Machu Picchu, das historische Juwel Perus, zieht jährlich Tausende von Besuchern an, die das Vermächtnis der Inka kennenlernen möchten. Während die meisten Besucher einen Tagesausflug von Cusco aus machen, können Abenteuerlustige aus vier verschiedenen Wanderungen wählen, um die weltberühmte Inka-Festung zu erreichen. Der Weg dorthin ist für viele ein einmaliges Erlebnis, gerade durch die Kombination aus atemberaubender Natur und der mystischen Atmosphäre.
Wanderungen nach Machu Picchu sind nicht nur eine körperliche Herausforderung, sondern auch eine gute Möglichkeit, dich mit der Geschichte und Kultur der andinen Völker zu verbinden.
Wenn die meisten Menschen an eine Wanderung nach Machu Picchu denken, fällt ihnen sofort der berühmte Inka-Trail ein. Kein Wunder, denn er ist die einzige Route nach Machu Picchu, die über das beeindruckende Inti Punku (Sonnentor) direkt zu der berühmten Inka-Ruine führt.
Er ist jedoch nicht der einzige Weg, der nach Machu Picchu führt. Nachfolgend zeige ich dir einen Überblick sowie detaillierte Informationen über die verschiedenen Machu Picchu Wanderungen. Wanderschuhe an und los geht´s!
Wanderungen nach Machu Picchu
Die Auswahl der Wanderwege nach Machu Picchu bietet einzigartige Landschaften und zahlreiche historische Stätten, die du auf dem Weg zu einem der modernen Weltwunder erleben kannst. Jede Wanderung hat ihren eigenen Charakter, sei es durch die mächtigen Berge der Anden, den tropischen Bergregenwald oder die Begegnung mit Einheimischen und ihren alten Traditionen.
1. Klassischer Inka-Trail
Der Inkapfad nach Machu Picchu zählt zu den schönsten Wanderungen der Welt und ist mit Abstand der beliebteste Trek in Peru.
Der klassische Inka-Trail nimmt seinen Anfang nahe Cusco und führt durch das heilige Tag der Inka. Er verläuft auf historischen Pfaden, die vor Jahrhunderten von den Inkas angelegt wurden. Die 4-tägige Wanderung mündet in der Ankunft an der berühmten Sonnentor, Intipunku, mit einem atemberaubenden Blick auf Machu Picchu.
Aufgrund seiner Beliebtheit wird der Trek nur von lizenzierten Trekkingunternehmen durchgeführt und es stehen nur 500 Genehmigungen pro Tag zur Verfügung (~200 für Trekker und ~300 für Begleitpersonal). Der Trek darf nur mit einer autorisierten Trekking-Agentur und ausgebildeten Guides durchgeführt werden.
- Entfernung: ~45km
- Durchschnittliche Wanderstrecke pro Tag: ~12km
- Maximale Höhe: ~4.200m (Warmiwanusca Pass)
- Anzahl der Tage: 4 Tage / 3 Nächte (kann auf 5 Tage verlängert werden für Reisende, die einen zusätzlichen Tag in Machu Picchu verbringen möchten)
- Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
- Beste Zeit: Die trockenen Monate von Mai bis September eignen sich am besten. Zu dieser Zeit ist der Weg allerdings auch am stärksten frequentiert. Der Weg ist im Februar geschlossen und im Dezember/Januar ist es in der Region sehr regnerisch.
Klassicher Inka-Trail – Routenbeschreibung
Im Folgenden findest du die Reiseroute für die klassische viertägige Route.
Tag 1: Cusco – Ollantaytambo – KM82 – Wayllabamba
Am ersten Tag fährst du frühmorgens mit dem Auto oder Bus durch das Heilige Tal und machst eine relativ einfache Wanderung von ca. 12 km. Du wirst frühmorgens (normalerweise zwischen 05:00-06:00 Uhr) von deinem Reiseveranstalter im Hotel abgeholt und von Cusco ins Heilige Tal gebracht (manche Unternehmen beginnen ihre Tour in Ollantaytambo).
Die Fahrt dauert etwa 3 Stunden bis zum Startpunkt KM82 (so genannt, weil es 82 km mit dem Zug von Cusco entfernt ist). Der Weg ab KM82 überquert zunächst den Rio Vilcanota (oft auch als Urubamba-Fluss bezeichnet), bevor er vom Rio Cusichaca steil zu einem kleinen Dorf hinaufsteigt.
