Für viele ist Lateinamerika ein Traumziel.
Von den trockenen Wüsten Mexikos bis zur kalt – windigen Südspitze Argentiniens gibt es eine enorme landschaftliche und kulturelle Vielfalt mit Wüsten, Riffen, Maya Pyramiden, Dschungel, Hochebenen, Inkastätten, Gletschern, den Anden und bunten Städten & Märkten.
Ich habe 6 Südamerika Liebhaber & weitgereiste Reiseblogger gefragt: Welches ist dein Lieblingsort in Lateinamerika? Hier die Antworten:
Anne, goingvagabond
Mein Lieblingsort in Peru ist ohne Frage Huanchaco in Peru. Um genau zu sein, ist es sogar eine Zeit lang mein Zuhause gewesen. Ich habe mich so sehr in Huanchaco verliebt, dass ich statt 6 Monaten dann 2 Jahre dort geblieben bin.
Huanchaco ist ein kleines Fischerdorf, was mittlerweile aber eher durch seine Surfer, als durch seine Fischer bekannt ist. In regelmäßigen Abständen finden hier Surfmeisterschaften statt. Hier gibt es übrigens auch die berühmten Caballitos de Totora, die Schilfboote, mit denen die Fischer noch heute auf’s Meer raus fahren.
Mir gefällt, dass es ein kleiner Ort ist und jeder jeden kennt, man ist also nie alleine, und findet dort sehr schnell Anschluss und einheimische Freunde. Trotzdem ist man in einer halben Stunde in Trujillo, einer der größtem Städte des Landes mit Kunst, Kultur und großen Supermärkten, wo man von Milka-Schokolade und Gouda-Käse fast alles bekommt, was man vermissen könnte.
Außerdem ist der Norden Perus nicht so touristisch überlaufen, wie der Süden. Dabei gibt es dort so viel zu sehen, zum Beispiel die Prä-Inka Ausgrabungsstätte Chan Chan nahe Huanchaco, oder der Sonnen- und Mondtempel. Wenn ich an Huanchaco denke, bekomme ich tatsächlich richtiges Heimweh… wird Zeit mal wieder hinzureisen!
Nora, info-peru.de
Mein Lieblingsort außerhalb der Inka-Stadt Cusco sind die Salzterrassen von Maras. Die Tatsache, dass ich schon neun mal bei den Salzterrassen von Maras war, spricht dafür, dass es sich hier um einen absoluten Lieblingsort von mir handelt.
Das erste Mal brachte mich eine deutsche Freundin zu den Salzterrassen. Ein paar Monate später war ich diejenige, die anderen Reisenden diesen einmaligen Ort zeigte. Ich habe die Salzterrassen von Maras aber auch schon mit dem Mountainbike erkundet.
Der Moment, in dem ich das erste Mal auf die Bergschlucht von Maras hinabblicke und die 3000 Salzbecken sehe, verschlägt es mir die Sprache. Dort oben auf dem Hochplateau weht ein kräftiger Andenwind, die Salzterrassen wirken aus der Ferne wie das Meisterwerk eines Künstlers. Unten bei den Salzbecken angekommen, herrscht eine magische Stimmung. Wenn nicht gerade eine laute Touristengruppe vorbeizieht, dann hörst du nur das Wasser der Kanäle plätschern. Aus ihnen kommt das salzhaltige Wasser der Berge und wird, dank der Inka-Kultur, in die Salzbecken geleitet. Die Salzbauern tragen die Salzkruste von den Salzbecken ab, wenn es soweit ist und verkaufen das begehrte Salz auf den Märkten.
Ein Ausflug nach Maras steht nur bei wenigen Touristen auf dem Programm und gerade deswegen liebe ich diesen Ort so sehr. Es ist ein authentischer Ort, den du wunderbar mit einer Wanderung oder auf einer Mountainbike Tour erkunden kannst.
Florian, flocblog
Eigentlich wollte ich diesmal nicht über La Paz schreiben sondern über einen der vielen schönen Orte in Südchile oder vielleicht Cuzco in Peru oder Quito in Ecuador. Vorletzte Woche kam aber der Film „Our Brand is Crisis“ in’s Kino. Die Stadt tief in den Anden ist nur ein Nebendarsteller in dem sehr gelungenen Film, aber ich wurde daran erinnert, warum La Paz für mich ein Hauptdarsteller ist.
- Zebras regeln den Verkehr und belustigen Kinder
- Streetfood, Almuerzos/Cenas und Chicharron bei Doña Vicky im Mercado Lanza
- Märkte so weit das Auge reicht, besonders hinter der Calle Buenos Aires
- koloniale Bauten, nicht nur am berühmten Plaza Murillo und in der Calle Jaén
- Cholitas und Tradition nicht nur in der indigenen Stadt El Alto oberhalb von La Paz
- Statt Metro gibt es im höchstgelegenen Regierungssitz der Welt ein Seilbahnnetz
Wenn Du genug von La Paz hast, bist Du in 4 Stunden am Titicaca See oder in Coroico im Regenwald und in 8 Stunden in der Salar Uyuni, einem Highlight jeder Bolivien Reise.
