Eines der Highlights meiner Costa Rica Reise war nach der abenteuerlichen Zeit im Caño Negro Feuchtgebiet der Besuch im Tenorio Nationalpark, der ein traumhaftes Gebiet rund um den gleichnamigen Vulkan schützt. Er liegt im nördlichen Tiefland der Provinz Guanacaste im Norden von Costa Rica und ist bekannt für den seine natürlichen heißen Quellen, Wanderwege im Dschungel, die artenreiche Tierwelt und vor allem den beeindruckenden Rio Celeste Wasserfall.
Über den Tenorio Nationalpark
Der Nationalpark schützt die vielfältige Natur rund um den aktiven Vulkan Tenorio und liegt abseits der touristischen Hauptrouten Costa Ricas nahe des kleinen Ortes Bijagua. Durch den Park führt der Fluß Río Celeste, der einen 30 Meter hohen Wasserfall hinab stürzt und im schönsten Türkis-blau schimmert. Durch das Schutzgebiet führen verschiedene Wanderungen, die leicht machbar sind, aber trotzdem fordern können, denn hier herrscht fast ganzjährig eine hohe Luftfeuchtigkeit, was auch oftmals schlammige Wege verursacht. Der wohl blauste Fluss der Welt und der tosende Wasserfall entlohnen allerdings für die Strapazen.
Der Hauptwanderweg ist etwa 7 km lang. Um die gesamte Wanderung zu machen und den Wasserfall zu besuchen, brauchst du etwa 2,5-3 Stunden. Ich habe mir viel Zeit gelassen, um Fotos zu machen und die einzigartige Natur voll und ganz zu genießen.
Wann sollte man den Tenorio Nationalpark besuchen?
Die größte Chance, den Fluss leuchtend blau zu sehen, besteht während der Trockenzeit in Costa Rica von November bis Mai. Der Park öffnet um 8:00 Uhr morgens und schließt um 16:00 Uhr, allerdings kannst du den Park nach 14:00 Uhr nicht mehr betreten. Ich empfehle dir daher, möglichst früh am Morgen zu kommen, um Menschenmassen zu vermeiden.
Anreise in den Tenorio Nationalpark
- Von Bijagua oder Nord-Guanacaste (Liberia, Tamarindo, etc.)
Von Liberia aus fährst du in Richtung Süden auf dem Inter-Americana Highway (Route 1). Etwa 6 km vor der Stadt Canas nimmst du die Ausfahrt und fährst unter dem Highway hindurch, um auf die Route 6 in Richtung Upala zu gelangen. Folge der Ruta 6 für etwa 22 km bis Bijagua. Die Ruta 6 ist eine gut asphaltierte Straße. Sobald du die kleine Stadt Bijagua erreichst, halte Ausschau nach einem Schild zum Tenorio Volcano National Park. Biege am Schild rechts ab. Von der Hauptstraße dauert es etwa 30 Minuten, um zur Rangerstation zu gelangen. - Von La Fortuna/Arenal
Wenn du aus der Gegend von La Fortuna oder Arenal kommst, ist es schneller, den Park von der Stadt Guatuso aus zu erreichen. Von La Fortuna aus folgst du der Ruta 4 in Richtung Norden für ca. 40 km bis zur Rio Frio Brücke in Guatuso. Hier biegst du die nächste Straße links ab bis zum Eingang des Parks.
Mein Übernachtungstipp
Du kannst den Park als Tagesausflug von Arenal aus besuchen, aber ich empfehle dir, in einem der Hotels in der Nähe zu übernachten. So kannst du gleich morgens früh in den Park aufbrechen.
Im November habe ich eine Nacht im Rio Celeste Hideaway verbracht, einem kleinen, umweltbewussten Hotel im Resort-Stil. Ein wahres Kleinod, wo man in kleinen Hütten umschlossen vom Regenwald übernachtet. Es gibt einen Pool, Hot-Tubs, Massagen, ein gutes Restaurant und wunderschön ausgestattete kleine Hütten mit Terrasse und Außendusche. Das Rio Celeste Hideway ist ein großartiges Hotel und es liegt nur fünf Minuten vom Eingang des Tenorio Nationalpark entfernt.
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Tipps für den Besuch
Der Park hat einen Parkplatz, der ca. 2 US$ Gebühr kostet, der Eintritt beträgt 12 US$. Es ist nicht erlaubt, Alkohol, Zigaretten oder elektronische Rauchgeräte mit in den Park zu bringen. Denke unbedingt an Mückenspray, denn die Biester finden sich hier überall und sind ziemlich lästig. An heißen Tagen solltest du genügend Wasser und Sonnencreme mitbringen. An regnerischen Tagen ist es ratsam, die am Eingang angebotenen Gummistiefel zu mieten, da der Weg sehr schlammig und rutschig wird. Generell bieten sich für den Besuch im Park feste Wanderschuhe an.
