Guadeloupe, wo liegt das denn? Tatsächlich haben wir diese Frage immer wieder zu hören bekommen, wenn wir erzählten, welches unser nächstes Reiseziel sein wird. Obwohl die Inselgruppe in der Karibik so unglaublich bunt und vielfältig ist, hat sie es im europäischen Raum noch immer nicht zu großer Bekanntheit geschafft. Hier haben wir einen Geheimtipp gesucht und gefunden.
Während unseres Zeit in Guadeloupe haben wir wenige Reisende getroffen, die Inseln dafür aber mit ihren Menschen und ihrer Natur umso intensiver erleben können. Und wir müssen sagen, Guadeloupe hat uns so einige Male komplett überrascht! Was wir erwartet hatten? Wir wissen es nicht genau. Vielleicht nur Palmen und weißen Sand? Möglich. Dabei ist Guadeloupe so viel mehr als das: dichter Urwald, wilde Natur, eine unfassbare Tierwelt, die Liste ist schier endlos.
Es folgen zehn Sehenswürdigkeiten in Guadeloupe, welche uns sprachlos ließen!
1. Der Soufriere: Guadeloupes vulkanischer Ursprung
Die Besteigung des Soufriere ist definitiv die aufregendste Sehenswürdigkeit in Guadeloupe überhaupt. Hinter dem französischen Namen versteckt sich der aktive Vulkan der Haupt-Insel, dessen aufsteigender Dampf schon von Weitem zu sehen ist. Der Gipfel dessen liegt hoch oben über den hügeligen Urwäldern Guadeloupes. Hier kannst du einen Blick in den Krater werfen, sowie eine unglaubliche Aussicht genießen. Tatsächlich ist der Soufriere nämlich auch die höchste Erhebung der kleinen Antillen, sodass dir bei schönem Wetter eine 360 Grad Aussicht über Guadeloupe und die Inselkette garantiert ist!
Hinauf führen zwei verschiedene Wanderwege, mittleren Schwierigkeitsgrades. Diese sind durchgängig markiert und gut ausgetreten, allerdings nicht befestigt. Gute Schuhe solltest du also auf jeden Fall dabei haben, genauso wie Regenkleidung, da sich um den Soufriere oft in kürzester Zeit dicke Regenwolken bilden.
Unser Tipp: Vom Süden aus kommend startest du die Wanderung nahe eines kleinen Beckens, in welchem sich das Wasser einer geothermisch erhitzten Quelle sammelt. Das Wasser ist etwa 30 Grad warm, schwefelig und voller gelöster Mineralien. Super um nach einer anstrengenden Wanderung ein paar Minuten zu entspannen. Die Mineralien sowie der Schwefel sollen sich zudem positiv auf die Haut auswirken. Ob das stimmt, können wir aber nicht sagen, schön entspannend war es aber in jedem Fall.
2. Pointe-des-Chateaux: Guadeloupes spektakuläre Küste
Das Pointe-des-Chateaux ist der spektakuläre östlichste Punkt Guadeloupes, dessen Gegend von zerklüfteter, felsiger Landschaft und karger Vegetation geprägt ist. Ein krasser Kontrast zur sonst so sandigen und grünen Karibikinsel.
Dort am östlichsten Zipfel, spritzt die Gischt an den Felsen hinauf und auf dem schroffen Gipfel wurde ein weißes Kreuz errichtet, welches auf den Ozean hinaus zeigt. Gerade in der Hochsaison sind hier eigentlich immer einige Besucher unterwegs. Viele von ihnen entspannen anschließend am nahe gelegenen Strand, gehen schwimmen oder schnorcheln. Bist du auf etwas mehr Ruhe aus, können wir dir empfehlen gleich morgens hierher zu kommen.
Unser Tipp: Ganz besonders beeindruckend ist es, vom Gipfel des Pointe-des-Chateaux aus den Sonnenaufgang zu genießen. Eine vollkommen freie Sicht und viel Ruhe sind dir garantiert!
3. Les Chutes de Carbet: Dreistöckige Wasserfälle im Herzen Guadeloupes
Guadeloupe hält für seine Besucher so einige Überraschungen parat, so auch die „Chutes de Carbet“. Die gigantischen Wasserfälle liegen inmitten der Berge und stürzen imposante Hänge hinab. Obwohl diese Sehenswürdigkeit weit abseits, mitten im Urwald, liegt ist diese über ein gut ausgebautes Netz an Wanderwegen recht einfach erreichbar. Wer hätte gedacht, dass die Karibik auch ein Wanderparadies ist? Wir zumindest nicht!
