erkunden. Und keine Sorge, du wirst die anderen Dörfer und Strände auf jeden Fall auch kennenlernen.
Wie komme ich nach Nuqui und an die Pazifikküste?
Ganz einfach, denn es gibt nur eine Antwort: Mit dem Flugzeug. Genauer gesagt mit einer kleinen Propellermaschine vom Medellin kleinen Stadtflughafen Aeropuerto Olaya Herrera aus. Es gibt keine Straße, die Nuqui mit dem Rest des Landes verbindet.
Du startest von Medellín aus und hast übrigens nach dem Start die beste Aussicht über die Stadt, bevor du über den dichten Dschungel fliegst. Schon die Anreise ist ein Abenteuer für sich, das du nie wieder vergessen wirst.
Diese Airlines fliegen aktuell nach Nuquí und an die Pazifikküste:
- Moon Flights – kleinere Airline, auch für Charterflüge interessant.
- Satena – staatliche Airline mit solider Zuverlässigkeit.
- Clic Air – bietet oft die günstigsten Tarife und fliegt mit etwas größeren Maschinen.
- Pacífica Travel – spezialisiert auf Inlandsflüge an die Pazifikküste.
Für die Flugkosten (Hin- und Rückflug) kannst du ca. mit ca. 100 bis 150 € rechnen. Wichtiger Hinweis: Auch wenn die Fluglinie Clic auf den ersten Blick einige Vorteile bietet, würde ich von dieser Fluglinie tatsächlich abraten. Flüge werden häufig ohne Ankündigung auf einen anderen Tag verlegt, und in den meisten Fällen wirst du darüber nicht einmal ausreichend informiert. Selbst die Hoteliers vor Ort raten davon ab.
Die Fluglinie, mit der ich immer fliege und die ich als äußerst zuverlässig empfinde, ist Moonflights. Ich kann sie euch nur wärmstens empfehlen!
Unterkünfte in Termales, Nuqui
El Vijo: Meine absolute Herzensempfehlung sind die Surf-Bungalows von El Vijo, geführt von dem herzlichen Pärchen Carlos und Bea. Etwas außerhalb des Dorfs Termales, etwa 15 Gehminuten entfernt, findest du hier eine wahre Oase der Ruhe. Übernachte in den gemütlichen, rustikalen Holz-Bungalows, lausche den Wellen direkt vor deiner Tür und genieße den atemberaubenden Sternenhimmel. Für mich ist das der perfekte Rückzugsort und das schönste Zuhause am Pazifik.
➜ El Viejo buchen*Cabaña Tellin: Wenn du lieber mitten im Ort sein möchtest und trotzdem die entspannten Surfer-Vibes genießen willst, kann ich dir das Surfhaus wärmstens empfehlen. Hier erwartet dich eine lockere Atmosphäre mit direktem Zugang zum Meer – perfekt, um in die Surferstimmung einzutauchen.
➜ Cabaña Tellin buchen*Chowa Lodge: Für alle Selbstversorger, die lieber ein privates Airbnb bevorzugen und Wert auf Ruhe legen, ist die Chowa Lodge eine absolute Empfehlung. Dieses kleine Traumhaus direkt am Strand verfügt über eine Outdoor-Küche, ein großzügiges Bad und jede Menge Charme.
Highlights in Nuqui und Umgebung
So nachdem du dich jetzt orientiert hast, folgen meine absoluten Highlights in Nuqui und Umgebung:
1. Walbeobachtungen
Das wohl eindrucksvollste Erlebnis an der Pazifikküste Kolumbiens ist die Begegnung mit den majestätischen Buckelwalen, die jedes Jahr zwischen Juni und Oktober durch den warmen Golf von Tribugá ziehen. Hierher kommen sie, um sich zu paaren oder ihre Kälber zur Welt zu bringen. Nicht umsonst wird diese geschützte Bucht auch liebevoll der „Kreißsaal der Wale“ genannt.
Eine Walbeobachtungstour gehört hier zum Pflichtprogramm – mit dem Boot geht es hinaus auf den Ozean, wo du mit etwas Glück Zeuge wirst, wie ein Buckelwal aus dem Wasser springt oder ein Kalb dicht an seiner Mutter durchs Meer gleitet.
Aber auch außerhalb der Touren stehen die Chancen gut: Nicht selten sieht man Wale bereits bei einer ganz normalen Bootsfahrt zwischen den Dörfern oder sogar vom Strand aus. Egal, wann und wo du sie entdeckst – der Anblick dieser sanften Riesen bleibt unvergesslich. Gänsehaut ist garantiert.