Auf der anderen Seite des Dorfes siehst du eine Inka-Festung namens Huillca Raccay. Sie wurde als strategischer Aussichtspunkt auf das Urubamba-Tal gebaut. Von hier aus erreichst du eine weitere beeindruckende Inkastätte namens Patallaqta.
Patallaqta wurde 1911 von Hiram Bingham entdeckt, auf derselben Expedition, auf der er auch Machu Picchu entdeckte. Es handelt sich um eine ausgedehnte Inkaruine, von der man annimmt, dass sie als landwirtschaftliche Siedlung diente, um die Bewohner von Machu Picchu mit Nahrungsmitteln zu versorgen.
Die Route führt über weitere 7-8 km entlang einer Reihe von sanften Hügeln zu dem kleinen Dorf Wayllabamba (manchmal auch Wayllapampa genannt), was auf Quechua „Grasebene“ bedeutet (3.000 m). Wahrscheinlich wirst du hier dein Nachtlager aufschlagen. Einige Trekkingunternehmen gehen jedoch noch ein Stück weiter zu den Zeltplätzen des Inka-Trails bei Ayapata (3.300 m).
Tag 2: Wayllabamba – Llulluchapampa – Warmiwanusca – Pacamayo
Du wirst früh aufstehen, um zu frühstücken und dich auf den härtesten Trekkingtag vorzubereiten. Tag 2 ist ähnlich lang wie Tag 1 (ca. 11 km), führt aber über den Warmiwanusca-Pass, eine 4.200 m hohe Passüberquerung.
Der Beginn des Trekkings ist sehr einfach. Nach der ersten Stunde erreichst du eine Brücke, die den Huayruro-Fluss überquert. Ab hier beginnt der Weg steiler zu werden. Er schlängelt sich durch den Nebelwald und erreicht nach einer fast einstündigen Wanderung schließlich das kleine Dorf Llulluchapampa (3.800 m).
Von hier aus wanderst du weitere 1,5 bis 2 Stunden, um die Spitze des Warmiwanusca-Passes (auch Abra de Huarmihuañusca oder „Pass der toten Frau“ genannt) zu erreichen.
Jetzt kannst du deinen erfolgreichen Aufstieg zum höchsten Punkt des klassischen Inka-Pfads feiern. Nachdem du ein paar Minuten verschnauft hast, steigst du etwa 2 km auf einem steilen Pfad zum Campingplatz für diese Nacht ab. Dieses Lager befindet sich in Pacaymayu (3.580 m).
Tag 3: Pacamayu – Runkurakay – Sayacmarca – Phuyupatamarca – Winay Wayna
Tag 3 ist ein weiterer anspruchsvoller Tag, an dem du etwa 16 km zurücklegst und zwei kleine Pässe überquerst. Der Tag beginnt mit einer einstündigen Wanderung hinauf zu den Ruinen von Runkurakay (3.680 m).
Nach einer weiteren Stunde Trekking erreichst du den Runkurakay-Pass (auch Abra de Runkuracay genannt). Dieser Pass ist der zweite der großen Pässe des klassischen Inka-Trails. Er hat eine maximale Höhe von 4.000 m. Von hier an wanderst du auf schön gepflasterten Wegen und Steintreppen aus der Inkazeit.
Du erreichst die Sayacmarca-Ruinen (3.650 m) etwa eine Stunde nach dem zweiten Pass. Der Zweck von Sayacmarca ist immer noch unbekannt, aber der Name der Stätte bedeutet „Unzugängliche Stadt“. Das beschreibt treffend ihre gut geschützte Lage am Fuße von drei steilen Klippen. Das Hauptmerkmal dieser Ruinen ist die schöne Steintreppe.
Von hier aus führt der Weg durch einen originalen Inka-Tunnel, bevor er zum Phuyupatamarca, dem dritten und letzten Pass auf 3.680 m, ansteigt. An klaren Tagen hast du einen fantastischen Blick auf den Berg Salkantay (6.217 m) im Süden und den Berg Veronica (5.860 m) im Norden.
Kurz nach dem Pass erreichst du Phuyupatamarca, eine der beeindruckendsten Inkastätten auf dem Weg (abgesehen von Machu Picchu). Phuyupatamarca oder Puyupatamarca ist auch als „La Ciudad entre la Niebla“ („Die Stadt über den Wolken“) bekannt.