Wir müssen zugeben: Als wir die Wasserfälle das erste Mal sahen, waren wir sprachlos angesichts deren Schönheit. Besonders beeindruckend ist, dass es sich nicht um einen einzelnen, sondern um drei unmittelbar aufeinanderfolgende Wasserfälle handelt. In diesen drei Abschnitten überwindet der Fluss „Carbet“ insgesamt etwa zweihundert Meter Höhenunterschied. Ein wahres Naturspektakel!
Unser Tipp: Bei Besuchern besonders beliebt ist der zweite Wasserfall, da dieser der imposanteste der drei Wasserfälle ist und nur etwa zwanzig Minuten Fußweg von der Straße entfernt liegt. Für alle kleinen und großen Abenteurer können wir aber den obersten Wasserfall empfehlen. Dieser ist mindestens genauso atemberaubend wie der zweite Wasserfall, aber kaum ein Urlauber verirrt sich überhaupt dorthin. Dies hat aber auch seinen Grund: Der Weg hinauf zu obersten Teil des Carbets ist deutlich steiler und erfordert gute Trittsicherheit.
4. Basin Paradies: Termale Quellen inmitten des Urwalds
Nahe des Parkplatzes zu den Chutes du Carbet liegt das Basin Paradies. Hier hat sich unter einem kleinen Wasserfall ein natürliches Becken gebildet, in dem sich das warme Wasser einiger heißen Quellen sammelt. Der Ort ist wirklich magisch! Ganz besonders zur Abenddämmerung wirst du das Basin Paradies meist für dich allein haben. Absolute Empfehlung!
Kleiner Hinweis: Der ca. 500 Meter lange Abstieg zu dem Basin Paradies ist etwas steil und meist rutschig. Hast du gute Schuhe und ausreichend Zeit mitgebracht, ist der Weg allerdings gut machbar. Am Becken angekommen, kannst du dem Bächlein weiter Flussauf- oder abwärts folgen um weitere, etwas unbekanntere, heiße Quellen zu finden.
5. Strand Caravelle in Sainte Anne: Der Postkarten-Strand
In Saint Anne findest du einen Strand wie er sonst nur auf den typischen Karibik-Postkarten zu sehen ist. Weißer Sand, Palmen, türkis-blaues Wasser. Suchst du nach dem typisch karibischem Traum-Strand, bist du hier genau richtig. Im Schatten der Palmen sitzend ein Buch lesen, den Blick immer mal wieder auf die seichten Bewegungen des Wassers abschweifen lassen – dafür gibt es auf Guadeloupe wohl keinen schöneren Ort!
Unser Tipp: In der Nähe des Strands findet abends ab 18 Uhr ein bei Einheimischen und Urlaubern sehr beliebter Markt statt, auf welchem alle möglichen lokalen Köstlichkeiten angeboten werden. Bei karibischer Musik und lockerer Atmosphäre kannst du das lokale Obst und Gemüse, die Gewürze oder die typischen Gerichte der Antillen entdecken. Herzensempfehlung!
Anzeige6. Pointe-à-Pitre: Das kulturelle Zentrum von Guadeloupe
Pointe-à-Pitre ist die Hauptstadt und kulturelles Zentrum von Guadeloupe. Die Stadt hat ihren kolonialen Charme des 18. Jahrhunderts auf beeindruckende Weise bewahrt: Im historischen Stadtkern sind die typische Architektur, wuselige Markthallen und auch ein großer Segelhafen zu finden. Ein Spaziergang durch die Stadt ist definitiv eines der beeindruckendsten Erfahrungen auf Guadeloupe und hat uns wieder einmal sprachlos staunen lassen.
Wieso? Pointe-à-Pitre ist schwierig in Worte zu fassen, eine Stadt der Gegensätze. Da gibt es zum einen den bunten Markt, mit all den karibischen Köstlichkeiten. Oder das moderne ACT-Memorial Museum. Hier findest du historische Gebäude im Stadtkern oder schicke neue Villen an den Hängen der Stadt.
Aber es gibt auch die andere Seite: Heruntergekommene Asbestblöcke, alte Holzschuppen als Lebensraum, leerstehende Viertel. Da Guadeloupe zu Frankreich und damit zur EU gehört, werden derzeit viele Gelder eingesetzt, um die alten Stadtteile zu renovieren. Wir sind gespannt zu sehen, wie sich das Stadtbild in den nächsten Jahren entwickeln wird! Zur Besichtigung der Stadt nimmst du dir am besten einen ganzen Tag Zeit um zu Fuß die Kontraste so richtig aufsaugen zu können.