2 Geheimtipps für einen Besuch:
- Unbedingt die Ganztagestour auf das ehemals höchstes Skiresort der Welt Chacaltaya (5.395 m), und in die Mondlandschaft des Valle de la Luna machen. Die Tour mit dem Minibus zu 2 der diversesten Orte in La Paz kann man ganz unkompliziert am Vortag im großen Busbahnhof buchen, der so ausschaut als hätte ihn Gustave Eiffel erbaut (hat er auch). Kosten: ca. 10 Euro p.P.
- An einem Donnerstag oder Sonntag zum zweitgrößten Markt der Welt schauen, der Feria El Alto. Hier wird einfach alles verkauft, vom Hamster bis zum Hummer SUV und die Aussicht auf La Paz ist der Hammer. Jeden Sonntag gibt es am Eingang der Feria nahe der Brücke über die Hauptstrasse ab 18 Uhr Cholita Wrestling, ca. 8 Euro. Anfahrt mittlerweile ganz einfach per Seilbahn möglich (Línea roja)
Jana, sonne-wolken.de
Das Land, das mich auf meiner Südamerika Tour am nachhaltigsten beeindruckt hat ist Chile. Vor allem die landschaftliche Vielfalt von den Gletschern im Süden, über Patagonien, die Weingebiete rund um Santiago bis zur Atacama-Wüste im Norden hat es mir angetan. Chile ist einfach ein Paradies für Abenteurer und Naturliebhaber wie mich.
Wenn ich mich allerdings für einen Ort entscheiden müsste, wäre es wohl der Torres del Paine Nationalpark. Hier bin ich zum ersten Mal mit Zelt und allem Pipapo für 5 Tage auf dem berühmten W-Trek durch die atemberaubende Berglandschaft gewandert. Allein deshalb wird mir die Gegend für immer in Erinnerung bleiben. Nach der Wanderung bin ich noch ein paar Tage länger geblieben um auf einer Safari die verschiedenen Tierarten kennenzulernen, die den Park bewohnen. Sogar ein Pumapärchen hat sich uns gezeigt.
Aber auch die Atacama-Wüste mit ihren atemberaubenden, fast schon unwirklichen Landschaften hat es mir angetan. Hier bin ich auch auf meinen ersten 5.000er gestiegen und zwar den 5.604 Meter hohen Cerro Toco. Er gehört zu den leichtesten 5.000ern der Welt, obwohl man in der Höhe wohl kaum von „leicht“ sprechen kann. Immerhin liegt seine Spitze höher als das Mount Everest Basecamp.
Sarah, rapunzel-will-raus.ch
Mein Lieblingsort in Lateinamerika zu nennen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Zu gross ist die Region, zu verschieden die Länder. Es gibt einfach so viele wunderbare Orte. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch des Salar de Uyuni, dem grössten Salzsee der Welt in Bolivien? Die Farben und die Natur dort sind einfach der Wahnsinn und wunderschön.
Oder gefallen dir eher die Grossstädte? Dann ab nach Salvador da Bahia in Brasilien. Denn da gibt es einiges zu entdecken und die lebensfrohe Kultur der Brasilianer steckt dich bestimmt an. Am besten reist du gleich zur Karnevalszeit an, denn die musst du einfach mal erlebt haben!
Fürs Inselfeeling solltest du unbedingt Caye Caulker in Belize besuchen und es langsam angehen lassen. Wenn ich dich in mein absolutes Lieblingsland schicken soll, dann sofort ab nach Nicaragua. Dort findest du einfach alles: tolle Surfstrände, verlassene Inseln, Bergwelten und karibisches Flair.
Auf jeden Fall gibt es unzählige wunderschöne, spannende und inspirierende Ort die du in Lateinamerika entdecken kannst! Viel Vergnügen!
Daniel, southtraveler.de
Mein Lieblingsort in Lateinamerika fällt auf Antigua in Guatemala. Ein unglaublich entspannter Ort, in den ich mich sofort verliebt habe. Eingerahmt von den 3 Vulkanen Fuego, Acatenango und Agua liegt diese Perle im Hochland von Guatemala. Die Berge rundrum gesäumt mit Palmen, Dschungel, Avocadohainen.
Antigua, 1979 zum Unesco Weltkulturerbe ernannt, besitzt eine Vielzahl alter kolonialer Bauten wie Kirchen, Paläste und Klöster. Der ganze Ort ist ein riesiges Freiluftmuseum – geschichtsträchtig und ein wahrhaft lebendiges Kulturdenkmal Mittelamerikas. Zur Osterprozession in der Karwoche locken die mit Blüten und Sägespanteppichen geschmückten Straßen Besucher aus aller Welt an. Dann findest du in Antigua kein freies Zimmer mehr.