Nach einer 2-3-stündigen Wanderung durch den Nebelwald erreichst du den Campingplatz von Winay Huayna (der Quechua-Name für „für immer jung“). Südlich des Campingplatzes befinden sich die Ruinen von Winay Huayna auf 2.650 m. Die Gegend diente wahrscheinlich als letzter Rastplatz vor dem Erreichen von Machu Picchu.
Tag 4: Winay Wayna – Inti Punku – Machu Picchu – Ollantaytambo – Cusco
In Winay Huayna wirst du früh aufstehen (gegen 04:30 Uhr), um zu frühstücken und den 1,5-stündigen Trek zum Inti Punku (Sonnentor) auf 2.750 m zu beginnen.
Die meisten Anbieter machen sich gegen 05:30 Uhr auf den Weg, bevor die Sonne aufgeht. Der Grund für den frühen Aufbruch ist, dass du den Sonnenaufgang über Machu Picchu erleben kannst.
Der Weg von Winay Huayna führt durch einen wolkenbewaldeten Höhenweg. Nach dem Wald erreichst du über 50 steile Steintreppen Inti Punku, das Sonnentor. Oben auf der Treppe bietet sich dir ein unvergesslicher Blick auf die berühmte Inkastätte Machu Picchu.
Du hast 30-40 Minuten Zeit, um den ersten Blick auf Machu Picchu von Inti Punku aus zu genießen. Dann gehst du einen Pfad hinunter in die Zitadelle.
Die meisten Reiseveranstalter bieten eine 2 bis 3-stündige Tour durch die Stadt an, bevor du Zeit hast, die Ruinen zu erkunden. Wenn du noch Energie hast und nicht schwindelfrei bist, empfehle ich dir, den Huayna Picchu zu besteigen (den legendären Berg hinter Machu Picchu).
Nachdem du Machu Picchu ein paar Stunden lang erkundet hast, musst du entweder einen Bus nehmen oder zu Fuß hinunter in die Stadt Machu Picchu (auch bekannt als Aguas Calientes) im Tal darunter laufen. Die Busfahrt ist in der Regel im Preis deiner Inkapfad-Tour enthalten.
Die meisten Reiseveranstalter haben für dich eine Zugfahrt am Nachmittag zurück nach Ollantaytambo gebucht, von wo aus du mit einem Bus oder einem privaten Auto zurück nach Cusco gebracht wirst. Wenn du um 15:00 Uhr in Aguas Calientes (2.040 m) abfährst, bist du gegen 20:00 Uhr wieder in Cusco.
2. Salkantay Trek
Der Salkantay Trek ist für mich die schönste Alternativen zum klassischen Inka-Trail und führt zu einigen der atemberaubendsten Landschaften der Anden, einschließlich des berüchtigten Salkantay-Passes. Über diesen Pass auf 5000 Metern Höhe führt dich der Weg bis zum Höhepunkt Machu Picchu.
Der Trek ist sowohl für seine natürliche Schönheit als auch für seinen kulturellen Wert berühmt, da er durch verschiedene Ökosysteme führt und den Wanderern Einblicke in das Leben der lokalen Gemeinden bietet.
- Entfernung: ~70km
- Durchschnittliche Wanderstrecke pro Tag: ~14km
- Maximale Höhe: ~4.600m (El Passo – Salkantay Pass)
- Anzahl der Tage: 5 Tage / 4 Nächte
- Schwierigkeitsgrad: schwer, lange Wandertage in teilweise über 4000 Metern Höhe.
- Beste Zeit: Die Trockenzeit von Mai bis September ist am besten geeignet. Anders als der Inkapfad ist der Salkantay-Trek in diesen Monaten nicht so stark frequentiert.
Salkantay-Trek Routenbeschreibung
Im Folgenden findest du die Reiseroute für die fünftägige Route.
Tag 1: Cusco – Mollepata – Soraypampa
Die meisten Salkantay-Touren starten mit dem Bus oder einem privaten Auto früh am ersten Tag in Cusco (3.399 m ü.d.M.). Du wirst gegen 4:30 Uhr von deinem Hotel abgeholt oder triffst dich mit dem Unternehmen im Büro.
Von Cusco aus fährst du 2 Stunden bis zur Stadt Mollepata (2.900 m). Hier ist der erste Kontrollpunkt, an dem du das Eintrittsgeld für den Salkantay bezahlen musst (das kostet etwa 20 Soles). Dieses Geld geht direkt an die Gemeinde.
