In Südamerika wimmelt es nur so von schönen Nationalparks. Ob hohe Berglandschaften, grüne Urwälder oder eisige Gletscherregionen – für jeden Naturfreund ist auf meinem Herzenskontinent das Passende dabei.
Ich habe 11 meiner lieben Reiseblogger Kollegen gebeten, mir ihren Favoriten unter den Nationalparks in Südamerika zu verraten. Hier kommen also einige der schönsten Parks, die du unbedingt auf deiner Reise durch Südamerika besuchen solltest:
Argentinien | Los Glaciares Nationalpark
Ganz im Süden von Argentinien befindet sich der größte Nationalpark des Landes: Los Glaciares. Der Park umfasst den argentinischen Teil des südpatagonischen Eisfeldes und bietet damit zahlreiche Möglichkeiten für atemberaubende Ausflüge. Während der Norden des Parks perfekt für Wanderer geeignet ist, wird der Süden von einem Highlight zum Anschauen dominiert: dem Perito Mereno Gletscher.
Der Gletscher befindet sich rund 80 Kilometer von El Calafate entfernt, die du entweder per Autostopp, Mietwagen oder mit einer organisierten Tour überbrücken kannst. Der Ausblick auf den sehr aktiven Gletscher ist unbeschreiblich: Immer wieder brechen riesige Eisstücke ab und krachen mit Getöse ins unglaublich blaue Wasser. Der Perito Merino Gletscher ist der einzige Bereich des Nationalparks, für den du Eintritt zahlen musst. Aktuell (Juni 2018) liegt dieser bei 600 Pesos (ca. 21 Euro)
Wenn du deine Beine dann aber doch ein bisschen mehr bewegen willst, solltest du dich in einen Bus nach El Chaltén setzen. Das kleine Dorf liegt direkt am Rand des nördlichen Teil des Nationalparks und auch die Wanderwege beginnen direkt am Dorfrand. Am beliebtesten sind die Wege zur Laguna Torre und der Laguna de los Tres. Beide Aussichtspunkte lassen sich sehr gut mit einer Art Rundweg und ein oder zwei Übernachten auf den kostenfreien Campingplätzen im Park kombinieren.
Die Gebirgsformationen in diesem Teil der Anden werden dir ganz sicher den Atem rauben, sei es der mächtige Fitz Roy oder die vielen anderen steilen Gipfel. Kommst du per Bus in El Chaltén an, dann wird dir direkt bei Ankunft eine Karte mit allen Wanderungen rund um das Dorf ausgehändigt. Perfekt für deine Ausflüge in den nördlichen Teil des Parks. Denn neben den genannten Wanderungen warten noch unzählige weitere Wege darauf, von dir erkundet zu werden.
Bolivien | Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa
Die Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa ist der meistbesuchte Nationalpark Boliviens. Auf der bolivianischen Hochebene gelegen, dem sogenannten Altiplano, befindet sich fast der gesamte Park auf über 4.000 Meter Höhe. Klassischerweise ist er Teil einer mehrtägigen Tour zum Salar de Uyuni – dem größten Salzsee der Welt. Der Eintritt in das Naturreservat kostet 150 Bolivianos (~ 20€) zzgl. der Kosten für die Jeep-Tour (je nach Anbieter solltest Du ca. 40-50€ pro Tag und Person inkl. Vollpension rechnen).
Für uns war der Nationalpark das mit Abstand größte Highlight unserer Reise durch Bolivien. Surreale Mondlandschaften, bizarre Felsformationen, plötzlich auftauchende, in allen Farbspektren leuchtende Lagunen und endlose Wüstenlandschaften übertreffen sich gegenseitig in unendlicher Schönheit.
Zu den spektakulärsten Naturwundern im Park zählen insbesondere:
- Die Laguna Colorada unweit des Vulkans Licancabur, an den Ausläufern der Atacama Wüste gelegen, leuchtet der See in prächtigem Tiefrot. Besonderes Highlight sind die tierischen Bewohner der Lagune: Hunderte Flamingos leben hier oben in freier Wildbahn!