2. Surfen an Kolumbiens bestem Surf-Spot
Surfer*innen aufgepasst! Kolumbien ist zwar nicht unbedingt als Surfdestination bekannt, aber wenn du dennoch auf der Suche nach guten Wellen bist, ist Termales der Place-to-be in Kolumbien.
In Cabo Corrientes (nahe Termales) findest du Kolumbiens bekannteste Welle – aber Achtung: Sie ist nur für Profis geeignet. In Termales hingegen sind die Wellen perfekt für Anfänger bis Fortgeschrittene. Und wer weiß? Vielleicht hast du Glück und siehst beim Surfen sogar Wale springen. Klar, sie sind zwar weiter draußen, aber dennoch gut sichtbar. In der Hauptsaison ist das in Termales tatsächlich keine Seltenheit. Uns ist genau das auf der letzten Gruppenreise passiert.
Weniger extrem, aber mindestens genauso faszinierend ist das Surfen direkt bei Termales. Die Strände rund um das kleine Dorf bieten je nach Gezeitenlage ideale Bedingungen für Anfänger und Fortgeschrittene. Besonders in den frühen Morgenstunden ist das Line-up oft menschenleer – du surfst praktisch alleine, mit Blick auf die dschungelbewachsenen Hügel im Rücken und den endlosen Pazifik vor dir.
3. Küstenwanderung von Termales nach Guachalito
Die ewig langen, schwarzen Sandstrände von Termales und Umgebung eignen sich hervorragend für eine Küstenwanderung. Der schönste Abschnitt führt von Termales nach Guachalito. Je nach Anzahl der Fotostopps – und wir haben viele gemacht, da es einfach so viele Postkartenmotive gab – kannst du die atemberaubende Landschaft in vollen Zügen genießen. Und das Beste: Wenn es zu heiß wird – was sicherlich passieren wird – kannst du jederzeit eine erfrischende Badepause einlegen.
Wichtig: Die Gezeiten an der Pazifikküste sind nicht zu unterschätzen. Bei Flut sind manche Strandabschnitte komplett unpassierbar oder nur schwer begehbar. Informier dich also unbedingt in deiner Unterkunft nach den aktuellen Ebbe- und Flutzeiten, bevor du losgehst. So vermeidest du unangenehme Überraschungen und kannst den Weg sicher genießen.
4. Viche Tour mit Diego
In Guachalito angekommen, würde ich dir auf jeden Fall die Viche-Tour inklusive Verkostung bei Diego empfehlen. Viche ist der Rohrzuckerschnaps der Pazifikküste, ähnlich wie Aguardiente im Rest Kolumbiens. Diego zählt zu den besten und bekanntesten Viche-Herstellern am Pazifik. Wenn du in Guachalito ankommst, frag einfach nach Diego – er ist überall bekannt.
Bei einem Rundgang durch seine Finca zeigt er dir den gesamten Herstellungsprozess des Schnapses – und am Ende darf natürlich auch verkostet werden. Außerdem kannst du hier kleine Schnapsflaschen als Mitbringsel erwerben. Preis pro Person: 20.000 COP (ca. 4 €)
5. Schildkröten ins Meer entlassen
Nicht nur die Wale kommen in den Monaten von Juni bis Oktober hierher, um ihre Babys zur Welt zu bringen – auch die Meeresschildkröten legen in dieser Zeit ihre Eier ab. Diese werden von verschiedenen Aufzuchtstationen vor natürlichen und menschlichen Feinden geschützt und nach dem Schlüpfen ins Meer entlassen.
Die Befreiung der Schildkröten findet meist am frühen Morgen statt, da die Schildkrötenbabys nachts schlüpfen. Du kannst dich für die Befreiung anmelden (am besten in Absprache mit deiner Unterkunft) und live dabei sein, wenn viele kleine Schildkröten ihren Weg ins Meer antreten.
Was du wissen solltest: Die Schildkröte ist mein absolutes Lieblings- und zugleich Krafttier. Mit der Teilnahme an einer solchen Befreiung habe ich mir einen Kindheitstraum erfüllt – es war einer der schönsten Momente auf meinen Reisen.
6. Wanderung zu 4 Encantas
An der Pazifikküste gibt es unzählige Wasserfälle und Flüsse, die ins Meer münden. Einer der ganz besonderen ist der Wasserfall „4 Encantos“, was übersetzt „Vier Zauber“ bedeutet – die vier Wasserfälle des Zaubers.