Die meisten Reiseveranstalter bringen dich danach zum Ausgangspunkt des Weges in Challacancha (3.600 m). Du kannst aber auch etwas weiter weg in Sayllapata starten. Beide Startpunkte liegen etwa 3.600 m über dem Meeresspiegel. Von hier aus folgt man dem Weg etwa 3-4 Stunden, um Soraypampa (3.850 m) zu erreichen.
In Soraypampa hast du die ersten guten Aussichten auf den Berg Salkantay und das Tal des Apurimac-Flusses. Hier halten die meisten Trekkinggruppen an, um zu Mittag zu essen. Nach dem Mittagessen kannst du zur wunderschönen Lagune Humantay auf 4.200 m Höhe wandern (1,5 Stunden), bevor du nach Soraypampa zurückkehrst und dort dein Nachtlager aufschlägst.
Alternativ starten einige Unternehmen den Trail direkt vom Soraypampa Camp (3850 m). In diesem Fall besteht der erste Tag aus einem kurzen, aber anspruchsvollen Aufstieg von 3 km zur Laguna Humantay. Nachdem du einige Zeit am See verbracht hast, wanderst du zurück zu deinem Camp für die Nacht.
Tag 2: Soraypampa / Salkantaypampa – Soyrococha – Abra Salkantay / El Passo – Huaracmachay – Colpapampa
Tag zwei ist der längste Aufstieg, also bereite dich auf eine Herausforderung vor.
Nachdem du früh aufgewacht bist, beginnst du die Wanderung von Soraypampa / Salkantaypampa nach Soyrococha (4.600 m). Für diese Strecke braucht man etwa 2-2,5 Stunden. Sie beginnt langsam und wird steiler.
Nach etwa einer Stunde Wanderzeit beginnt der Weg im Zickzack zu verlaufen. Diese Serpentinen werden die 7 Culebras (7 Schlangen) genannt und machen diesen Abschnitt zu einem der schwierigsten des Weges.
Viele Guides bezeichnen diesen Abschnitt als den „Gringo Killer“. Lass dich davon nicht abschrecken! In den kühlen Morgenstunden ist der Aufstieg durchaus machbar, wenn du es langsam angehst. Nach meiner Wanderung war sich meine ganze Gruppe einig, dass die Steigung nicht so schwierig war, wie man es sich vorgestellt hatte. Auf dem Gipfel des Culebras wirst du feststellen, dass die Temperatur kühler ist. Trage einen Hut und Sonnenschutz, denn die Sonne ist in dieser Höhe intensiver.
Die Aussicht auf den Salkantay ist von hier aus atemberaubend. Danach erreichst du Soyrococha vor 10 Uhr morgens. Es geht noch eine Stunde weiter bergauf, mit dem Salkantay zu deiner Rechten. Schließlich erreichst du den Salkantay-Pass (4.630 m). Bei klarem Wetter hast du einen atemberaubenden Blick auf den Salkantay Berg zu deiner Rechten und den Humantay Berg (5.917m) zu deiner Linken.
Hier ist die gute Nachricht: Vom Salkantay-Pass geht es nur noch bergab. Du wirst 2-3 Stunden nach Wayraqmacchay (3.912 m) absteigen und dort eine Mittagspause einlegen. Es ist möglich, hier zu übernachten. Die meisten Touren führen jedoch noch weitere 3 Stunden hinunter nach Chaullay (2.920 m) oder Collpapampa (2.850 m).
Je tiefer du in das Tal kommst, desto stärker verändert sich die Landschaft und endet in einem üppigen tropischen Wald.
Tag 3: Collpapampa – La Playa
Tag 3 gilt als relativ entspannt. Es kann sogar sein, dass du später als sonst aufstehst, um vom Lagerplatz in Collpapampa aufzubrechen.
Zu Beginn der Wanderung gibt es einige Anstiege. Der größte Teil des Weges führt jedoch über ebenes Gelände in Richtung Playa Sahauyaco (2.064 m). Die Route ist etwas stärker bevölkert als die Wanderwege zuvor.
Playa Sahauyaco ist ein kleiner Campingplatz, der an den Salkantay-Fluss und das Santa-Teresa-Tal grenzt. Du solltest dein Camp zur Mittagszeit erreichen. Einige Unternehmen bieten vor oder nach der Mahlzeit eine kurze Kaffeetour an.