- Salvador-Dali-Wüste: Fährt man durch die Wüste, so scheint es als hätte der spanische Künstler seinen Pinsel geschwungen und eine fantastische Landschaft gemalt. Die schroffen, kargen Bergkonturen wirken sanft. Das gelbe Gestrüpp der Steinwüste könnte auch der gewollte Farbklecks eines Gemäldes sein. Surreal trifft es wohl am besten.
- Schwefelgeruch, brodelnde Schlammlöcher und weißer Dampf sind sichere Anzeichen dafür, dass Du Dich gerade im Geothermalgebiet der Morgensonne (Sol de Mañana) befindest, im Tal der Geysire, einem geruchsintensiven Zwischenstopp.
Das war nur eine winzige Auswahl der Naturschauspiele des Nationalparks und wir können Dir nur empfehlen: Lade den Akku Deiner Kamera voll, pack ein paar warme Kleider zusammen und lass Dich auf einen der spektakulärsten Roadtrips Südamerikas ein!
Bolivien | Madidi Nationalpark
Nachts ist es am spannendsten im Regenwald: Wenn Frösche quaken, Insekten zirpen, Schlangen durchs Laub rascheln und schließlich im Morgengrauen das Rufen der Brüllaffen erklingt, mag ich am liebsten gar nicht schlafen. Das habe ich natürlich nicht durchgehalten, denn der Tag im Dschungel war anstrengend gewesen. Vormittags und nachmittags sind wir mit unserem Guide durch das dichte Grün gestapft, haben die unzähligen verschiedenen Blattformen im Urwald bestaunt, die riesigen Brettwurzelbäume fotografiert, sind bis zu den Knien in Pfützen versunken und haben uns gegen aufdringliche Mücken gewehrt.
All das kannst du im Madidi Nationalpark in Bolivien erleben. Der Nationalpark erstreckt sich von den Anden bis zum Amazonas-Gebiet. Er ist rund 135 Kilometer lang und 50 Kilometer breit und hat eine Fläche von knapp 19.00 Quadratkilometern. Kurz vor dem Park, ganz im Osten, liegt am Río Beni die Kleinstadt Rurrenabaque. Von La Paz aus kannst Du bequem mit einem winzigen Flieger in 45 Minuten nach Rurrenabaque fliegen. Die ungemütliche Variante ist eine 18-stündige Fahrt in einem oft überfüllten Bus. Wir haben uns für ersteres entschieden.
In Rurrenabaque gibt es zahlreiche Touranbieter, die Besucher in den Regenwald des Madidi Nationalpark bringen. Mit einem Boot geht es, je nach Standort der Unterkunft, mehrere Stunden über den Fluss Beni, an dem mehrere Lodges ihre Dienste anbieten. Ich empfehle, bei der Auswahl darauf zu achten, dass die Lodge ökologisch verträglich arbeitet – auch wenn diese ein bisschen teurer sein mag.
Den Regenwald kannst Du nur mit einem Guide erkunden. Auf mehreren Ausflügen geht Ihr tagsüber und nachts, zu Fuß oder mit dem Boot, auf Erkundung. Frösche, Libellen, Insekten und Vögel sind die Tiere, die Du wahrscheinlich am häufigsten sehen wirst. Für die Sichtung größerer Lebewesen wie Tapire, Wasserschweine, Affen oder sogar Leoparden und Jaguare brauchst Du eine große Portion Glück. Aber wenn dann tatsächlich ganz unverhofft die Augen eines Kaimans neben dem Boot aus dem Wasser auftauchen, ist das schon ein echter Gänsehautmoment.
Chile | Torres del Paine Nationalpark
Einer der eindrucksvollsten Höhepunkte Südamerikas, der Torres del Paine Nationalpark im Süden von Chile, ist ein Abenteuerspielplatz für alle Trekkingfreunde von immensen Ausmaßen. Atemberaubend, wild und absolut unvergesslich, ist Chiles Kronjuwel ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber.