Weitere Tipps zu Pointe-à-Pitre:
- Fisch-Markt: Fischerboote legen hier täglich an, um ihren Fang zu verkaufen.
- Memorial ACT: In diesem 2015 eröffneten Museum können Besucher alles über die Geschichte der Sklaverei Guadeloupes erfahren.
Place de la Victoire: schöner, großer Park mit Poincianabäumen und Palmen.
- Museum Saint John Perse: Das Museum Saint John Perse (Musée Municipal Saint-John Perse) ehrt den berühmten Dichter und Nobelpreisträger der Insel.
- Cathédrale de St. Pierre et St. Paul: Die gelb-weiße Kathedrale ist eines der markantesten Wahrzeichen der Stadt.
7. Guadeloupes Märkte
In Guadeloupe spielt sich das Leben meist draußen auf den Straßen ab. Deshalb sind die Märkte hier weit mehr als nur eine Möglichkeit den Wocheneinkauf zu erledigen. Am Markt treffen sich die Locals zum quatschen, Musik spielt und irgendwie ist immer viel los. Marktbesuche auf Guadeloupe sind deshalb für uns immer etwas ganz besonderes. All die neuen Gerüche, die Mengen an frischen Obst, Gemüse oder fangfrischem Fisch haben uns jedes Mal aufs Neue mit großen Augen staunen lassen.
Einen der größten Märkte findest du im historischen Viertel der Stadt Pointe-à-Pitre. In der Markthalle Marché Couvert werden viele heimische Obst- und Gemüsesorten, frischer Fisch, sowie selbstgebrannter Punsch angeboten.
Unser Tipp: In jedem Ort finden regelmäßig Märkte statt, allerdings ist es für Reisende gar nicht so leicht herauszufinden, wann und wo diese zu finden sind. Falls du die Möglichkeiten hast erkundigst du dich diesbezüglich am besten bei einem Local.
8. Mangrovenwald
Welche Sehenswürdigkeit Guadeloupes wir am wenigsten erwartet hatten? Den Mangrovenwald! Einer der magischsten Orte der Insel ist der etwa 5000 Hektar große Mangrovenwald auf der Westseite von Grand-Terre. Hierher kommst du wirklich nur zu Wasser, sodass du dir am besten ein Kanu mietest oder eine Bootstour buchst.Die Mangrove ist ein wunderbares Ökosystem und bietet einen Lebensraum für viele Wasserorganismen, Tiere und Vögel.
9. Marie Galante
Marie Galante, auch Insel der 100 Windmühlen genannt, ist eine kleine fast kreisrunde Insel, in unmittelbarer Nähe zur großen Hauptinsel von Guadeloupe. Wovon die Insel vor dem Tourismus lebte, ist hier noch hautnah zu erleben. Der Zuckerrohranbau ist hier überall noch präsent, selbst die sonst so selten gewordenen Ochsenwagen (zum Transport des Zuckerrohrs) sind noch öfter zu sehen. Auch sonst hat die 158 km² Insel so einiges zu bieten: weiße Strände, kristallkares Lagunenwasser oder orange Korallenriffe sind nur einige der Naturwunder von Marie Galante. Besonders empfehlenswert für alle kulturell interessierten ist übrigens ein Besuch der großen Zuckerrohrfabrik sowie die Besichtigung einer der vielen Rumbrennereien!
Tipp zur Anreise: Ab Pointe-à-Pitre und St-François gibt es regelmäßig verkehrende Fähren nach Marie-Galante. Die Überfahrt dauert etwa 60 Minuten, abhängig davon welchen Anbieter du wählst. Mehr Infos zum Transport & zu Fährverbindungen.
10. Abtauchen: Die Unterwasserwelt Guadeloupes
Guadeloupes Unterwasserwelt ist schlichtweg spektakulär, das wirst du fast schon auf den ersten Blick feststellen. Einmal den Kopf unter Wasser gehalten, kannst du überall an der Küste bunte Fische und eine lebendiges Treiben unterhalb der Wasseroberfläche erleben. Hast du dies erst einmal erlebt, wirst du von der Schönheit der Unterwasserwelt kaum mehr genug bekommen können. Das tolle hier auf Guadeloupe ist, dass du wirklich keinerlei Vorkenntnisse brauchst um diese Sehenswürdigkeit erleben zu können. Selbst einige größere Riffe befinden sich in unmittelbarer Strandnähe, sodass grundlegende Schwimmkenntnisse ausreichend sein können.