Tag 4: La Playa – Hidroeléctrica – Aguas Calientes
Steh früh auf und wandere von Playa Sahauyaco oder Santa Teresa durch aromatische Kaffeeplantagen. Dies ist eine lange und anspruchsvolle Wanderung bergauf. Ein Teil des Weges führt über die ursprünglichen Inkastufen. Die Aussicht von den Aussichtspunkten ist spektakulär und du wirst mit etwas Glück Schwärme von grünen Papageien sehen.
Du wirst etwa zwei Stunden brauchen, um den Aussichtspunkt von Machu Picchu zu erreichen. Hier kannst du einen ersten Blick auf die alte Stadt erhaschen, die sich in der Ferne zwischen den Bergen Huayna Picchu und Machu Picchu befindet.
Vom Gipfel aus geht es etwa 20 Minuten den Berg hinunter zu den Ruinen von Llactapata (2.702 m). Die Anlage ist an einigen Stellen noch von Vegetation bedeckt. Sie vermittelt einen guten Eindruck davon, wie Machu Picchu ausgesehen haben muss, als der Forscher Hiram Bingham 1911 auf die Ruinen stieß.
Von der Stätte geht es 2 Stunden lang steil bergab bis zur Hidroeléctrica Station. Hier kannst du zu Mittag essen, bevor du den Zug nimmst oder weitere 2-3 Stunden (10 km) entlang der Schienen nach Aguas Calientes wanderst.
Tag 5: La Playa – Hidroeléctrica – Aguas Calientes
Aguas Calientes (2.040 m) ist die Stadt, die unterhalb von Machu Picchu liegt. Hier übernachtest du in einem Hotel – endlich ein richtiges Bett und eine Dusche! Am nächsten Morgen machst du dich auf den Weg nach Machu Picchu.
Von Aguas Calientes aus fahren regelmäßig Busse zwischen der Stadt und Machu Picchu (2.430 m) hinauf und hinunter. In der Hauptreisezeit (Mai-September) können die Warteschlangen für die Busse schon vor 05:00 Uhr beginnen, also sei früh da. Eine einfache Busfahrt dauert 30 Minuten. Es ist auch möglich, zu Fuß nach Machu Picchu zu gehen. Das dauert gut anderthalb Stunden und erfordert das Erklimmen von über 1.700 Stufen!
In Machu Picchu angekommen, wirst du mit deinem Guide eine 2-stündige Tour durch die Inkastätte machen. Nach dem allgemeinen Rundgang hast du freie Zeit, um Machu Picchu zu erkunden.
Wenn du mit der Erkundung von Machu Picchu fertig bist, kannst du entweder zurück nach Aguas Calientes laufen (was etwa 1 Stunde dauert) oder einen Bus nehmen.
Du wirst wahrscheinlich Zugtickets für Ollantaytambo (2.792 m) bekommen haben. Von der Endstation des Zuges, Ollantaytambo, fährst du mit einem Minibus/Privatwagen zurück nach Cusco, was etwa 1,5 Stunden dauert.
Wenn deine Tour nicht den Zug beinhaltet (d.h. du hast die Option „Rückfahrt mit dem Auto“ gebucht), musst du entlang der Schienen zurück nach Hidroeléctrica laufen. Das dauert weitere 2-3 Stunden. Von Hidroeléctrica aus dauert die Fahrt mit dem Van nach Cusco 7-8 Stunden, mit einem Zwischenstopp für einen Snack.
3. Lares Trek
Auf dem Lares Trek kannst du abgelegene andine Gemeinschaften entdecken und in heißen Quellen baden. Die Route durchquert das wunderschöne Lares-Tal und bietet eine eindrucksvolle Mischung aus Kultur und Natur.
- Entfernung: ~33km
- Durchschnittliche Wanderstrecke pro Tag: ~8km
- Maximale Höhe: ~4.450m (Ipsaycocha Pass)
- Anzahl der Tage: 4Tage / 3Nächte (kann je nach Routenvariante und Anzahl der Tage in Machu Picchu verlängert oder verkürzt werden)
- Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
- Beste Zeit: Die Trockenzeit von Mai bis September ist am besten geeignet.
Lares-Trek Routenbeschreibung
Im Folgenden findest du die Reiseroute für die viertägige Route, die von den meisten Agenturen so angeboten wird.
Day 1: Cusco – Calca – Lares Thermal Springs – Huacahuasi
Du verlässt Cusco (3.399 m) früh am ersten Morgen, in der Regel gegen 06:00 Uhr. Danach fährt man 2 Stunden in die kleine Stadt Calca (2.928 m). Einige Gruppen legen hier eine Pause ein und frühstücken. In Calca kannst du dich auch mit Snacks und Wasser eindecken.