Auch wenn man sich stundenlang im Internet durch Fotos geklickt hat, gibt es nichts, was diesem Ort so gerecht werden könnte wie ein persönlicher Besuch. Zwischen den schwindelerregenden Granitgipfeln, spektakulären Eisfeldern, von Gletschern gespeisten Flüssen, türkisfarbenen Seen und grünen Pampas ist der Torres del Paine ein Genuß für alle Sinne.
Der Park wurde 1959 gegründet und hat sich nach Jahrzehnten als gigantische Schaffarm sehr gut erholt. Sein Epizentrum ist das Paine Massiv, das sich wie eine Nadel aus Granit über 2000m über einer wunderschönen Steppe erhebt. Du solltest dir auf keinen Fall den Sonnenaufgang an den Türmen entgehen lassen. Dafür heißt es allerdings früh aufstehen und zwei Stunden steil bergauf wandern. Aber es lohnt sich definitiv, die Türme in leuchtenden Gelb- und Rottönen zu bestaunen. Solange das patagonische Wetter mitspielt, das an manch einem Tag alle vier Jahreszeiten präsentiert.
Die beste Art, den Torres del Paine Nationalpark zu erleben, ist auf einer Wanderung durch den Park. Ein umfangreiches Labyrinth von Wanderwegen bietet Trekkern eine Vielzahl von Möglichkeiten, von Tagesausflügen hin zu herrlichen Aussichtspunkten und anspruchsvollen Mehrtageswanderungen rund um die Bergkette. Die bekanntesten Trails sind das W und der O-Trail. Du kannst auch reiten, Kajak fahren, Mountainbike fahren, auf Gletschern wandern und Farmen besuchen. Man könnte mehrere Wochen hier verbringen, von Hütte zu Hütte hüpfen und trotzdem nicht alles sehen.
Chile | Vicente Perez Nationalpark
Der Vicente Perez Rosales Nationalpark liegt im Kleinen Süden von Chile inmitten einer Seen-Region. Bei einem Besuch erwarten dich beeindruckende Vulkane, blaue Gebirgsseen und spektakuläre Wasserfälle. Der Nationalpark wurde 1926 eingerichtet und ist somit der älteste überhaupt in ganz Südamerika. Er liegt östlich vom Lago Llanquihue bzw. 60 km nordöstlich von Puerto Montt. Seine Fläche beträgt mehr als 2.500 km2.
Das Wahrzeichen des Parks ist der Vulkan Osorno mit 2.652 Metern Höhe. Aufgrund seiner perfekten Kegelform gibt der Vulkan ein wunderbares Fotomotiv ab. Es gibt aber noch weitere Vulkane in der Region, unter anderem den immer noch aktiven Calbuco. Direkt am Vulkan liegen die beiden Gebirgsseen Lago Llanquihue und Lago Todos los Santos.
Der Lago Llanquihue ist außerdem der zweitgrößte See in Chile. Bemerkenswert dabei ist, dass der Lago Todos Los Santos rund 100 Meter höher liegt als der Lago Llanquihue, obwohl beide Seen einst miteinander verbunden waren. Ursache sind die tektonischen Aktivitäten und frühere Vulkanausbrüche des Osorno. Wunderschön sind auch die Wasserfälle Saltos de Petrohue. Der Ausblick auf die Wasserfälle mit dem Vulkan Osorno im Hintergrund ist ein tolles Erlebnis.
Ecuador | Cotopaxi Nationalpark
Der Cotopaxi Nationalpark liegt in Ecuador und ist Heimat des zweithöchsten Bergs des südamerikanischen Landes – eine Naturlandschaft die ihresgleichen sucht. Rund 40 Kilometer südlich von der ecuadorianischen Hauptstadt Quito gelegen, erstreckt sich der Park über eine Fläche von über 33.000 Hektar bei einer Höhe zwischen 3.400 Metern und 5.900 Metern über dem Meeresspiegel.