Unser Tipp: Der an das Pointe-des-Chateaux angrenzende Strand „Plage grande anse des salines“ gehört zu jenen Spots, welche unter Familien zum Schnorcheln besonders beliebt sind. Hier wachsen einzelne Korallen nur wenige Meter vom Strand entfernt, teilweise sogar noch im stehtiefen Bereich.
Übrigens: Auch große Meeressäuger oder Schildkröten kannst du rund um Guadeloupe bewundern. Da diese allerdings selten im direkten Uferbereich zu finden sind, bieten sich hier besondere Boots- oder Segeltouren an. Auch wir waren schon mal mit dem Segelboot in der Karibik unterwegs.
Informationen zu Guadeloupe
Guadeloupe ist eine Insel der Kleinen Antillen, die in der Karibik liegt. Verwaltungstechnisch gehört diese Insel zu Frankreich und wird als eines der französischen Überseedepartements betrachtet. Aus diesem Grund ist die Insel auch ein Teil der Europäischen Union.
Guadeloupe selbst besteht aus zwei Inseln, die so nahe beieinander liegen, dass sie oft als ein Land betrachtet werden. Ihre Namen sind Grande-Terre und Basse-Terre, wo sich dieHauptstadt – Basse-Terre – befindet. Außer diesen beiden gehören noch einige kleinere Inseln zur Region Guadeloupe: La Désirade, Marie-Galante, Petite-Terre und Les Saintes.
Anreise nach Guadeloupe
Die Anreise nach Guadeloupe ist einfach, wenn du vom europäischen Festland kommst. Es gibt viele Direktflüge von Paris und wenigen anderen Städten. Die Fluggesellschaften, die diese Richtung bedienen, sind zum Beispiel LEVEL, Air France oder Air Caraïbes. Es macht also durchaus Sinn, günstig nach Paris zu fahren (es gibt gute Zugverbindungen) und dann von dort nach Guadeloupe zu fliegen.
Unterkünfte auf Guadeloupe
Guadeloupe bietet zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten. Die naheliegendste Lösung ist natürlich die Suche nach einem Hotel. Auf Webseiten wie Booking.com findest du eine Menge Übernachtungsmöglichkeiten auf der Insel. Wenn du einen Blick auf die Karte unten wirfst, siehst du auf dieser Website Unterkünfte, aus denen du wählen kannst.
Booking.comVisa Regularien / Einreise nach Guadeloupe
Da die Insel das französische Überseedepartement ist, wirst du bei der Landung auf Guadeloupe genauso behandelt wie bei der Einreise in das französische Hoheitsgebiet. Das heißt, wenn du ein Bürger der Europäischen Union bist, brauchst du nur deinen Personalausweis. Du kannst dann theoretisch sogar in Guadeloupe arbeiten. Es gibt kein Visum, also kannst du so lange auf der Insel bleiben, wie du willst.
Über die Autoren
Hey, hier schreiben Miri und Micha. Outdoormenschen und Fotografen. Auf unserem Blog Outdoornomaden berichten wir über die kleinen und großen Abenteuer des Reisens und des digitalen Nomadentums. Glücklich sind wir, vor einiger Zeit unser größtes Hobby zum Beruf gemacht zu haben, und seitdem überall auf der Welt Herzensmomente fotografisch festzuhalten zu dürfen. Unsere Fotoarbeiten findest du auf Miri & Micha. Bis bald!
2 Kommentare
Hallo Daniel,
vielen Dank für deinen tollen Reisebericht über Guadeloupe. Meine Freundin und ich werden Ende Juni selbst für 2 Wochen dort sein. Wir freuen uns schon sehr und sind gerade am organisieren. Vielleicht kannst du uns ja noch bei ein paar Themen weiterhelfen? Wir möchten gern, wie auch du, möglichst die ganze Insel (also auch Maria Galante) bereisen. Ist Backpacking gut möglich bzw. kann man spontan Zimmer in Unterkünften etc. bekommen, oder sollte man alles vorab planen? Und wie läuft das mit dem Mietwagen? Besser vor Ort buchen oder vorab von Deutschland aus? Wir würden uns freuen, wenn du vielleicht ein paar Tips für uns hättest 😉 Besten Dank dir und viele Grüße!
Hallo Florian, ich würde alles vorab planen, da auf den Karibikinseln die Kapazitäten immer begrenzt sind. Auch den Mietwagen immer vorab buchen, z.b. über billigermietwagen.de. Viele Grüße Daniel