Doch Achtung: Diese Tour darfst du nur mit einem lokalen Guide unternehmen. Wer sich unerlaubt allein auf den Weg macht und erwischt wird, riskiert ein Bußgeld – und das aus gutem Grund. Das Gelände ist abgelegen, stellenweise rutschig und ökologisch sensibel. Außerdem führt der Weg durch Privatgelände und Schutzgebiete.
Die gute Nachricht: Die geführte Tour ist nicht nur sinnvoll, sondern auch erschwinglich – und obendrein richtig spannend, denn unterwegs lernst du vom Guide jede Menge über Pflanzen, Tiere und das Leben im Dschungel.
Hier die aktuellen Preise für die Tour:
- Alleinreisende: 100.000 COP (ca. 25 €)
- Zu zweit: 50.000 COP pro Person
- Ab drei Personen: 45.000 COP pro Person
Start ist immer morgens um 8:30 Uhr, Treffpunkt ist entweder deine Unterkunft oder ein vereinbarter Punkt im Dorf. Du kannst die Tour ganz unkompliziert direkt bei deiner Lodge oder dem Hotel buchen, oft schon am Vorabend. Die Guides stellen dir auch Gummistiefel zur Verfügung – und die wirst du definitiv brauchen! Der Pfad ist matschig, führt durch Flussläufe und über rutschige Felsen. Die Tour dauert etwa 4 Stunden und endet wieder im Dorf.
Wichtiger Hinweis: Flipflops oder Sandalen sind absolut ungeeignet. Pack am besten auch Insektenspray, eine wasserdichte Tasche für dein Handy und ausreichend Trinkwasser ein. Am Ende der Wanderung wartet eine wohlverdiente Erfrischung: Ein Sprung in die natürlichen Pools unter dem Wasserfall – ein Moment, den du so schnell nicht vergisst.
Unser Tipp: Gönn dir ein leckeres Mittagessen in der kleinen „Posada La Sirena Negra“. Viel Auswahl gibt es in Termales nicht, daher ist es sinnvoll, schon vor der Tour Bescheid zu geben, was du gern essen möchtest. So steht dein Teller bereit, wenn du hungrig zurückkommst – meist gibt es frisch gefangenen Fisch, Reis, Kochbananen und Salat, ganz klassisch kolumbianisch.
7. Besuch der heißen Quellen von Termales
Im Anschluss wartet das nächste Highlight: die heißen Quellen, nach denen das Dorf benannt ist. „Termales“ bedeutet wörtlich übersetzt „Thermale“, und genau das bekommst du hier: natürliche geothermale Pools mitten im Grünen, perfekt zum Entspannen nach einer langen Wanderung. Je nachdem, aus welcher Richtung du kommst, findest du die Thermalquellen:
- Von der Dorfmitte aus: ganz am Ende der Hauptstraße, links den Hügel hinauf
- Oder wenn du aus Richtung Guachalito kommst: direkt am Ortseingang rechts hoch
Falls du unsicher bist – frag einfach jemanden im Dorf. Die Locals sind freundlich und zeigen dir gern den Weg. Vor Ort kannst du stundenlang verweilen. Am angenehmsten ist es morgens oder tagsüber, wenn es noch ruhig ist. Gegen Abend wird es voller, da auch viele Einheimische nach Feierabend zum Baden kommen.
Extra-Tipp: Vor Ort werden sogar Massagen in kleinen Hütten am Rand der Quellen angeboten – ideal, wenn du deinen müden Muskeln etwas Gutes tun willst. Unbedingt vorher reservieren, zum Beispiel über deine Unterkunft.
Wichtiger Hinweis: Auch wenn alles sehr entspannt wirkt – die Thermalquellen sind ein Gemeinschaftsprojekt der Dorfbewohner und helfen, das Leben im abgelegenen Termales zu finanzieren. Der Eintritt liegt aktuell bei 20.000 COP (ca. 5 Euro) und ist jeden Peso wert. Bitte achte darauf, wirklich zu zahlen – das Dorf ist klein, und fehlende Beiträge fallen schnell auf.
8. Jovi
Das Dorf Jovi, genauer gesagt der Fluss Jovi, ist auf jeden Fall ein Ort, den du nicht verpassen solltest. Noch wichtiger ist jedoch das Mittagessen bei „Donde Irma“, das meiner Meinung nach das beste am Pazifik ist.