Zufahrtswege zum Park sind begrenzt, es gibt lediglich zwei Wege, um in den Nationalpark zu kommen. Die beliebteste zweigt etwa 60 Kilometer von Quito entfernt von der Panamericana ab. Größte Sehenswürdigkeit des Parks ist der namengebende Vulkan Cotopaxi – der höchste noch aktive Vulkan der Welt. Als Besucher hat man einen wundervollen Ausblick auf die Vulkanlandschaft und auf den Berg, dessen Name übersetzt soviel heißt wie “Hals des Mondes”. Tatsächlich findet man hier eine Vielzahl an teilweise seltenen Tierarten vor, darunter Wildpferde und Pumas.
Auch besteigen kann man den Cotopaxi (Eintrittsgebühr ist 10 $ für die Besteigung), wenn er nicht gerade mal wieder brodelt und Quito in Angst und Schrecken versetzt. Hier gilt es allerdings einige Regeln zu beachten, denn selbst für geübte Bergsteiger ist der Berg eine Herausforderung. Vor allem sollte man den Höhenunterschied nicht unterschätzen. Es ist zu empfehlen, sich schon einige Tage vor dem Aufstieg auf den Cotopaxi an das Höhenklima zu gewöhnen. Sonst kann der plötzliche Aufstieg zu Schwindelgefühlen und mehr führen. Es lohnt sich aber auch alternativ ein Besuch des Parks, ohne den Berg zu erklimmen. Denn auch von unten sieht das Panorama unglaublich beeindruckend aus. Mit ein wenig Glück ist die Bergkuppe sogar schneebedeckt.
Ecuador | El Cajas Nationalpark
Panorama-Trekking im Elfenland: Der kleinste Nationalpark Ecuadors, El Cajas, liegt nur 30 Kilometer westlich der wunderschönen Andenstadt Cuenca. Gleich zwei gute Gründe diese Gegend in eine Reise durch Ecuador einzuplanen. Du erreichst den Nationalpark mit dem öffentlichen Bus oder Taxi von Cuenca aus in gut einer halben Stunde. Nach der obligatorischen Anmeldung im Nationalparkhaus Refugio La Toreadora, überwinden wir den ersten Hügel und befinden uns inmitten einer Zauberwelt.
Die dunklen Wolken hängen tief. Sie tauchen die Tundralandschaft auf 3.150 bis 4.450 Metern Höhe in magisches Licht. Hinter jedem mit Moos bewachsenen Hügel vermute ich kleine, grüne Elfen. Zwischen den roten, gezwirbelten Bäumen oder den weichen Gräsern scheinen sie sich zu verstecken.
Schreiende Orks sehe ich förmlich aus dem dunklen Wasser der rund 270 Lagunen steigen und hinter den mal schroffen, mal rund geschliffenen Felsen lungern. Wer weiß, denn der nur knapp 30.000 ha große Cajas-Nationalpark ist Heimat zahlreicher Tiere und Pflanzen.
Vielleicht halten sich die kleinen Gnome genauso gut versteckt wie die hier lebenden Puma, Kondore, Riesenkolibri und Bergtapire? Hinsichtlich der Tiere und Fabelwesen bleibe ich erfolglos. Dafür bezaubern mich die winzigen, bunt blühenden Pflanzen und skurrilen Pilzformationen.
Den El Cajas durchkreuzt ein System gut ausgeschilderter Wanderwege. In unterschiedlichen Farben
gekennzeichnet und mit Höhenprofil, Schwierigkeitsgrad sowie Zeitangaben versehen, findet jeder Besucher das passende Trekking. Entsprechende Karten erhältst du im Nationalparkhaus. Wir haben uns an den rosa Weg Nr. 1 herangewagt – auf 3.800 bis 3.955 Metern ein moderater Einstieg in Ecuadors Hochland.
Ganz automatisch folgen wir den Regeln fürs Trekking in der Höhe: Gebannt von der faszinierenden Landschaft, spazieren wir langsam über die weichen Wege und waten vorsichtig durch sumpfige Wiesen. Immer wieder legen wir kleine Pausen ein, um bei ausgiebigen Fotosessions wieder zu Luft zu kommen. Willkommen ist jeder Trinkstopp, bei dem mein Blick in die weite Landschaft entschwindet und ich die besondere Atmosphäre aufsauge.