Von hier aus geht es weitere 3 Stunden nach Norden in die Stadt Lares. Hier hat man Zeit, um ein kurzes Bad in den Thermalquellen zu nehmen. Danach machst du dich auf den fünf – sechsstündigen (12km) Weg zum ersten Campingplatz in Huacahuasi.
Tag 2: Huacahuasi – Ipsaycocha Lake
Huacahuasi ist eine traditionelle Weberei-Gemeinde, wo man normalerweise den Vormittag verbringt und den Frauen bei der Arbeit zuschaut. Die lokalen Dörfer sind für ihre wunderschönen bunten Ponchos bekannt.
Der Trek am zweiten Tag ist kurz, aber anstrengend. Er beginnt mit einem Aufstieg über den Ipsayjasa-Pass, dem höchsten Punkt auf dem Lares Trek. Um den Gipfel zu erreichen, brauchst du 2-3 Stunden. Der Abstieg zum Lagerplatz am Ipsayjasa-See geht schneller (etwas mehr als eine Stunde).
Tag 3: Ipsaycocha Lake – Patacancha – Huilloc – Ollantaytambo – Aguas Calientes
Vom Ipsaycocha-See geht es 2-3 Stunden lang bergab. Es ist eine leichte Wanderung zur Quechua-Webergemeinschaft in Patacancha. Der Weg biegt dann nach Süden ab und führt weiter bergab. Du erreichst ein weiteres traditionelles Quechua-Dorf namens Huilloc (manchmal auch „Willoq“ geschrieben) auf 3.962 m. In diesem malerischen Dorf wirst du viele Einheimische in traditioneller Kleidung sehen.
Der Weg endet in Huilloc. Von hier aus organisieren die meisten Reiseveranstalter einen Landtransport nach Ollantaytambo (2.792 m). Von dort aus nimmst du den Zug nach Aguas Calientes (2.040 m) – die Stadt, die unterhalb von Machu Picchu liegt.
Tag 4: Aguas Calientes – Machu Picchu – Cusco
Nach einer Übernachtung im Hotel wachst du früh auf, um einen der ersten Busse nach Machu Picchu zu nehmen. Dein Trekking-Unternehmen wird wahrscheinlich eine zwei bis dreistündige Tour um Machu Picchu organisieren.
Wenn du noch Energie hast und keine Höhenangst, lohnt es sich, den Huayna Picchu zu besteigen. Inti Punku (das Sonnentor) auf 2.730 m ist ebenfalls sehenswert. Von beiden kann man Machu Picchu aus der Vogelperspektive sehen.
Mit dem Zug geht es meist am Nachmittag zurück nach Ollantaytambo und weiter mit Shuttle nach Cusco.
4. Inka-Dschungel-Trek
Der Inka-Dschungel-Trek zum Machu Picchu ist bei weitem die abenteuerlichste Trekking-Option in der Region. Er ist auch der abwechslungsreichste, was die Aktivitäten angeht.
Neben dem Dschungel-Trekking gibt es eine Downhill-Mountainbike-Strecke, Wildwasser-Rafting und Zip-Lining. Die Tour endet mit dem obligatorischen Besuch in Machu Picchu.
Buche den Inka-Dschungel-Trek*Inka-Dschungel-Trek Routenbeschreibung
Der Inka-Dschungel-Trek wird in der Regel mit einer Route von 4 Tagen und 3 Nächten durchgeführt. Die unten beschriebene Route ist die gängigste, wobei es je nach Anbieter geringfügige Abweichungen gibt.
Tag 1: Cusco – Abra Malaga Pass – Santa Maria
Der Inka-Dschungel-Trek beginnt mit einer 3-stündigen Fahrt zur Spitze des beeindruckenden Abra-Málaga-Passes (4.316 m). Die meisten Reiseveranstalter holen dich entweder an deinem Hotel in Cusco ab. Die Abfahrtszeiten variieren, aber in der Regel wirst du gegen 07:00 Uhr morgens abgeholt.
Die Fahrt geht von Cusco aus in Richtung Norden (3.400 m) und führt durch die Stadt Chinchero, bevor du ins Heilige Tal kommst, wo du einen ersten Blick auf die beeindruckende Cordillera Urubamba werfen kannst.