Auf einen Blick:
- Öffnungszeiten: 8:00 – 16:00 Uhr
- Eintrittspreis: 12 US$
- Größe: 12,8 Hektar
Was du mitnehmen / anziehen solltest:
- Schuhe: Ich empfehle entweder Wanderschuhe oder feste Turnschuhe. In diesem Teil des Landes regnet es viel, sodass die Wege oft schlammig sind. Du kannst an der Rangerstation Gummistiefel ausleihen, falls es zu sehr regnen sollte.
- Kleidung: Morgens kann es hier mit Temperaturen um die 18 – 20 Grad kühler sein, aber es wird recht schnell warm. Wenn du früh losgehst, sind leichte Hosen und Schichten am besten. Wenn du die Wanderung erst später am Morgen beginnst, sind kurze Hosen und T-Shirts in Ordnung.
- Wasser/Verpflegung: Nimm viel Wasser mit, da die Temperaturen tagsüber sehr heiß werden. Pack auch Snacks mit ein, denn vor Ort gibt es nur einen teueren Kiosk.
Die Highlights im Tenorio Nationalpark
Rio Celeste Wasserfall
Es gibt magische Orte auf dieser Welt, die einem nachhaltig im Gedächtnis bleiben. Ich konnte meinen Augen kaum trauen, als ich das erste Mal den mächtigen Rio Celeste Wasserfall zu Gesicht bekam. Er stürzt sich 30 Meter tief in einen Pool aus leuchtend blauem Wasser (also so richtig blau), umgeben von dichtem tropischen Regenwald. Kein Wunder also, dass dieser Wasserfall zu den Höhepunkten einer Reise nach Costa Rica zählt.
Von der Rangerstation bis zur Abzweigung zum Wasserfall ist der Weg relativ flach und asphaltiert (etwa zwanzig Minuten). Danach geht es auf unbefestigten Wegen weiter. Sobald du den Abzweig zum Wasserfall erreicht hast, musst du eine Reihe von ca. 250 steilen, gepflasterten Stufen hinabsteigen. Der Wiederaufstieg ist eine kleine Herausforderung, aber es lohnt sich! Mache zwischendurch eine kleine Pause, atme durch und genieße die herrliche Landschaft.
Laguna Azul und Borbollones
Der zweite Teil der Wanderung ist etwas schwieriger. Vom Wasserfall aus schlängelt sich der Weg bergauf, bevor er zum ruhigen Fluss hinunterführt. Nachdem du einige steile Anstiege, rutschige Baumwurzeln und unregelmäßiges Terrain überwunden hast, kommst du zur Laguna Azul. Dies ist ein wunderschöner blauer Pool, in dem man am liebsten gleich reinspringen würde. Schwimmen ist im Park allerdings nicht erlaubt. Nach der Laguna Azul geht es weiter hinunter nach Los Borbollones, einer Stelle im Fluss, an der schwefelhaltige Gase aus dem Vulkan durch das Wasser sprudeln.
Tenideros
Wenn du den Weg fortsetzt, überquerst du den Fluss über ein paar kleine Hängebrücken. Als nächstes erreichst du einen der interessantesten Punkte im Park, Tenideros. Dies ist der Punkt, an dem zwei Flüsse zusammenfließen. Beide haben kristallklares Wasser, aber dort, wo sie sich treffen, färbt es sich plötzlich in ein atemberaubendes Blau. Du wirst hier einen starken Geruch wahrnehmen, der von der chemischen Reaktion zwischen dem Schwefel und dem Kalziumkarbonat herrührt, die den Farbwechsel verursacht.
Der Weg endet am Tenideros, also gehst du einfach denselben Weg zurück, den du gekommen bist, um zur Rangerstation zurückzukehren. Du kannst den Park in ein oder zwei Stunden besuchen, wenn du nur den Wasserfall sehen willst. Aber wenn du alles sehen willst, solltest du 3 – 4 Stunden einplanen.
Tenorio Nationalpark – Mehr als nur Fluss und Wasserfall
Der atemberaubende Wasserfall und der majestätische Fluss sind definitiv das Highlight eines Besuchs im Tenorio Nationalpark, aber es gibt auch noch mehr zu genießen. Die umliegende Landschaft ist wunderschön, selbst wenn du nur den kurzen Teil der Wanderung machst. Da der Park hoch gelegen ist, beherbergt er sowohl Primärnebelwald als auch Regenwald und ist die Heimat einer Fülle von Wildtieren. Bei meinem Besuch sah ich Weißgesichtsaffen, Nasenbären und zahlreiche Vögel, darunter auch den winzigen Schwarzkappenzwergtyrann, einer der kleinsten Singvögel der Welt.
Dieser Beitrag entstand mit der Unterstützung von Visit Costa Rica.