Ecuador | Galapagos Nationalpark
Es gibt einige wenige Sehnsuchtsorte auf der Welt, von deren Besuch eigentlich jeder träumt. Der
Galapagos-Nationalpark in Ecuador ist einer davon, vor allem unter Tauchern. Auf unserer
einjährigen Weltreise haben wir uns den großen Traum einer Tauchsafari, also einer einwöchigen Bootstour, zu den entferntesten Inseln Wolf und Darwin erfüllt. Galapagos ist dabei besonders aufgrund seines Artenreichtums zu einer Legende geworden. 40 % der Tiere, die du dort sehen kannst, gibt es nur dort. Und wir haben die Inseln wirklich als – auch auf die Gefahr hin, dass es sich kitschig anhört – magischen Ort empfunden.
Als wir rausgefahren sind, begleitete uns ein Schwarm Fregatten. Am nächsten Tag waren es junge Blaufußtölpel und am dritten schien die Strömung um unser Boot einem Dutzend Seidenhaien zu gefallen. Unter Wasser ist die Welt von Galapagos fast noch beeindruckender: Schulen von Hammerhaien, kurios geformte Mondfische, Riesenschildkröten, Leguane, Pinguine, Seelöwen, Delfine – wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hinschauen sollten. Und auch wenn es vermutlich die teuerste Woche unseres Lebens war, hat sich der Besuch der Inseln doch auf jeden Fall gelohnt.
Für alle Nicht-Taucher: Es gibt auch eine Landsafari, bei der du schnorcheln und die Inseln wandernd erkunden kannst. Drei der Inseln kannst du auch auf eigene Faust erkunden. Allerdings musst du inzwischen vor dem Besuch des Galapagos-Nationalparks genau nachweisen, wann du wo sein wirst, aber reservierte Hotels kann man schließlich stornieren, oder?
Flüge nach Galapagos gehen meist über Quito oder Guayaquil (Ecuador) mit Avianca, Tame oder Latam. Unser Flug ist gecancelt worden, was wohl gelegentlich vorkommt, also unbedingt ein paar Tage vorher checken. An Nationalparkgebühren zahlt man 100 US-Dollar am Abflughafen und nochmal 40 US-Dollar für die Überprüfung des Gepäcks. Die Kosten haben wir hier aufgeschlüsselt.
Kolumbien | Los Nevados Nationalpark
Das Cocora Valley in Kolumbien bei der Kleinstadt Salento ist ein einzigartiger Ort, den du auf deiner nächsten Kolumbien Reise nicht verpassen solltest. Das Valley ist Teil des Les Nevados National Parks, der sich über eine größere Fläche erstreckt. Hier kannst du auch mehrtägige Wanderungen unternehmen. Das Cocora Valley eignet sich aber auch perfekt für einen kürzeren Stopp und Salento ist von Medellin und Bogota aus gut mit dem Bus erreichbar.
In Salento findest du auch einige Übernachtungsmöglichkeiten. Die meisten Touristen unternehmen einen eintägigen Trek im Cocora Valley. Hier kannst du die höchsten Palmen der Welt bestaunen mit tollen Ausblicken über die Landschaft. Außerdem führt dich der Wanderweg durch einen dichten Dschungel mit Flüssen und kleineren Wasserfällen.
Vor allem in der Regenzeit solltest du unbedingt wasserfeste Kleidung mitnehmen und dir am besten am Parkeingang Gummistiefel ausleihen, da der Weg während meinem Besuch (im Mai) extrem matschig war und in normalen Sportschuhen wohl unpassierbar gewesen wäre. Ich hatte leider etwas Pech mit dem Wetter und die Wolken hingen sehr tief in dem Tal, allerdings war der Anblick der riesigen Palmen durch die dunklen Regenwolken einmalig. Der Nevados Nationalpark hat viel zu bieten, und auch wenn du nur wenig Zeit hast solltest du das Cocora Valley nicht verpassen!