Antigua hat sich in den letzten Jahr zum Ziel vieler Backpacker gemausert. Einige von Ihnen sind hier hängen geblieben und betreiben eine Bar oder ein Hostel. Hier ist immer was los.
Outdoorfreunde können eine Mountainbike oder Trekking Tour in die nahegelegen Berge oder Kaffeeplantagen machen. Wagemutige klettern auf den aktiven Vulkan Pacaya. Wer es ruhiger mag, schließt sich einer Vogelerkundungstour in den Dschungel an. Ein absolutes Highlight ist eine Übernachtung in den Baumhäusern der Eco Lodge über der Stadt in den Bergen. Also, Antigua muss unbedingt auf deine Bucketlist!
0 Kommentare
Interessanter Artikel. Vor allem freut mich das auch mein Lieblingsort in Peru dabei ist! Huanchaco 🙂 Ist mit Sicherheit einer der schönsten Küstenorte in Peru. Ich wohne in der Nähe und liebe das Wochenende am Strand, Einkaufsbummel in Trujillo, relaxen…. wundervoll !!!
Ja, Huanchaco ist super 🙂 bin im Februar wieder dort
Hallo Daniel,
wenn dir Antigua gefällt, dann musst du mal in Cartagena vorbeischauen!
Cartagena in Kolumbien ist, was koloniale Städte angeht, meine absolute Lieblingsstadt! Ich war noch nicht in Cusco (die einzige Stadt die laut anderer Reisender angeblich damit konkurrieren kann) aber stell dir vor: Antigua + Panama City x10 (was die Größe + Bauweise angeht) und das ganze komplett intakt und wurde niemals zerstört und ist auch nicht verfallen, sondern wunderschön restauriert bzw. instand gehalten.
Außerdem wird die Altstadt dann noch von der größten noch intakten Festungs+ Stadtbefestigungsanlage der Spanier in ganz Lateinamerika umkreist.
Nicht zu vergessen das alles direkt am karibischen Meer!
Schlammvulkane, (im Winter) schneebedeckte Berge, traumhafte Karibikstrände,…. in Tagesausflugsnähe…
Naturtechnisch geht kaum schöner als Venezuela! Urwaldtechnisch kann der Amazonas in Brasilien da auf jeden Fall einpacken! Die schönsten und besten Wasserfälle gibt es ebenfalls in Venezuela… und ich hab schon verdammt viele Wasserfälle gesehn! 🙂
Hallo Jan, tolle Tipps. Wenn es in Venezuela wieder etwas ruhiger zugeht, werde ich da auf jeden Fall mal wieder hinfahren. Liebe Grüße
Du musst dich nur aus Caracas fernhalten… dann sollte es keine großen Probleme geben! Die besten Wasserfälle sind eh eine Stunde Flug mit dem Kleinflugzeug in den Urwald… dort leben alle von den paar Touristen die vorbeischauen, da bleibt alles ruhig…
Mt Roraima muss ich dort beim nächsten besuch auf jeden Fall noch machen soll auch traumhaft sein! Wenn du gehst solltest du aber unbedingt in der Regenzeit gehn! Denn in der Trockenzeit kann der Salto Angel schonmal austrocknen… 😀
Außerdem genügend Bares dabei haben den der Schwarzmarkt Wechselkurs ist 10 bis 15 Mal besser als der Offizielle! 🙂
Definitiv Palomino in la guajira, Kolumbien, sowie capurgana und nuqui in der Region chocó, in Kolumbien…..großartige Natur und super entspannt
Danke, Julian 🙂 das klingt wirklich super und muss auf meine Bucketlist!
Super Artikel hat Spaß gemacht zu lesen. Ich habe meinen Lieblingsort in Südamerika zum Wohnort gemacht. Florianópolis im Süden Brasiliens. Einfach die tollsten Strände hier. Kann ich nur jedem empfehlen, wer Strände mag.
Hallo Andre, das stimmt, in Florianopolis lässt es sich einige Tage aushalten – die Ilha de Santa Catarina gerade im Süden ist spitze.
Schöne Zusammenstellung! Ich würde sagen: Cusco. Das ist landschaftlich, klimatisch und geschichtlich ziemlich sensationell. Und wäre Patagonien als Ort nicht etwas unübersichtlich weil zu gross, dann wäre meine Antwort: Patgonien. Vielleicht am Perito Moreno Gletscher…
Vielen lieben Dank 🙂 Cusco ist auf jeden Fall ein Highlight. Patagonien sowieso. Wenn man sich einen genauen Plan macht, ist es auch gar nicht mehr so unübersichtlich. Man kann erst in den Torres del Paine und dann mit dem Bus nach El Calafate und den Perito Moreno Gletscher besuchen.