Häufig erreichen mich E-Mails, wie das denn eigentlich mit dem lieben Geld in Südamerika so funktioniert, wieviel man mitnehmen sollte und wie man am besten vor Ort Geld tauschen kann. Daher habe ich mal alle meine Erfahrungen in punkto Geldwechsel in Südamerika in diesen Beitrag gepackt.
1. Die richtige Karte & Geld abheben am Automaten
Geldautomaten findest du in Südamerika in jeder größeren Stadt. Dies ist die bequemste Art, an Bares zu kommen. Die Wechselkurse sind in der Regel genauso gut oder schlecht wie in den Wechselstuben. Die Frage ist nur, ob dieser auch mit Geld bestückt ist. Ich erinnere mich nur ungern an eine Situation in La Paz, wo ich sage und schreibe 6 Geldautomaten ausprobieren musste, um endlich wieder flüssig zu sein. Gerade an viel frequentierten Orten der Großstädte sind die Automaten schnell leer.
Achte beim Abheben auf die Umgebung und den Automaten selbst – das sogenannte Skimming, das Auslesen von Kartendaten ist auch in Südamerika verbreitet. Gib deine Karte beim zahlen, im Restaurant oder in Geschäften, nie aus der Hand. Vergiß nicht, Dir einen Bargeldvorrat anzulegen, bevor es in ländlichere Gebiete geht. In kleinen Andendörfern oder in Dschungelgebieten wirst du nur mit sehr viel Glück einen (bestückten) Geldautomat finden.
Besorge Dir vor deiner Reise am besten zwei Kreditkarten (Visa & Mastercard) – sicher ist sicher. Informiere Dich vorab über die Gebühren der Transaktionen. Es gibt immer wieder Änderungen und einige Banken wie z.B. die Santander Bank, bei der du die Gebühren nach deiner Reise erstattest bekommst. Bevor du dich auf die Reise begibst, informiere deine Bank vorab darüber. Es ist Reisenden schon des öfteren passiert, das die Karte gesperrt wurde, weil die Bank Abhebungen im Ausland als ungewöhnliche Transaktionen registriert hat. Ein kurzer Anruf kann dir also viel Ärger ersparen.
2. US-Dollar mitnehmen
Es ist auf einer Reise nach Südamerika immer sinnvoll, US-Dollar Scheine in der Tasche zu haben. In ganz Südamerika eignet sich die Währung am besten zum Tauschen und verspricht den günstigsten Wechselkurs. In Buenos Aires z.B. kannst du sogar mit der Währung einkaufen. Es werden US-Dollar in einigen Geschäften zu einem guten Kurs angenommen und man erhält das Wechselgeld in Pesos. Lohnt sich.
In Ecuador ist der Dollar mittlerweile sogar die offizielle Währung. Am besten lädst du dir vor der Reise einen Währungsrechner App wie den von Finanzen100 (IPhone) oder Easy Currency (Android) herunter.
3. Casas de Cambio – Wechselstuben
Die Casas de cambio, die Wechselstuben, findet man häufig in Großstädten oder in grenznahen Gebieten. Die Wechselkurse unterscheiden sich nur unwesentlich von denen der Banken, aber sie sind schneller, unbürokratisch und haben flexiblere Öffnungszeiten. Oft gibt es in den Städten sogar ganze Straßenzüge, auf denen sich diverse Wechselstuben tummeln. Vergleiche die Kurse, denn oftmals gibt es im Laden nebenan einen besseren Wechselkurs. Informiere dich vor deiner Reise, wo du diese Orte findest.
4. Geld vor der Reise wechseln
Es besteht auch die Möglichkeit, schon in Deutschland Geld in der Fremdwährung zu erhalten. Dafür musst du noch nicht mal eine Bankfiliale aufsuchen. Anbieter wie Travelex schicken Dir das Geld per Express sogar bequem zu dir nach Hause oder du kannst es vor Abflug am Flughafen abholen. Ebenfalls top: Es gibt eine Rückkaufgarantie. Du kannst Geld, das du nicht ausgegeben hast, innerhalb eines Monats zurückerstattet bekommen.
5. Schwarzmarkt
Nützlich ist der Schwarzmarkt da, wo es sonst keine Möglichkeit des Wechsels gibt, z.B. in abgelegenen Gebieten, wo die nächste Bank Meilenweit entfernt ist. Die Geldwechsler auf der Straße arbeiten zumeist illegal (werden aber vielerorts geduldet, wie in Buenos Aires)
Hier ist für jeden Reisenden Vorsicht geboten. Der Mercado Negro wimmelt nur so von zwielichtigen Gestalten, die versuchen, dich um dein hart verdientes Geld zu bringen. Ein Trick: Man bekommt weniger als den vereinbarten Betrag ausgehändigt. Beschwert man sich, nehmen die Betrüger das Geld zurück, fügen fehlende Scheine hinzu und lassen gleichzeitig größere Banknoten verschwinden. Oft werden auch abgewetzte oder gefälschte Scheine angeboten.
Nicht selten wird ein manipulierter Taschenrechner benutzt. Achte also genau auf den Kurs, zähle das Geld sofort nach und nehme keine beschädigten oder komisch aussehen Banknoten entgegen. Am besten suchst du dir vor Ort eine Vertrauensperson (z.B. über Couchsurfing), die dich begleitet und die Gegebenheiten vor Ort kennt.
Welche Erfahrungen hast du beim Geldwechsel in Südamerika gemacht? Ich freue mich auf deinen Kommentar.
2 Kommentare
Hallo,
Vielen Dank für die tollen Tipps. Wir sind gerade in Buenos Aires und haben folgenden Erfahrungen gemacht:
Den allerbesten Wechselkurs (US-Dolar in Pesos) haben wir auf dem Schwarzmarkt auf der Calle Florida gefunden. Dort wird man ständig angesprochen („Cambio, Cambio“). Man kann so einfach Kurse vergleichen.
Die Kurse sind abhängig vom Tageskurs, der Menge, die man tauschen möchte (je mehr desto besser) und von den Banknoten, die man eintauschen möchte (alles unter 100-Dollar-Noten gibt einen schlechteren Kurs).
Damit haben wir problemlos 500USD tauschen können.
Viele Grüße aus BA!
Hola Janko, super, vielen Dank für deine Tipps! Ich muss den Beitrag mal wieder auf den aktuellen Stand bringen 😉
Viele Grüße Daniel