Kolumbien | Tayrona-Nationalpark
Schneebedeckte Gipfel treffen auf das türkisfarbene Wasser der Karibik, riesige Felsen säumen die Strände und im Landesinneren warten längst vergessene Ruinen alter Hochkulturen darauf, von dir erkundet zu werden. Das klingt zu schön, um wahr zu sein? Dachten wir auch, als wir zum ersten Mal vom Tayrona Nationalpark an der Nordküste von Kolumbien hörten. Doch unsere Erwartungen wurden sogar noch übertroffen.
Neben kleinen Wanderungen kann man im Tayrona Nationalpark auch herrlich plantschen. Ihr solltet euch hier aber unbedingt an die ausgewiesenen Strände halten, denn an einigen Strandabschnitten sorgen gefährliche Strömungen für mehrere Todesopfer im Jahr.
Ein Geheimtipp ist der Tayrona Nationalpark nicht und kann gerade zur Hauptreisezeit der Kolumbianer (im Januar) ziemlich voll werden. Daher empfehlen wir dir, dir vor deinem Besuch ein Ticket online auf der offiziellen Parkseite zu kaufen. Das hat den Vorteil, dass du nicht am Eingang warten musst und dass du auf jeden Fall in den Park kommst. Um die einzigartige Natur zu schützen, wurde nämlich ein Limit für die Zahl an Besuchern pro Tag festgelegt. Außerdem ist der Park meistens einen Monat im Jahr komplett geschlossen, damit er sich wieder regenerieren kann.
Mit oder ohne andere Menschen: Im Tayrona findet man auch so ein ruhiges Plätzchen, um ganz eins zu werden mit der Natur, die so unglaublich ist, dass uns bei der bloßen Erinnerung an die Zeit im Tayrona Nationalpark der Atem stockt. Die Vielfalt und der Kontrast der Landschaften und Farben sind einfach einzigartig und werden bestimmt auch dich nachhaltig berühren. Für uns gehört der Tayrona Nationalpark auf jeden Fall zu den schönsten Nationalparks von Kolumbien.
Peru | Paracas Nationalpark
Die Wüstenlandschaften Perus tragen mit ihrer Schönheit und Weitläufigkeit zur unverwechselbaren Vielseitigkeit des Landes bei. Während meines Aufenthalts verschlug es mich unter anderem in den Nationalpark Paracas, welcher sich unmittelbar an der Atlantikküste Perus befindet. Von der gemütlichen Promenade des Fischerdorfes startete meine Bootstour zu den Islas Ballestas. Diesen Ausflug kann ich jedem ans Herz legen.
In unseren knall-orangen Schwimmwesten sahen wir aus wie Legomännchen. Diese Tatsache trug zweifellos zum Spaßfaktor des Ausflugs bei. Viel interessanter ist allerdings, dass ich unterwegs vom Boot aus Pinguine, Robben, Seelöwen, die verschiedensten Vogelarten und sogar ein Delfinpärchen zu Gesicht bekam.
Mein absolutes Highlight der Zeit im Nationalpark Paracas war allerdings die Quadtour durch die Wüste. Am Anfang war ich ziemlich ängstlich, weil es das erste Mal war, dass ich mich auf ein Quad geschwungen habe. Eins kann ich sicher sagen, ich würde es sofort wieder tun. Ich glaube es gehört zu den aufregendsten und spaßigsten Dingen, die ich gemacht habe.
Ich würde es ein bisschen mit dem Fahren eines Jetskis vergleichen. Neben dem Spaß mit dem Quad überzeugte mich die Wüste persönlich vor allem mit ihrer Einsamkeit und Endlosigkeit. In den drei Stunden, die ich unterwegs war, haben wir nur ein einziges Mal andere Personen getroffen. Und das war während unserer Pause in dem Restaurant eines winzigen Fischerortes.
Besonders beeindruckend war der Blick auf den tiefblauen Pazifik als farblicher Kontrast zu den Braun-, Gelb-, Schwarz- und Rottönen der Wüste. Dieses Farbspiel ist einfach magisch.