Je nachdem, wann du in Joví ankommst, kannst du vor oder nach dem Essen eine geführte Tour mit dem Kanu flussaufwärts unternehmen. Die Fahrt ist ein echtes Erlebnis: Du gleitest fast lautlos durch den Fluss, vorbei an dichtem Dschungel, mit Vogelrufen und Libellen über dem Wasser. Nach einer Weile ist Schluss mit paddeln – dann geht es zu Fuß weiter.
Das Ziel: der Wasserfall von Joví. Dort kannst du nicht nur baden, sondern mit etwas Mut sogar den Wasserfall selbst hochklettern – über natürliche Felsstufen und glitschiges Gestein, direkt neben der herabstürzenden Gischt. Abenteuerfeeling garantiert!
Restaurants-Tipps in Nuqui
Eins vorab: Ich würde dir eigentlich immer eine Vollverpflegung oder zumindest Frühstück und Abendessen in deiner gebuchten Unterkunft empfehlen, da die Versorgung und das Angebot an Restaurants an der Pazifikküste nicht mit einer Stadt oder der kolumbianischen Karibikküste zu vergleichen ist.
In den meisten Unterkünften kannst du auch als Gast zum Essen kommen, dies muss allerdings immer vorangekündigt werden. Also vorher reservieren. Die einfachste zu bekommende Mahlzeit ist das Mittagessen, und hierfür kann ich dir folgende Restaurants empfehlen.
- Poleo: Das versteckte, kleine Restaurant mit gerade mal 18 Plätzen bietet ein tolles Ambiente mitten im Dschungel und eine kreative Fusionsküche. Ein absolutes kulinarisches Highlight. Wichtig: Reservierung erforderlich.
- Posada el Esfuerzo (donde Nena): Dona Nena ist tatsächlich für ihre Kochkünste an der ganzen Pazifikküste bekannt. Auch wenn du hier nicht übernachtest, kannst du dich bei ihr für ein Mittagessen anmelden und ihre Kochkünste selbst beurteilen. Hier wirst du die typischen kolumbianischen Küstengerichte (Fisch, Kokosreis, Kochbananen und Reis) serviert bekommen. Falls du selbst gerne kochst, kannst du bei Nena sogar einen Kochkurs machen.
- Käse- und Thunfisch-Empanadas: Frage in Termales nach den besten Käse- und Thunfisch-Empanadas, und jeder weiß Bescheid und kann dir den Weg zeigen. Diese solltest du auf keinen Fall verpassen.
Die beste Reisezeit für Nuqui
Die beste Reisezeit für Nuquí ist tatsächlich die Regenzeit von Juni bis September, wenn die Wale vorbeiziehen und die Schildkröten ihren Nachwuchs zur Welt bringen. Im Mai und Oktober kannst du auch bereits Glück haben und die Wale sehen, aber es ist schon Teil der Nebensaison, dafür aber etwas günstiger.
Die Trockenzeit von Januar bis April ist etwas sonniger, aber es wird trotzdem regnen, und es gibt bessere Wellen für die Surfer unter uns. Ich war das erste Mal im Februar dort und war auch ohne Wale komplett hin und weg. Die Monate November und Dezember solltest du tatsächlich vermeiden, da es hier oft den kompletten Tag durchregnet.
Wie viel Zeit brauche ich für Nuqui und Umgebung?
Meine ganz klare Empfehlung: mindestens fünf Tage – besser noch länger. Denn an der Pazifikküste Kolumbiens ticken die Uhren langsamer, und das ist auch gut so. Zwischen Dschungelwanderungen, Surf-Sessions, Walbeobachtungen und entspannten Stunden in der Hängematte verfliegt die Zeit wie im Flug. Und ganz ehrlich: Kaum ein Ort lädt mehr dazu ein, einfach mal zu bleiben und zu entschleunigen.
Wenn du nur fünf Tage Zeit hast, solltest du dir am besten eine Unterkunft suchen, die dir schon vorab bei der Programmplanung hilft – oder gleich ein All-Inclusive-Paket buchen. Viele Lodges bieten durchdachte Kombis aus Aktivitäten, Verpflegung und Transport an. Ein gutes Beispiel ist El Vijo, wo du zwischen Surf-, Yoga- und Abenteuerpaketen wählen kannst – perfekt für alle, die viel erleben wollen, ohne sich um die Organisation kümmern zu müssen.
Wenn du zeitlich etwas flexibler bist, kannst du hier durchaus mehr Zeit verbringen, und es wird dir nicht langweilig werden. Es ist ein wunderbarer und magischer Ort, um sich zu entspannen, die Natur zu genießen, die Batterien aufzuladen und gleichzeitig viele Abenteuer zu erleben, die du nie vergessen wirst.