Du überquerst den Urubamba-Fluss in der gleichnamigen Stadt und fährst weiter nach Ollantaytambo (2.792 m). Einige Veranstalter halten hier zum Frühstück an. Nach dem Essen geht es auf einer sehr windigen Straße weiter bis zur Spitze des Abra Malaga-Passes. Der Abra-Málaga-Pass ist der höchste Punkt der Wanderung (4.316 m) und bietet unglaubliche Ausblicke auf das Hochland.
Du steigst auf der Passhöhe aus und machst dich bereit für eine der aufregendsten Fahrradtouren deines Lebens. Von der Spitze des Passes bis zum Ziel geht es nur noch bergab. Eine atemberaubende Abfahrt von 4.316 m auf 1.196 m – und eine Strecke von knapp 60 km. 4-5 Stunden werden für diesen Abschnitt benötigt.
Die Fahrt ist nicht sehr anstrengend. Du kannst den größten Teil der Strecke das Fahrrad rollen lassen und wirst die Bremsen mehr benutzen als die Pedale. Die vielen Kurven auf der Straße können jedoch ein wenig riskant sein, also sei bitte vorsichtig.
Tag 2: Santa Maria – Santa Teresa
Der zweite Tag ist ein relativ langer Wandertag (ca. 15 km), allerdings in geringer Höhe. Die Wanderung beginnt mit einem steilen und anstrengenden Anstieg, der allmählich flacher wird, bevor es über mehrere hügelige Pfade weitergeht, von denen einer ein echter Inka-Pfad ist.
Die Landschaft ist üppig bewachsen, denn hier befindest du dich mitten im Bergregenwald. Denke daran, Insektenschutzmittel zu tragen und halte Ausschau nach den fiesen kleinen Sandfliegen, die juckende, rote Stiche hinterlassen, die wochenlang anhalten können.
Auf dem Weg wirst du für die Region typische Koka-, Kaffee- und verschiedene Obstplantagen sehen. Nach dem Mittagessen und 6-7 Stunden Trekking erreichst du Cocalmayo, das für seine heißen Quellen bekannt ist.
Die meisten Wanderer halten hier an, um ein Bad zu nehmen, also denk daran, deine Badesachen bereitzuhalten (siehe die Packliste unten). Von den heißen Quellen sind es nur 30 Minuten Fußweg zu der Übernachtung in Santa Teresa auf 1.550 m.
Tag 3: Santa Teresa – Hydroelectric Station – Aguas Calientes
An Tag 3 können sich Adrenalinjunkies im Ziplining versuchen, das manchmal als Zusatzleistung in den Tourpaketen enthalten ist. Frage bei deinem Anbieter nach, ob diese Option im Preis deiner Tour enthalten ist.
Wenn es sich um ein optionales Extra handelt, kostet es etwa 40 US-Dollar und beinhaltet den Transport und 3-5 Seilrutschen, von denen die höchste 150 m über dem Boden liegt.
Nach dem Ziplining wanderst du 2-3 Stunden weiter zur Station Hidroeléctrica. Von Hidroeléctrica nach Aguas Calientes ist es ein 2-3-stündiger Fußmarsch entlang der Bahngleise. Atlernativ kannst du auch mit dem Zug fahren.
Tag 4: Aguas Calientes – Machu Picchu – Cusco
Tag 4 beginnt normalerweise mit einem frühen Weckruf von deiner Hotelrezeption. So stellst du sicher, dass du einen der ersten Busse nach Machu Picchu erwischst. Die Busse fahren ab 05:30 Uhr. Die Fahrt nach Machu Picchu dauert 30 Minuten und das Tor wird um 06:00 Uhr geöffnet.
Wenn du in der Hochsaison (Mai-September) wanderst, musst du damit rechnen, dass die Warteschlange für die Busse schon vor 05:00 Uhr beginnt. Wenn du dich entscheidest, früh aufzustehen, dann wahrscheinlich, weil du den Sonnenaufgang vom Sonnentor (Inti Punku) sehen willst. Dieses berühmte Tor ist von der Zitadelle aus einen 40-60-minütigen Spaziergang über einen sanften Hang hinauf entfernt und ist es wert, früh aufzustehen.
Wenn du früh in Machu Picchu angekommen bist, bekommst du eine 2-3-stündige Führung durch die Zitadelle. Diese Touren werden normalerweise von deinem Touranbieter organisiert.