Reisetipps: Was du über Kolumbiens Pazifikküste wissen solltest
Kolumbiens Pazifikküste gehört zu den feuchtesten und regenreichsten Gebieten der Welt. Daher wird es heiß, schwül, und auch der Regen kommt nicht zu kurz. Sei also kleidungstechnisch darauf vorbereitet, das hier tropisches Wetter herrscht.
Gesundheit und Malaria
Die Region zählt zu den Malaria-Risikogebieten Kolumbiens – das bedeutet nicht, dass du automatisch erkrankst, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht. Ich persönlich bin bisher glücklicherweise verschont geblieben, trotzdem gilt: Schutz ist wichtig.
Trage vor allem in den frühen Morgen- und Abendstunden lange, helle Kleidung, idealerweise mit Anti-Mücken-Imprägnierung. Spezielle Moskitokleidung kann ebenfalls sinnvoll sein, besonders bei längeren Wanderungen durch den Dschungel. Und natürlich: Mückenspray mit DEET oder Icaridin gehört unbedingt ins Gepäck. Ob eine Malaria-Prophylaxe für dich sinnvoll ist, solltest du vor der Reise mit einem Arzt besprechen.
Leitungswasser solltest du nicht trinken. Greif auf abgefülltes Wasser zurück oder nutze einen Wasserfilter bzw. Micropur-Tabletten. Sei vorsichtig mit rohen Speisen (besonders Meeresfrüchten) in einfachen Lokalen. In den meisten Lodges wird jedoch sehr hygienisch gekocht. Obst am besten selbst schälen, Salate meiden, wenn du empfindlich bist.
In Nuquí gibt es nur eine kleine Gesundheitsstation, die einfache Behandlungen durchführen kann. Für ernsthafte Fälle müsste man nach Bahía Solano oder Medellín ausgeflogen werden – das dauert!
Internet & mobiles Netz
Wer auf mobiles Internet angewiesen ist, sollte wissen: Die Verbindung ist an der Pazifikküste oft instabil oder gar nicht vorhanden. Das beste Mobilfunknetz in der Region bietet aktuell „Claro“, allerdings gibt es auch hier regelmäßig Funklöcher – vor allem in den Dörfern außerhalb von Nuquí. Viele Unterkünfte verfügen nicht über WLAN, oder es funktioniert nur sehr eingeschränkt. Wenn du auf Internet angewiesen bist, kläre am besten schon vorab bei der Buchung, ob die Unterkunft überhaupt Netz oder WLAN hat.
Bargeld & Bezahlung
An der Pazifikküste läuft fast alles nur mit Bargeld. Kartenzahlung ist die absolute Ausnahme, und selbst wenn sie theoretisch möglich ist, können hohe Gebühren anfallen oder das Terminal funktioniert gerade nicht.
Mein Tipp: Hebe ausreichend Bargeld bereits in Medellín ab, am besten in größeren Scheinen, aber auch ein paar kleinere für Trinkgelder und Snacks. In Nuquí selbst gibt es einen Bankautomaten, doch der ist oft leer, außer Betrieb oder akzeptiert nicht alle Karten – darauf solltest du dich besser nicht verlassen.
Mein Fazit/ Gruppenreise
Nuquí ist einer meiner absoluten Lieblingsorte in ganz Kolumbien. Es ist einfach ein magischer Ort, an dem die Natur noch unberührt ist. Die indigene, schwarze und kolumbianische Kultur verschmelzen hier harmonisch miteinander und leben friedlich zusammen. Ein so vielfältiger Ort, sei es in Bezug auf die Natur oder die Kulturen. Und das Beste: Du hast dieses Paradies fast für dich allein.
Meine Empfehlung: Reise so schnell wie möglich in dieses Naturparadies. Wie schon Manni zu mir sagte: „Wer weiß, wie lange es noch so unerschlossen, unberührt und untouristisch bleiben wird.“
Du bist jetzt angefixt und willst dieses Paradies auch kennenlernen – am besten sofort? Dann schließe dich meiner kleinen, aber feinen Gruppenreise im September 2025 an. Selbstverständlich werden wir alle beschriebenen Highlights von Nuquí erleben und noch vieles mehr entdecken.
Du willst mehr über meine Gruppenreise erfahren? Dann einmal hier entlang: Kolumbiens wilde Pazifikküste.