Nach der Besichtigung von Machu Picchu musst du einen Bus zurück nach Aguas Calientes nehmen, um rechtzeitig zu deiner Zugfahrt nach Ollantaytambo zu kommen. Die meisten Reiseveranstalter organisieren dein Zugticket und stellen dir einen Bus oder einen Privatwagen zur Verfügung, der dich von Ollantaytambo nach Cusco bringt.
Reisevorbereitung für Machu Picchu Wanderungen
Für eine unvergessliche Wanderung nach Machu Picchu ist sorgfältige Planung wichtig. Du solltest unbedingt die beste Reisezeit und das Wetter berücksichtigen, vorab Touren und Tickets buchen sowie eine Packliste für die nötige Ausrüstung erstellen.
Beste Reisezeit für die Machu Picchu Wanderungen
Die optimale Zeit für eine Wanderung nach Machu Picchu ist von Mai bis September, da in diesen Monaten die geringste Regenwahrscheinlichkeit herrscht und die Sonnentage überwiegen. Die Tagestemperaturen liegen durchschnittlich bei 20°C, während die Nachttemperaturen auf bis zu 5°C, je nach Höhenlage, fallen können.
Monat | Wetterbedingungen | Empfehlung |
---|---|---|
Mai-Sep | Trocken, milde Tage | Beste Reisezeit |
Okt-Apr | Regenzeit, rutschige Wege | Weniger empfehlenswert |
Packliste und Ausrüstung
Eine durchdachte Packliste ist für die Sicherheit und den Komfort während der Wanderung essenziell.
Bekleidung:
- gut eingelaufene Wanderschuhe
- Regenjacke
- Fleecejacke
- Sonnenhut und Sonnenbrille
- Leichte und warme Bekleidung und Unterwäsche (Merino ist super)
Notwendige Ausrüstung:
- Rucksack (30-40 Liter)
- Schlafsack bis – 5 Grad Komfort
- Wasserflasche oder Trinksystem
- Wanderstöcke
Sonstiges:
- Persönliche Medikamente und Erste-Hilfe-Kit
- Sonnenschutzmittel und Insektenschutz
- Körperpflegeartikel (z.B. Zahnbürste, biologisch abbaubarer Seife)
Bei den meisten Anbietern bekommst du beim Briefing vorab eine Tasche, die du füllen kannst (zwischen 5 und 7kg) und die von Maultieren transportiert wird.
Akklimatisierung
Cusco, der Ausgangspunkt aller Machu Picchu Wanderungen, liegt auf 3.400 Metern Höhe. Es ist wichtig, dass du dir hier ausreichend Zeit für die Akklimatisierung nimmst, um die Gefahr der Höhenkrankheit möglichst zu vermeiden. Die Symptome der Höhenkrankheit können Kopfschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit sein, welche durch den geringeren Sauerstoffgehalt in höheren Lagen verursacht werden.
Nach der Ankunft in Cusco solltest du unbedingt ein bis zwei Tage langsam machen und deinen Körper an die Höhe gewöhnen lassen. Alternativ kannst du auch weiter in das heilige Tal der Inka fahren, welches niedriger liegt.
Hier einige Tipps für die Zeit der Akklimatisierung in Cusco:
- Langsam machen und anstrengende Aktivitäten vermeiden.
- Reichlich Wasser trinken, um die Hydration aufrechtzuerhalten.
- Kokablätter zu dir nehmen (als Tee oder zum Kauen). Sie sind ein traditionelles Mittel zur Linderung von Symptomen der Höhenkrankheit.
- Für den Fall, dass du empfindlich auf die Höhe reagierst, bekommst du in den Apotheken in Cusco Medikamente gegen Höhenkrankheit.
- Sauerstoffflaschen sind in vielen Hotels in Cusco verfügbar, um die Anpassung an die Höhe zu erleichtern.
Kann man die Machu Picchu Wanderungen ohne Guide unternehmen?
Das Wandern auf den Wegen nach Machu Picchu, einschließlich des Salkantay, Lares, Inka Trail und des Inca Jungle Trail, ohne einen lizenzierten Führer ist generell nicht erlaubt. Vor allem der klassische Inka Trail ist streng reguliert, und es ist vorgeschrieben, dass alle Wanderer die Strecke in Begleitung eines von der peruanischen Regierung lizenzierten Tourführers unternehmen.
Diese Regelung soll sowohl die Sicherheit der Wanderer als auch den Schutz und die Erhaltung der archäologischen Stätten entlang der Route sicherstellen.